Tipps für den verdeckten Stellenmarkt

KENNST DU DAS AUCH? 

Du schaust öffentliche Stellenanzeigen durch und während Du die Bewerbung schreibst, weißt Du direkt schon, dass Du nur eine*r von vielen sein wirst? Du hast schon unzählige Bewerbungen abgeschickt, doch das Einzige, was Du erhältst ist – wenn überhaupt – eine Absage? Öffentlich ausgeschriebene Stellen sind zwar schnell auffindbar, haben aber auch den Nachteil, dass es meist viele Bewerber*innen gibt. In diesem Artikel erklären wir Dir, was der verdeckte Arbeitsmarkt ist und wie Du ihn für Dich nutzen kannst.

Was ist der verdeckte Stellenmarkt?

Nur ein kleiner Teil der zu vergebenen Arbeitsstellen werden in Jobbörsen und Stellenangeboten veröffentlicht.  Auf diese eine ausgeschriebene Stelle bewerben sich in der Regel sehr viele Arbeitssuchende, was dazu führt, dass die eigene Chance auf diese Stelle sehr gering ausfällt. Der Großteil freier Stellenanzeigen findet sich auf dem sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt. Als verdeckten Arbeitsmarkt werden Stellenangebote bezeichnet, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind, sondern oftmals durch persönliche Kontakte vergeben werden. Das heißt aber nicht unbedingt, dass Du direkt jemanden in dem jeweiligen Unternehmen kennen musst. Es gibt viele andere Möglichkeiten und einige Tipps findest Du hier:

Tipps für den verdeckten Arbeitsmarkt

  • Bevor Du Dich auf die Suche begibst, ist es wichtig zu wissen, was Du willst und wo Du beruflich hinmöchtest. Je genauer Du Deine eigenen Fähigkeiten analysierst und weißt, was die für Dich idealen Arbeitsbedingungen wären, desto besser kannst Du Dich später vorbereiten und präsentieren. Benötigst Du dazu etwas Hilfestellung, dann schau doch mal in diesem Artikel vorbei.
  • Der verdeckte Arbeitsmarkt funktioniert etwas anders als der öffentliche: Es kann sein, dass ein Arbeitgeber auf Dich zukommt. Das kann natürlich nur passieren, wenn dieser weißt, dass es Dich gibt und Du z.B. online präsent bist. Bestimmte Karriereportale wie Xing oder Linkedin bieten dafür eine gute Voraussetzung. Neben Arbeitssuchenden sind dort auch viele Unternehmen und Headhunter vertreten, die ständig auf der Suche nach geeigneten Kandidat*innen sind und diese auch kontaktieren. 
  • Viele Stellen werden durch Vitamin B vergeben, informier daher auch Deinen Bekanntenkreis über Deine Jobsuche. Je mehr Dein persönliches Umfeld über Dich und Dein Können weiß, desto besser können die Personen sich für Dich in ihrem eigenen Netzwerk einsetzen. Denk dabei auch an alte Bekanntschaften aus der Schulzeit oder an ehemalige Arbeitskolleg*innen. Wenn Du noch nicht so viele soziale Kontakte hast, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, welche zu knüpfen, z.B. durch Beteiligung an studentischen Initiativen. Durch diese kannst Du nicht nur neue Bekannte finden, sondern kannst auch von deren Netzwerk profitieren.
  • Je mehr Du auf Dich aufmerksam machst, desto eher wird sich ein potenzieller Arbeitgeber an Dich erinnern. Am besten funktioniert das, wenn Du Eigeninitiative zeigst und z.B. Mitarbeiter*innen aus dem Personalmanagement persönlich ansprichst und Dich vorstellst. Wenn Du weißt, dass es gerade eine Jobmesse in der Stadt gibt, wo interessante Arbeitgeber vertreten sind, kannst Du die Gelegenheit nutzen, um Dich vor Ort zu präsentieren und ggf. in ein Gespräch zu kommen (einen besonders guten Eindruck macht es übrigens, wenn Du Dich vorher auf der Firmenwebseite über den Namen und eventuelle Projekte der Person informiert hast und einen Lebenslauf inkl. Deiner Kontaktdaten zur Hand hast).
  • Wenn Du Dich mit einer Initiativbewerbung bewirbst und Du nicht nur zum Zeitpunkt des Schreibens, sondern längerfristig an der Stelle interessiert bist, kannst Du das auch so hineinschreiben. Initiativbewerbungen zeigen zwar Interesse und Engagement, der „Nachteil“ ist allerdings, dass es nicht immer zum Zeitpunkt Deiner Bewerbung auch eine freie Stelle gibt und die Bewerbung u.U. nicht berücksichtigt werden kann. Wenn Du allerdings in Deinem Anschreiben kommunizierst, dass Du z.B. auch in einem Jahr noch an der Stelle interessiert bist, kann das Deine Chancen darauf erhöhen, dass sich der Betrieb bei Dir meldet, sobald die Stelle wieder zu besetzen ist. Viele größere Unternehmen haben mittlerweile auch einen Talentpool, in welchem Du ein Profil erstellen und angeben kannst, welche Stellen und Abteilungen für Dich geeignet wären. Wenn eine Stelle frei wird, schauen die Mitarbeitenden des Personalmanagements meist als erstes in den Talentpool nach passenden Kandidat*innen. Halte daher auch hier Deine Daten aktuell.
  • Du kannst Dich auch bei verschiedenen Zeitarbeitsfirmen oder Personalberater*innen informieren. Oftmals besitzen diese eine Plattform, wo man ein eigenes Profil anlegen und somit von anderen Arbeitgebern gefunden werden kann. Auch wenn das Arbeiten für eine Zeitarbeitsfirma für Dich nicht in Frage kommen sollte, erhöhst Du somit Deine Onlinepräsenz. Vielleicht ergibt sich ja der eine oder andere berufliche Kontakt?
  • Das Portal der Bundesagentur für Arbeit hast Du bestimmt schon mal gezielt nach einer Stelle durchsucht, aber wusstest Du, dass es das Ganze auch umgekehrt für Arbeitgeber gibt? So können sie selbst nach geeigneten Personen für eine freie Stelle suchen. Es lohnt sich auch hier ein Bewerberprofil anzulegen. 

Wie Du siehst, gibt es einige Möglichkeiten, um auf dem verdeckten Arbeitsmarkt sichtbar zu werden. Ein sehr großer Vorteil ist, dass Du Dir unzählige Bewerbungen und somit auch Zeit sparst. Stattdessen solltest Du etwas Zeit in Deine Onlineprofile investieren und sie stets aktuell halten. Wenn Dich ein Arbeitgeber kontaktiert, vergiss bitte nicht, dass es auch im Internet Verhaltensregeln gibt. Wenn Du kein Interesse an dem Jobangebot hast, solltest Du Dir trotzdem die Minute nehmen, um abzusagen. 

Du hast demnächst ein Vorstellungsgespräch oder hast Fragen rund um Bewerbungen und Karriere? Schau doch mal im Veranstaltungsprogramm des Career Service vorbei. Unsere Kolleginnen bieten regelmäßig Veranstaltungen zur Übergangsplanung von der Uni ins Arbeitsleben an und stehen Dir bei spezifischen Fragen beratend zur Verfügung.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen:

https://www.wila-arbeitsmarkt.de/blog/2015/03/18/tipps-zum-verdeckten-stellenmarkt/

https://www.xing.com/news/insiders/articles/verdeckter-stellenmarkt-wie-kommt-man-an-positionen-die-nicht-ausgeschrieben-sind-3284819.


Anlaufstellen an der Universität Paderborn

KENNST DU DAS AUCH?

Du hast eine bestimmte Frage zu Deinem Studiengang, Dein Passwort zum PAUL-Account vergessen oder Du bist Dir unsicher, was nach dem Studium passieren soll, weißt aber nicht, an wen Du Dich wenden sollst und so passiert es, dass Du von einer Stelle zur anderen geschickt wirst? 

Wer neu an der Uni ist, für die*den ist es am Anfang wirklich herausfordernd, sich auf dem Campus zurecht zu finden. Aber keine Angst, so geht es am Anfang allen! An einer Campus-Uni kannst Du normalerweise alle Anlaufstellen schnell zu Fuß erreichen. Die wichtigsten Anlaufstellen für die häufigsten Anliegen stellen wir Dir hier vor.

Organisatorisches und Formalitäten

Mit dem Studierendensekretariat (StudSek) bist Du bestimmt schon einmal in Kontakt gekommen. Die Mitarbeitenden geben Dir eine allgemeine Auskunft über Organisatorisches wie z.B. die Einschreibungsmodalitäten. Auch wenn Du Fragen zur Beantragung eines Urlaubsemesters hast oder Du Informationen zum Ablauf einer Exmatrikulation einholen möchtest, bist Du beim StudSek an der richtigen Stelle. 

Außerdem findest Du auf den Seiten des StudSek viele weitere hilfreiche Infos und Dokumente, die in Deinem Studienverlauf relevant sein können (Studiengang-/Fachwechsel, Promotion, etc.). Aber auch Angelegenheiten, die auf Anhieb nichts mit dem Studium zu tun haben, wie Unfallanzeigen oder Kranken-/Rentenversicherungen sind Themen, bei denen Dir hier weitergeholfen werden kann. 

Das StudSek ist nach Studiengängen und Themengebieten aufgeteilt. Bei Fragen, die sich spezifischer auf Deinen Studiengang beziehen, kannst Du Dich direkt mit dem*der zuständigen Ansprechpartner*in in Verbindung setzen. Schau einfach auf der Seite unter Deiner Fakultät nach Deinem Studiengang oder im Personenverzeichnis nach. 

Allgemeine Studieninformationen

Die Zentrale Studienberatung (ZSB) ist Deine Anlaufstelle, wenn Du Dich zu allgemeinen Themen rund ums Studium informieren möchtest, Du Dich im Laufe des Studiums umorientieren willst oder Du über einen möglichen Studienausstieg nachdenkst. Du hast Schwierigkeiten im Studium oder Dich belastet etwas privat? Auch hierbei unterstützt Dich das ZSB und bietet eine unverbindliche psychosoziale Beratung an. 

Das Sekretariat der ZSB gibt Dir gern bereits erste Kurzauskünfte zu Deinen Fragen. Wenn Du also wissen willst, welche Zugangsvoraussetzungen Du für Deinen Wunsch-Studiengang benötigst, ob es Vorkurse dazu gibt und bis wann die Bewerbungsfrist gilt, dann bist Du hier genau richtig.  Hier kann Dir auch zum Thema Studienfinanzierung eine erste Auskunft gegeben werden. Außerdem kennen die Kolleg*innen alle weiteren Anlaufstellen bzw. Ansprechpartner*innen und können Dich in spezifischen Fällen an diese weiterleiten.

Fachspezifische Studieninformation

Wichtige Informationen und Hinweise rund um Deinen Studiengang und die Studienorganisation in Deinem Fach sowie studiengangs- oder fachspezifische Beratungsangebote findest Du auf den Seiten der jeweiligen Fakultät, also des Fachbereichs, dem Dein Studiengang zugeordnet ist. 

Einige Fakultäten haben dafür eigene Servicestellen eingerichtet, wie z.B. das Studienbüro KW, das Studienbüro der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften oder das Studierenden-Servicebüro der Fakultät für Maschinenbau. Für Lehramtsstudierende steht zudem das PLAZ mit dem Servicebüro oder der Beratung für Lehramtsstudierende zur Verfügung. 

Außerdem gibt es für jeden Studiengang Fachstudienberater*innen, die studiengangs- bzw. fachspezifisch beraten. Diese Ansprechpartner*innen findest Du auf den jeweiligen Studiengangsseiten im Studienangebot A – Z unter „Anlauf- und Beratungsstellen“.

Umgang mit Prüfungsangelegenheiten 

Du brauchst eine Übersicht Deiner erbrachten Studienleistungen oder eine Beglaubigung des Zeugnisses? Dabei und bei allen anderen prüfungsrelevanten Fragen helfen Dir die Mitarbeitenden des Prüfungssekretariats. Die Fachvertreter*innen Deines Studienganges können Dir auch dabei helfen, wenn es darum geht, bestimmte Leistungen aus einem anderen Studiengang oder einer anderen Universität anrechnen zu lassen. Die Anerkennung selbst erledigt zwar der Prüfungsausschuss, aber Du kannst Dir auf jeden Fall vorher eine Einschätzung einholen. Die Fachvertreter*innen Deines Studiengangs findest du unter „Anlauf- und Beratungsstellen“ im Studienangebot.

Perspektiven nach dem Studium

Weißt Du schon, wie es nach Deinem Studium weitergeht? Die Seite des Career Service bietet eine große Auswahl, Dich über verschiedene Möglichkeiten zu informieren. Unsere Kolleginnen vom Career Service können Dich bei Deiner beruflichen Zielfindung beraten und unterstützen und bieten zahlreiche Veranstaltungen und Vernetzungsmöglichkeiten an.
 

Schreiben und Recherchieren

Du schreibst eine Hausarbeit, ein Exposé oder willst einfach nur wissen, worauf man bei der akademischen Textverfassung achten muss? Das Kompetenzzentrum Schreiben bietet neben einer individuellen Beratung auch Workshops zu verschiedenen Bereichen des wissenschaftlichen Schreibens an. Nach den Workshops wirst Du nicht nur wissen, wie man den roten Faden in einer Hausarbeit kreiert oder eine konkrete Fragestellung entwickelt, sondern auch, wie man wissenschaftliche Texte formuliert und welche Schreibmethode für Dich die beste ist. 

Passend dazu kannst Du in den Workshops des Zentrums für Rechtschreibkompetenz Deine Kommasetzung und Rechtschreibung auffrischen. Falls Du Deine erste Hausarbeit schreibst, ist der Formalien-Workshop empfehlenswert. Hier lernst Du, wie Du ein korrektes Literaturverzeichnis erstellst und welche formalen Kriterien in einer wissenschaftlichen Arbeit beachtet werden müssen. 

Falls hier noch nicht der richtige Workshop für Dich dabei ist, schau mal bei den Angeboten der Unibibliothek vorbei. Hier werden regelmäßig Schulungen u.a. zum Arbeiten mit Literatur angeboten.

Auslandsaufenthalte und Sprachen lernen

Eines der schönsten Erlebnisse im Studium ist für viele Studierende ein Auslandssemester. Damit alles unkompliziert verläuft, bedarf es einer guten Organisation. Das International Office hat für jede Deiner Fragen rund über den Bewerbungsablauf sowie über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten eine Antwort. Außerdem können sich internationale (Austausch-) Student*innen in der Ausländischen Studierenden-Vertretung (ASV) einbringen, an verschiedenen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen und weitere Angebote wahrnehmen. 

Das Auslandssemester ist schon geplant, aber die Sprachkenntnisse könnten ein wenig Nachhilfe vertragen? Im Zentrum für Sprachlehre (ZfS) kannst Du Dich nicht nur für Sprachkurse einschreiben, sondern auch über das Tandemlernen mit anderen Mitstudierenden in einer Fremdsprache unterhalten. Auch eine individuelle Sprachlernberatung (SLB) für Outgoings ist möglich. Die SLB richtet sich aber auch an alle weiteren Fremdsprachenlernenden der Uni Paderborn (mit oder ohne Sprachkurs), die ihr Lernen effektiver gestalten möchten. Wenn Du Deine Sprachkenntnisse nachweisen musst, z.B. für einen späteren Job oder einen Studienplatz im Ausland, dann kann das ZfS Dir auch dabei behilflich sein. Um solch ein Sprachzertifikat zu erhalten, muss man an bestimmten Kursen teilnehmen. Lass Dich einfach mal von unseren Kolleg*innen beraten!

Finanzierung und Wohnen 

Das Studierendenwerk (STW)  ist für die Finanzierung und das Wohnen für Student*innen zuständig und informiert Dich neben BAföG auch über andere Finanzierungsmöglichkeiten. Zudem verwaltet das STW auch die studentischen Wohnheime. Dieses gilt übrigens auch für internationale Student*innen, die ihr Studium (oder einige Semester) hier in Deutschland verbringen. Möchtest Du Dich speziell zum Thema Wohnen informieren, lohnt es sich auf der Seite des AStA nachzuschauen. Dort gibt es z.B. das Projekt „Wohnen gegen Hilfe“, bei dem man für studentenfreundliches Geld ein Zimmer bei anderen Menschen anmieten kann. Im Gegenzug dazu übernimmt man kleine Alltagstätigkeiten wie z.B. Einkaufen. Weitere Infos zu Wohnmöglichkeiten findest hier.

Soziale Beratung und weitere Unterstützung

Wenn Du eine Beeinträchtigung hast – egal welcher Art –  kannst Du Dich über dieses Thema nicht nur bei den ZSB-Kolleg*innen in der Servicestelle „Studium mit Beeinträchtigung“ informieren, die Dir barrierefreie Wege in der Uni aufzeigen und Dir bei der Bereitstellung anderer Hilfsmittel helfen, sodass Du Dein Studium auch mit Beeinträchtigung genießen kannst.

Das Sozialbüro des AStA kann außerdem vermitteln, falls es mal Schwierigkeiten mit dem (Lehr-)Personal oder an anderen Stellen geben sollte, Du Beratungsangebote brauchst, die nicht unbedingt etwas mit dem Studium zu tun haben oder Du Dich übers Studieren mit Kind informieren möchtest. Auch bei finanziellen und rechtlichen Problemen lohnt es sich beim AStA vorbeizuschauen, da für Studierende eine Steuer- oder Rechtsberatung angeboten wird. 

Technischer Support

Für technische Probleme in PAUL kannst Du Dich über den PAUL-Support direkt an eine*n Mitarbeiter*in wenden oder Du probierst das Diagnosetool aus, mit welchem sich viele Probleme oft selbstständig klären lassen. 

Wenn Du Hilfe bei der Einrichtung des VPN-Clients brauchst, um von Zuhause ins Uni-Netzwerk zu kommen oder allgemein Hilfe im IT-Bereich benötigst, wende Dich an das Zentrum für Informations- und Medientechnologie (IMT). Solltest Du mal ein Notebook oder einen Beamer benötigen, kann Dir das Servicecenter Medien Entsprechendes zur Ausleihe zur Verfügung stellen.

Freizeit, Kultur und Ehrenamt

Neben all dem Lernen, den Hausarbeiten und Prüfungen sind freizeitliche und ehrenamtliche Tätigkeiten der ideale Ausgleich. Unter dem Kulturangebot findest Du zahlreiche Möglichkeiten den Unistress mal auszuschalten und das Campusleben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Du kannst Dich z.B. für einen Kurs im Tanz- oder Kraftsport anmelden oder andere sportliche Aktivitäten des Hochschulsports ausprobieren. Es gibt auch studentische Initiativen, bei denen Du Dich ehrenamtlich einbringen kannst. Hier kannst Du nicht nur Deine bestehenden Kompetenzen erweitern und neue erlernen, sondern gleichzeitig auch neue Kontakte knüpfen. Gerade, wenn Du neu an der Uni bist oder Du durch die letzten Online-Semester Deine Mitstudierenden nicht so gut kennen lernen konntest, sind solche Initiativen hilfreich, um schnell soziale Kontakte aufzubauen.

Fundsachen, Raumsuche, Ticketverkauf

Egal, ob Du auf der Suche nach einem bestimmten Raum bist, wissen willst, wo Du Karten für das nächste AStA Sommerfestival kaufen kannst oder Dir eine Studienbescheinigung ausstellen lassen möchtest, das Service Center hilft Dir in diesen Fällen weiter.

Die wichtigsten Stellen der Universität Paderborn hast Du jetzt schon kennengelernt. Sollte Dein Anliegen in diesem Beitrag nicht beantwortet worden sein, dann frag einfach noch mal bei der Zentralen Studienberatung nach.

Foto: ZSB Universität Paderborn 

Textquelle: Universität Paderborn 

Wie finde ich den passenden Arbeitgeber?

KENNST DU DAS AUCH? 

Dein Studium nähert sich dem Ende und die Türen der Berufswelt stehen Dir offen und Du weißt nicht, bei welchem Unternehmen Du Dich bewerben sollst? Oder Dir steht ein Praktikum bevor, doch wie findet man einen geeigneten Praktikumsgeber? Vielleicht hast Du auch schon Jobzusagen, weil Du super zum Unternehmen passt, aber passt das Unternehmen auch zu Dir

So wie Dir geht es vielen Student*innen, daher verraten wir Dir in diesem Artikel, wie Du Deine Suche nach einem passenden Arbeitgeber eingrenzen und welche Kriterien bezüglich den Anforderungen, aber auch Deiner eigenen Persönlichkeit, Du bei der Auswahl miteinbeziehen kannst.

Mach Dir also Gedanken darüber, was für Dich persönlich an Deinem potenziellen Arbeitgeber wichtig ist. Natürlich ist die Bezahlung wichtig, allein davon solltest Du die Entscheidung aber nicht abhängig machen.


Arbeitsklima

Das Arbeitsklima ist wichtig, da Du Dich einen Großteil des Tages mit den Kolleg*innen und den Aufgaben beschäftigst. Das Arbeitsklima wirkt sich im Laufe der Beschäftigung auf Deine Leistung aus. Vielleicht kennst Du in einem bestimmten Unternehmen jemanden und kannst Dich aus erster Quelle informieren oder Du schaust auf verschiedenen Karriereportalen nach Bewertungen von (ehemaligen) Mitarbeitenden. Du kannst Dich z. B. nach der betriebsinternen Kommunikation erkunden. Werden wichtige Informationen den Mitarbeitenden zeitnah weitergeleitet? Wie ist die Kommunikation unter den Mitarbeitenden und wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Wird Feedback zum Arbeitsprozess oder den Ergebnissen gegeben? Kann Kritik offen angesprochen werden? Gibt es gemeinsame Pausen? Wie läuft die Zusammenarbeit im Team? Wie ist der Umgang mit Praktikanten oder Aushilfskräften? Anhand solcher Fragen erkennt man bereits früh, welchen Wert das Unternehmen seinem Personal zukommen lässt.



Arbeitsweise

Ein weiterer wichtiger Punkt ist Deine eigene Arbeitsweise. Erarbeitest Du Ideen lieber gemeinsam im Team und schätzt die Kreativität der anderen? Oder hast Du eine genaue Vorstellung von der Umsetzung Deiner Aufgabe und gehst lieber eigenverantwortlich und allein an die Sache? Arbeitest Du lieber nach direkter Vorgabe oder brauchst Du eher Freiraum, um gut arbeiten zu können? Sind Dir geregelte oder flexibel gestaltbare Arbeitszeiten wichtig? Möchtest Du am Wachstum eines kleinen Start-ups beteiligt sein und würdest dafür auch mal Überstunden in Kauf nehmen oder sind Dir feste Strukturen und eine ausgeglichene Work-Life-Balance in einem großen Unternehmen lieber? 



Arbeitsort und Mobilität

Möchtest Du lieber an einem Standort arbeiten oder bist Du auch gern unterwegs? Es gibt Tätigkeiten, die nur sehr wenig Mobilität erfordern, andere Tätigkeiten erfordern hingegen eine sehr umfangreiche Reisetätigkeit. Mach Dir daher auch darüber Gedanken, ob es Dir wichtig ist, jeden Abend zuhause im eigenen Bett zu schlafen oder ob es Dir gefallen würde, regelmäßig in einer anderen Stadt zu sein. Neben der Reisetätigkeit ist auch der Standort des Arbeitsplatzes eine wichtige Frage. Möchtest Du jeden Morgen ins Büro fahren oder würde Dir auch die Möglichkeit zum Home-Office gefallen? Beachte hierbei auch die unterschiedlichen Anforderungen in Deiner eigenen Arbeitsweise. Bist Du der Typ, der sich zuhause allein gut selbst zum Arbeiten motivieren kann? Oder brauchst Du den klar strukturierten Tagesablauf und den direkten Austausch mit den Kolleg*innen?



Unternehmenswerte

Für ein Unternehmen zu arbeiten, bedeutet auch, dessen Werte zu unterstützen. Daher sollte die Art des Unternehmens ebenso zu Dir passen wie das Bild, welches es nach außen hin portraitiert. Ist es Dir also wichtig, für jemanden zu arbeiten, dessen Unternehmensphilosophie Du teilst, ist es ratsam, sich diesbezüglich auf deren Webseite oder in den Medien zu informieren und zu schauen, ob die Unternehmenswerte mit Deinen persönlichen Werten vereinbar sind. Wenn das nicht der Fall ist und Du auch nicht ruhigen Gewissens über die Differenzen hinwegsehen kannst, dann solltest Du Dich nach einem anderen Unternehmen umsehen. Folgende Fragen helfen dabei, Dich etwas zurecht zu finden: Welche Dienstleistungen oder Produkte bietet das Unternehmen an? Kannst Du Dich mit ihnen identifizieren? Welches gesellschaftliche Ansehen hat das Unternehmen, gab es in der Vergangenheit etwas, mit dem Du nicht in Verbindung hättest stehen wollen? Hält das Unternehmen die Versprechen ein, die es nach außen hin tätigt? Für eine erste Orientierung haben wir Dir hier einige Unternehmenswerte zusammengefasst:

  • Umweltbewusstsein
  • Qualität
  • Kundenfreundlichkeit 
  • Innovation
  • Wertschätzung der Mitarbeitenden
  • Gleichberechtigung


Weiterbildungen und Aufstiegschancen

Vielleicht bist Du sogar selbst Kunde des Produktes oder hast bereits eine Dienstleistung in Anspruch genommen und hast Verbesserungsvorschläge. Wenn Du eigene Ideen in die Tat umsetzen möchtest, dann sollte der potenzielle Arbeitgeber diese anerkennen und Dir die Möglichkeit bieten, sie zu verwirklichen.

Da das Lernen nicht mit dem Studienabschluss aufhört, bieten einige Unternehmen ihren Neueinsteigenden auch Weiterbildungen an, um sich weiterzuentwickeln oder auch um potenzielle Führungskräfte zu fördern. Wenn Du Dir vorstellen kannst nach dem Berufseinstieg auch in einer höheren Position zu arbeiten, solltest Du Dich über die verschiedenen Aufstiegschancen informieren bzw. ob das Unternehmen generell diese Möglichkeiten bietet. Wenn Du Dich also persönlich oder fachlich weiterbilden möchtest, solltest Du nachfragen, ob und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Das können z.B. Auslandsaufenthalte, Weiterbildungen in Form von Seminaren oder auch Stipendien sein.


Dresscode

Wenn Du generell ein anpassungsfähiger Typ bist und Du Dich in Sakko und Krawatte genauso wohl fühlst wie in Sneakers und Shirt, dann ist dieser Punkt vielleicht nicht ganz so wichtig für Dich. Hast Du aber eine bestimmte Vorstellung davon, wie Du im Job rüberkommen möchtest oder wenn das Unternehmen einem bestimmten Dresscode folgt, dann solltest Du Dich auch damit im Vorfeld vertraut machen. Auch wenn dieser Punkt erst einmal nebensächlich erscheint, verbringst Du immerhin einen Großteil des Tages in dieser Kleidung und sollte daher mitbedacht werden. 


Kenne Deinen eigenen Wert

Neben all diesen Tipps verraten wir Dir jetzt zum Schluss noch das Wichtigste:  

Auch wenn es, insbesondere bei Bewerbungsgesprächen, darauf ankommt, welchen Nutzen Du für das Unternehmen bringst, solltest Du Dir trotzdem die Frage stellen, was dieses Unternehmen für Dich tun kann. In einem großen namenhaften Unternehmen zu arbeiten bringt Dir vielleicht Prestige und ein hohes Gehalt, wenn Du Dich aber unterfordert, nicht wertgeschätzt oder unwohl im Team fühlst, wird Dich dieser Job auf Dauer nicht bereichern. Denk dran, dass in einem Bewerbungsgespräch nicht nur Du Dich präsentierst, sondern auch der Arbeitgeber sich selbst. Solltest Du während oder nach dem Gespräch ein ungutes Gefühl haben, was das Unternehmen betrifft (nicht bezüglich Deiner eigenen Präsentation!), dann nimm dieses Gefühl ernst. Wenn das Unternehmen oder ggf. Dein*e zukünftige*r Chef*in keinen guten Eindruck bei Dir hinterlässt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du dort nicht glücklich wirst. 


Du hast demnächst ein Vorstellungsgespräch oder brauchst Bewerbungstipps? Dann schau mal bei dem Career Service der Universität Paderborn vorbei. Unsere Kolleginnen bieten individuelle Beratungen zur beruflichen Orientierung an und zeigen Dir unter anderem, wie Du Dich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitest oder was Du beim Berufseinstieg beachten solltest.

Neben regelmäßigen Veranstaltungen zu verschiedenen Themen rund um Bewerbung und Arbeitssuche gibt’s im Career Service auch Workshops zu Schlüsselkompetenzen, mit denen Du im späteren Beruf gut punkten kannst. 

Download: Für eine bessere Übersicht kannst Du Dir Deine Vorstellungen zum idealen Arbeitgeber aufschreiben. Hier kannst Dir die Liste mit den oben genannten Stichpunkten herunterladen und ausfüllen.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquelle:

Workshop „Wie präsentiere ich mich erfolgreich in Vorstellungsgesprächen?“; Annika Ballhausen (Career Service Universität Paderborn) in Anlehnung an 

Karrieretrends für Naturwissenschaftler, Mediziner & Ingenieure, jobvector.com, 6. Auflage, 2. Ausgabe 2015, S.285-289

Berechenbarkeit der Prüfungsanforderungen

KENNST DU DAS AUCH?

Bei der Vorbereitung auf eine Klausur bereitet es Dir Sorgen, dass Du nicht einschätzen kannst, welcher Stoff genau drankommt. Vor mündlichen Prüfungen malst Du Dir aus, wie Dir der*die Prüfer*in eine Frage stellt und Du nicht auf Anhieb eine Antwort weißt? Es verunsichert Dich, nicht genau zu wissen oder einschätzen zu können, was Dich erwarten wird?  Die folgenden Tipps und Hinweise können Dir helfen, die Berechenbarkeit der Prüfungsanforderungen zu steigern und somit mehr Sicherheit für die Prüfungssituation zu entwickeln. 

Da ein Teil der Angst vor Prüfungen darin bestehen kann, die Anforderungen nicht zu kennen und sich entsprechend nicht ausreichend vorbereiten zu können, um die Prüfung zur eigenen Zufriedenheit bewältigen zu können, kann es hilfreich sein, die Prüfungsinhalte und Prüfungssituation vorab möglichst konkret zu kennen. Was kannst Du also tun?

    TIPPS: Kennenlernen der Prüfungsanforderungen

  • Nutze Probeklausuren, Literatur- und Fragenkataloge, so dass Du den Prüfungsstoff als identifizierbarer und eingrenzbarer erleben kannst. Erkundige Dich dazu auch bei Deiner Fachschaft. Weitere Lerntipps findest Du hier.
  • Vielleicht gibt es auch Aufgaben mit Musterlösungen, die (im Internet) zur Verfügung gestellt werden, so dass Du mit Erfolgskontrolle selbständig lernen kannst.
  • Frag in der letzten Sitzung vor der Prüfung bei den Lehrenden nach, welche Themen im Fokus stehen und ob es Lerntipps gibt. Meistens wird auch Gelegenheit gegeben, noch mal Fragen zum gesamten Stoff zu stellen. Bereite Dich darauf vor und schau Dir Deine Mitschriften vorher an.
  • Nutze Sprechstunden der Lehrenden bzw. Prüfenden, um Dir mehr Klarheit darüber zu verschaffen, was in der Prüfungssituation von Dir erwartet wird. Schreibe Dir Fragen auf, vergewissere Dich am Ende, ob Du alles verstanden hast („Habe ich richtig verstanden, dass…“) und fasse ggf. vereinbarte Aufgaben noch mal zusammen.
  • Du kannst Kommiliton*innen und/oder Dozent*innen fragen, ob Du bei einer mündlichen Prüfung zuschauen kannst.
  • Simuliere eine Prüfungssituation mit Freunden, indem Du Fragen und Antworten auf Karteikarten aufschreibst. Dein*e „Prüfer*in“ wählt dann Fragen aus und kann anhand der Antworten kontrollieren, ob Du vollständig und richtig geantwortet hast. Damit kannst Du sowohl mündliche als auch schriftliche Prüfungen simulieren.

Jetzt weißt Du, wie Du Dich durch eine genauere Berechenbarkeit der Anforderungen noch besser auf Prüfungen vorbereiten kannst. Falls Du Dich weitergehend mit den Themen Prüfungsvorbereitung & Motivation beschäftigen möchtest, schau Dir gerne auch die anderen Artikel in dieser Kategorie an.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquelle:

Jan-Martin Müller (Psychosoziale Beratung, ZSB Universität Paderborn)

Zum Thema Prüfungsangst

KENNST DU DAS AUCH?

Vielleicht machst Du Dir auch hin und wieder Gedanken, ob Du Dich ausreichend auf die Prüfung vorbereitet hast, wie sie wohl verlaufen wird oder was Du machst, wenn die Bewertung der Prüfung schlechter wäre als erhofft!? Dies geht vielen Studierenden ähnlich und gerade bei so einem Thema ist es wichtig zu sagen: Du bist damit nicht allein!

Eine gewisse Unsicherheit gehört in Prüfungssituationen allerdings dazu, da man die Aufgaben oder auch die Bewertungskriterien vorher nicht genau kennt. Aufgrund dieser Unsicherheit ist ein gewisser Stress in Bezug auf Prüfungen also normal. Er wird sogar als hilfreich angesehen, solange er unsere Leistungs- und Lernfähigkeit aktiviert. Ab einem bestimmten Grad jedoch fängt psychischer und körperlicher Stress – als Ausdruck von Sorgen und Ängsten oder Erschöpfung – an, uns zu blockieren. Wir können weniger effektiv lernen und Gelerntes schlechter abrufen – beim sogenannten „Blackout“ sogar eine gewisse Zeit (fast) gar nicht mehr.

Was ist Prüfungsangst?

Prüfungsangst ist meist eine Sorge vor negativer Bewertung und ihrer Folgen, nur selten eine Angst vor Prüfungen an sich (so wie eine Angst vor Spinnen) (vgl. Knigge-Illner 2010: 9). Wir haben Sorge, nicht wirksam lernen zu können, für die Prüfung geforderte Leistungen nicht zeigen zu können, wir haben Angst vor den Folgen der Prüfung, oder denken, das Gefühl der Angst nicht aushalten zu können. Auch wenn Blackouts viel seltener vorkommen als vermutet, ist die Sorge davor oft groß, auch wenn ein Blackout eigentlich ein sinnvoller, hier jedoch wenig hilfreicher, Mechanismus des Organismus ist, in bedrohlichen Stresssituationen weniger wichtige Funktionen – wie vernetztes Wissen – auszublenden. 

Was macht (Prüfungs-)Angst mit mir?

Angst kann dazu führen (oder dadurch entstehen), dass wir uns durch Fragen und unterbrochene innere Dialoge stressen und keine beruhigenden Antworten finden oder suchen: „Habe ich genug gemacht?“, „Jetzt muss es schnell gehen!“, „Was ist, wenn es schiefgeht?“, „Was ist, wenn … drankommt?“. Die Erwartung „Ich würde es schaffen!“ bleibt nach diesen Fragen oft aus.

Angst kann sich chronifizieren, wenn angstbesetzte Situationen wie Prüfungen dauerhaft vermieden werden. Es wird dann keine Gegenerfahrung mehr gesammelt, dass man die Prüfung vielleicht doch hätte schaffen können.

Was stärkt und verringert Prüfungsangst?

    Es gibt mehrere Bedingungen, durch deren Änderung man Prüfungssorgen verstärken oder verringern kann:

  • Der von mir zugeschriebene Wert der Prüfung und ihren Folgen

  • Meine eigene Erwartung, sich effektiv organisieren und lernen zu können sowie das Gelernte anwenden und abrufen zu können

  • Mein Umgang mit Aufgeregtheit und erhöhtem physiologischen Stress
  • Ob ich angemessene Selbstberuhigungsfähigkeiten anwende
  • Erlebte Hilflosigkeit („Ich muss, kann aber nicht“) oder aber Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Prüfungszeit
  • Die Fähigkeit Angsterleben aushalten zu können oder es lieber zu vermeiden
  • (Miss-)Verständnis der Funktion von Angst und ihrer Regulierbarkeit

Auch ob wir Misserfolge und Erfolge uns selbst oder äußeren Bedingungen zuschreiben, kann Prüfungsängste verstärken oder verringern: Mit Gedanken wie „Ich bin unfähig, Prüfungen zu bestehen“ schreibe ich mir selbst einen Misserfolg zu und verstärke im schlimmsten Fall meine Ängste. Wird Erfolg äußeren Umständen („Diese Prüfung war wirklich sehr leicht“) zugeschrieben, mildert er diese Ängste nicht. Es lohnt sich, genau zu hinterfragen, ob gute Leistungen nicht auch Ergebnis der guten Vorbereitung waren, um so die Prüfungsangst zu regulieren.

Angst kann hilfreich sein! Wann ist sie angemessen? 

Grundlegend ist Angst eine hilfreiche, ungefährliche Funktion des Organismus, sich durch physiologische Aktivierung vor möglichen Gefahren zu schützen. Auf psychischer Ebene ist sie ein „Botschafter“ von Bedürfnissen nach Schutz, Sicherheit und Handlungsfähigkeit, die der Organismus als gefährdet sieht. Problematisch wird Angst insbesondere dann, wenn wir durch ihr Erleben oder ihre Vermeidung zu sehr leiden, wichtige Bedürfnisse und Ziele nicht mehr verfolgen, erfüllen und unser Leben dadurch einschränken. Davor ist Angst „nur“ durchaus (sehr) unangenehm und eine Strategie des Organismus, uns darauf hinzuweisen, dass etwas nicht passt. 

So kann man seine Ängste im besten Falle als Rückfrage des Körpers bzw. der Psyche verstehen, die abklären wollen, ob bestimmte Bedürfnisse von Dir erfüllt werden können. Ganz konkret fragt Dein Organismus Dich vielleicht: „Hast Du genug gelernt?“ Wenn Du diese Frage mit „Ja“ beantworten kannst, könnte das schlechte Gefühl auch daher kommen, dass Du eine für Deinen Körper unangenehm stressige Prüfungssituation vermeiden möchtest, was verständlich und normal wäre. Du könntest z.B. überlegen, welche Bedürfnisse gefährdet erscheinen („Wovor genau habe ich Angst?“) und wie Du die Erfüllung Deiner Bedürfnisse absichern könntest oder wie Du hilfreich damit umgehen könntest, wenn sie mal zeitweise nicht erfüllt werden („Auch wenn ich mal eine Frage nicht beantworten kann und sich das peinlich anfühlt, heißt das auf keinen Fall, dass ich eine Niete bin! Bei der nächsten Frage gebe ich wieder alles, was ich im Moment kann!“).

    TIPPS: Prüfungsangst regulieren

  • Das wichtigste ist natürlich die inhaltliche Vorbereitung auf eine Prüfung. Wenn Du gut vorbereitet bist, verschwinden viele negative Gedanken.


  • Übe das, was in der Prüfungssituation an Aufgaben drankommen könnte (für eine mündliche Prüfung: beantworte Dir oder einem Gegenüber Fragen mündlich!).


  • Versuche, Dich mithilfe eines guten Zeitmanagements effektiv vorzubereiten. Wenn Du hierzu weitere Tipps haben möchtest, schau doch mal in diese Artikel rein.


  • Prüfungsangst fängt in Deinen Gedanken an: Äußerungen mit „nie“, „immer“, „muss“, „darf nicht“ sind meist übergeneralisiert und können Angst verstärken. Prüfungssituationen sind vielleicht „oft“ unangenehm, aber nicht „immer“.


  • Erinnere Dich an Prüfungen, die erfolgreich verliefen. Stell Dir ganz genau vor, wie es wäre, die nächste Prüfung zu bestehen. Wie genau läuft diese erfolgreiche Prüfung ab? Wie fühlst Du Dich danach?


  • Durch Sport oder Entspannungstechniken können gezielt Stresshormone abgebaut werden. Beim Hochschulsport findest Du viele Angebote. Ein Spaziergang oder Treppen anstatt Aufzug tun’s für den Anfang allerdings auch. Eine andere Alternative könnten auch unsere Angebote zur Entspannung und Stressbewältigung sein.


  • Überlege Dir für Situationen, die Dich in Deiner Vorstellung stressen 3-5 Handlungsmöglichkeiten, was Du in ihnen tun könntest („Ich atme tief durch und lehne mich kurz etwas zurück“, „Ich bitte, die Frage nochmal zu wiederholen, um etwas Zeit zu gewinnen“ „Ich sage, ich weiß die Antwort, mir fällt sie gerade nur noch nicht ein, und fange mit eventuell mit dem an, was mir bereits zum Thema einfällt“).


  • Falls Du den Eindruck hast, dass von der Prüfung sehr viel abhängt, kannst Du überlegen, ob Dein Wert tatsächlich allein von dieser Prüfung abhängt, und was für Dich im Leben sonst wertvoll ist und was Du sonst noch kannst oder ausprobieren möchtest. Manchen hilft es, sich bewusstzumachen, dass auch wenn die Prüfung schlecht verläuft, Dein Leben auch so ein gutes werden kann und Deine Bedürfnisse erfüllt werden können! Manchen hilft auch die Offensive: „Gerade, weil so viel davon abhängt, gebe ich jetzt alles!“


  • Vergiss nicht, dass es vielen Studierenden so geht. Sprich das Thema einfach mal bei Deinen Kommiliton*innen an und tauscht euch über Bewältigungsstrategien aus.


    Solltest Du Deine Situation gern mal mit Profis reflektieren wollen, dann nutze das Angebot der Psychosozialen Beratung der ZSB.

Jetzt hast du einige Tipps erhalten, wie Du mit der Angst vor Prüfungen umgehen und sie verringern kannst. Wie bereits erwähnt kann auch eine gute Vorbereitung sehr viel dazu beitragen, die Angst zu reduzieren. In unserer Kategorie Prüfungsvorbereitung & Motivation geben wir Dir Tipps, wie Du Dich erfolgreich vorbereiten und selbstmotivieren kannst.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen (Auswahl):

Fehm, Lydia; Fydrich, Thomas: Ratgeber Prüfungsangst : Informationen für Betroffene und Angehörige. Göttingen u.a. 2013

Knigge-Illner, Helga: Prüfungsangst besiegen : Wie Sie Herausforderungen souverän meistern. Frankfurt/New York 2010

Stavemann, Harlich H.: Im Gefühlsdschungel: Emotionale Krisen verstehen und bewältigen. Weinheim/Basel 2018

https://www.studentenwerkfrankfurt.de/fileadmin/user_upload/Blaetterkataloge/catalogs/Pruefungsangst/pdf/complete.pdf(letzter Zugriff: 02.07.2021)

Die Fünf-S-Methode

KENNST DU DAS AUCH?

Du sitzt an der Lektüre eines Textes, der für das Thema Deiner Hausarbeit hilfreich sein könnte, aber Du bist Dir nicht sicher, wie Du mit einem Text arbeiten kannst, um die für Dich relevanten Informationen herauszuziehen? Oder Du sollst für ein Seminar eine Zusammenfassung eines Textes erstellen und weißt nicht, wie Du dabei am besten vorgehst? Die Fünf-S-Methode kann Dir dabei helfen, relevante Texte zu sichten, die wichtigsten Inhalte und Thesen herauszuarbeiten und die Argumentation/den Gedankengang des Textes zu verstehen und einzuordnen. 

Der Name Fünf-S-Methode steht für die fünf Schritte, die Du bei dieser Methode durchläufst, um durch eine fundierte Quellen- und Lesearbeit Texte zusammenzufassen und überblicken zu können. Diese sind das Sichten eines Textes, Sich fragenSuchenSchreiben und Sichern. Im Folgenden stellen wir diese fünf Schritte vor:

  1. Sichten: Beim Sichten geht es erstmal um ein Überfliegen des Textes.  Dabei achtest Du vor allem auf das Inhaltsverzeichnis, die Überschriften, Abbildungen und Hervorhebungen. So kannst Du die Struktur des Textes erfassen und schon mal grob feststellen, ob der Text für Dich/ Dein Anliegen hilfreich/brauchbar sein könnte. Für das „Überfliegen“ des Textes können Dir auch verschiedene Lesetechniken helfen. Schau dazu doch mal hier.

  2. Sich fragen: In diesem Schritt solltest Du Dir darüber klarwerden, welche Informationen Du aus dem Text generieren/ziehen kannst. Verwende dazu/für eine erste Orientierung die W-Fragen: Was ist das Thema des Textes? Was sind Argumente/Thesen, die der*die Autor*in aufstellt? Wer schreibt? Warum wird zu diesem Thema geschrieben? Außerdem kannst Du deine eigene Fragestellung an den Text, z.B. die Hypothese Deiner Hausarbeit, mit einbeziehen. 

  3. Suchen: Im dritten Schritt markierst Du wichtige Stellen im Text und suchst nach Schlüsselwörtern sowie unbekannten Begriffen, die es zu klären gilt.  Lies den Text dazu in Ruhe und gründlich und geh schwierige Textabschnitte ggf. mehrmals durch. Das Formulieren von Überschriften für einzelne Absätze kann dabei helfen, den Text zu strukturieren. 

  4. Schreiben: Fasse die Informationen, die Du mit den vorherigen Schritten aus dem Text herausgezogen hast, abschnittsweise zusammen. Du kannst Notizzettel für die Zusammenfassung verwenden oder eine Mindmap mit wichtigen Inhalten erstellen. Verwende beim Schreiben Deine eigenen Worte; so erkennst Du, ob Du den Gesamttext verstanden hast.

  5. Sichern: Deine so erstellen Aufzeichnungen werden im letzten Schritt noch einmal überprüft. Diese Überprüfung und gleichzeitige Wiederholung des Inhalts kannst Du beispielsweise durchführen, indem Du die Zusammenfassung in eigenen Worten jemand anderem vorträgst oder ein Plakat mit den wichtigsten Informationen erstellst. So erkennst Du auch, wenn Du deine Notizen an einigen Stellen nochmal ergänzen oder verbessern musst.

Wenn Du die Methode durchlaufen hast und den Text entsprechend verarbeitet hast, kannst Du deine fertigen Aufzeichnungen für die Arbeit im Seminar oder Deine Hausarbeit nutzen! Wenn Du hilfreiche Tipps zu Lesetechniken für (wissenschaftliche) Texte allgemein suchst, schau doch mal hier vorbei.

Weitere Unterstützung bei der Bearbeitung von Texten findest Du auch in den Workshops und den Beratungsangeboten des Kompetenzzentrum Schreiben sowie bei den Schulungen der Universitätsbibliothek Paderborn.

Download: Die Fünf-S-Methode ist hier noch einmal visualisiert. Du kannst Dir die Anleitung ausdrucken und sie bei der nächsten Lektüre griffbereit neben dem Text legen.


Bild-/Grafikquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen: 

https://uni-bielefeld.de/fakultaeten/philosophie/personen/nimtz/arbeitsmittel/HIM_2BI_Textanalyse.pdf

https://www.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/fakultaet/phil/germanistik/Mitarbeitende/Siebenpfeiffer/Merkblatt__4_Lesetechniken.pdfhttps://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/316033_so_06.pdf

Wissenschaftliche Lesetechniken

KENNST DU DAS AUCH?

In einem Kurs sollst Du innerhalb einer Woche 15 Seiten lesen, in einem anderen zehn weitere Seiten und für das Verfassen der nächsten Hausarbeit steht auch noch ein Kapitel an, das durchgearbeitet werden muss? Was zu Beginn viel wirkt, wird mithilfe verschiedener Lesetechniken zu bewältigbarem Stoff, den Du strukturiert durcharbeiten kannst. In diesem Blogbeitrag stellen wir Dir verschiedene Lesetechniken vor, die Dir die Lektüre erleichtern können und Dir dabei helfen sollen, den Lesestoff zu systematisieren und so besser bearbeiten zu können.

HINWEIS: Nicht jeder Schritt bzw. jede Technik ist für jeden Text nötig oder sinnvoll. Außerdem überschneiden sich einige der vorgestellten Techniken oder unterscheiden sich nur in Nuancen. Auch die hier dargestellte Reihenfolge ist nicht chronologisch verbindlich. Du solltest schauen, welche Technik am besten zu dem von Dir zu bearbeiteten Text und Deiner Art zu Lesen passt. 



SQ3R-Methode

SQ3R steht für Survey (Überblick über den Abstract, das Inhaltsverzeichnis und die Gliederung verschaffen), Question (Was ist das Ziel der Lektüre?), Read and Recite (Lektüre der wichtigsten Stellen und Erstellen von Notizen) und Review (nochmaliges Überfliegen des Textes, der Überschriften und der wichtigsten Punkte). Auf diese Weise kannst Du schnell den gesamten Text erfassen. Hier geht es um das Ver­ste­hen und Be­hal­ten von In­hal­ten. Die SQ3R-Methode beinhaltet einige Schritte, die im Folgenden auch bei anderen Techniken vorkommen. Wundere Dich also nicht über eventuelle Dopplungen. Zum ersten Erfassen eines Textes ist diese Methode gerade deshalb sehr hilfreich, weil sie verschiedene Techniken prägnant vereint. Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, schau doch mal hier.

Scannen

Beim Scannen beschränkst Du Dich auf wichtige Wörter oder Ausdrücke, die Du vorher festgelegt hast und die Deiner Meinung nach zum Verständnis des Textes beitragen. Diese suchst Du dann im Text und bekommst so einen guten Überblick. Hier erfasst Du allerdings – wie auch beim Diagonalen Lesen – noch keine Details und tiefergehende Informationen.

Punktuelles Lesen

Beim Punktuellen Lesen springst Du im Text und liest somit nicht alle Kapitel bzw. Teile eines Textes, sondern nur die, die Du Dir vorher anhand des Inhaltsverzeichnisses und/oder der Kapitelübersicht ausgesucht hast. Wichtig: Diese Technik heißt nicht, dass Du den Text überfliegst. Die Kapitel, die Du Dir vorher ausgesucht hast, solltest Du auch aufmerksam lesen! Das Punktuelle Lesen ist vor allem für Internettexte geeignet, in denen weiterführende Literatur verlinkt ist und so ein Springen durch verschiedene Texte zum selben Thema möglich ist. Auch für einzelne Kapitel in Monografien eignet es sich.

Diagonales Lesen

Hier liest Du nur bestimmte Teile eines Textes und überfliegst diese. Dabei solltest Du vor allem auf Überschriften oder das Fazit eines Kapitels achten, damit Du die wichtigsten Informationen aufnehmen kannst. Diese Art von Lesetechnik gibt Dir einen ersten Überblick, allerdings erfasst Du auf diese Weise keine bzw. nicht alle Zusammenhänge oder wichtigen Details. Wenn Dir ein Kapitel besonders wichtig erscheint, kannst Du während des Diagonalen Lesens auch zum Punktuellen Lesen (s.o.) wechseln oder zum Kursorischen Lesen übergehen.

Kursorisches Lesen 

Beim Kursorischen Lesen steht das aufmerksame Lesen des gesamten Textes oder sogar des ganzen Buchs (inkl. Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Vorwort/Nachwort usw.) im Vordergrund. Hilfreich ist hier, vorher schon einmal diagonal gelesen zu haben (s.o.). Beim Kursorischen Lesen kannst Du wichtige Teile eines Textes markieren und Dir notieren, wenn Du zu bestimmten Punkten Fragen hast. Es ist ebenfalls möglich, den Artikel in Sinnabschnitte zu gliedern, sodass Du später genau weißt, wo welche Information im Text steht. 

Sequenzielles Lesen

Das sequenzielle Lesen bezeichnet das lineare, vollständige Durchlesen eines kompletten Textes mit dem Ziel dem Inhalt gut folgen und die Zusammenhänge verstehen zu können. Bei dieser Technik solltest Du sorgfältig und langsam lesen, um auf wiederholtes Lesen einzelner Abschnitte zu verzichten.

Intensives Lesen

Beim Intensiven Lesen gehst Du insbesondere auf die Textsorte und ihre Absichten ein. So kannst Du beispielsweise rhetorische Mittel oder Ähnliches herausfiltern. Bei dieser Lesetechnik kannst Du Dir auch Notizen zum Thema, Aufbau oder der Argumentation der*des Autorin*Autors machen. Anders als beim Kursorischen Lesen, bei dem lediglich der Inhalt im Vordergrund steht, geht es hier auch um den Textaufbau und die Argumentation der*des Autors*Autorin.

Rekapitulierendes Lesen

Der letzte Leseschritt ist das Rekapitulierende Lesen. Zum Abschluss der Lektüre kannst Du den Text noch einmal überfliegen und hier insbesondere auf den roten Faden achten, sodass Du Dir diesen noch mal vergegenwärtigen kannst. Hierbei kannst Du auch überprüfen, ob Du alles richtig verstanden hast, und Du hast die Möglichkeit, deine Notizen zu ergänzen oder abzuändern. Diese Technik ist vergleichbar mit dem Review-Schritt in der SQ3R-Methode (s.o.). 

    TIPP:

    Um Dir die Textarbeit zu vereinfachen und die wichtigen Aspekte herauszuarbeiten ohne Dich zu lange mit einzelnen Texten/Textteilen aufzuhalten, solltest Du die vorgestellten Techniken kombinieren oder die Techniken nutzen, die zur jeweiligen Textsorte und zum individuellen Lese- bzw. Bearbeitungsziel passen. So bringt die SQ3R-Methode Dir eine Menge, um Dich schon frühzeitig auf Prüfungen vorzubereiten. Für das kurzfristige Lesen vieler Texte ist sie eher weniger geeignet, da sie sehr zeitintensiv ist. Hierfür wäre dann beispielsweise das Scannen sinnvoller. Wenn Du allerdings weniger Literatur durcharbeiten möchtest, bringt Dir das Kursorische Lesen vielleicht einen Mehrwert, da Du hier schon wichtige Stellen markierst und Dir Fragen notierst, sodass das Intensive Lesen Dir später leichter von der Hand geht.

Wenn Dir dieser Beitrag geholfen hat, schau Dir gerne auch unseren Beitrag zur ‚Fünf-S-Methode‘ an, die Dir zeigt, wie Du mit einem Text arbeiten kannst, um die für Dich relevanten Informationen herauszuziehen und Dir hilft, Texte überblicken zu können und Zusammenfassungen zu erstellen.

Weitere Informationen zum Thema Lesen und Lesetechniken und Unterstützung für die Anwendung findest Du auch in den Workshops und den Beratungsangeboten des Kompetenzzentrum Schreiben.


Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen:

https://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/59989387/A07_SQ3R_Lesetechnik.pdf

https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/535780-0004-2.pdf

https://www.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/fakultaet/phil/germanistik/Mitarbeitende/Siebenpfeiffer/Merkblatt__4_Lesetechniken.pdf

Literaturrecherche

KENNST DU DAS AUCH?

Du musst eine Hausarbeit oder ein Referat verfassen, doch Du weißt noch nicht, wie man die passende Lektüre dazu findet und worauf man bei der Auswahl achten sollte? Damit Du bei dem riesigen Angebot fachwissenschaftlicher Literatur nicht den Überblick verlierst, geben wir Dir in diesem Artikel Tipps, wie Du die für Dein Thema passenden Texte findest und was Du bei der Literaturrecherche beachten solltest.

WARUM IST DIE LITERATURRECHERCHE SO WICHTIG?

In einer wissenschaftlichen Arbeit erarbeitet man eigene Ergebnisse. Um diese in den jeweiligen Forschungskontext einordnen zu können bzw. um eine Grundlage zu haben, weshalb man gewisse Forschungsergebnisse erwartet, ist es unverzichtbar, auf verlässliche Quellen zurückgreifen zu können. Das Ziel der Literaturrecherche ist es, sich in ein neues Thema einzuarbeiten und Aussagen, die Du in Deinem eigenen Text tätigst, auf Grundlage der Literatur begründen zu können. Dabei wirst Du auch auf Texte stoßen, die im Umgang mit dem gleichen Thema zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Lass Dich davon nicht verunsichern, sondern setz Dich mit den verschiedenen Aussagen und Ergebnissen der Autor*innen kritisch auseinander und vergleiche sie miteinander. Denn genau das ist der Kern jeder wissenschaftlichen Arbeit! Es geht um das Zusammentragen, das Ordnen und Vergleichen von unterschiedlichen Erkenntnissen zu einem Thema. Aber wie kann man konkret vorgehen?

GUTE VORBEREITUNG IST DAS A UND O

Wichtig für die Literaturrecherche ist eine gute Vorbereitung. Versuche, Dein Thema für die Hausarbeit oder Dein Referat schon im Vorfeld mit Hilfe einer vorläufigen Gliederung einzugrenzen. Plane zudem genug Zeit für die Literaturrecherche ein. Manche Online-Ressourcen sind beispielsweise nur mit Hilfe eines VPN-Clients einsehbar, Du solltest Dir daher schon vorher einen Zugang besorgen.


VERSCHIEDENE VORGEHENSWEISEN ZUR LITERATURRECHERCHE

Konzentrische Kreise
Eine mögliche Herangehensweise ist es, in einem Ausgangswerk (z.B. Lexika, Lehrwerke aus den Vorlesungen oder ein bereits ausgeliehenes Buch) nach Verweisen auf andere Quellen zu suchen, da sich Autor*innen oft gegenseitig zitieren. Dieses Vorgehen nennt sich „konzentrische Kreise“ und eignet sich gut, um einen tieferen Einblick in die Thematik zu bekommen und gegebenenfalls den Ursprungstext besser verstehen zu können. Beachte aber, dass sich Autorinnen hierbei auf ältere Schriftexemplare beziehen und es dadurch vorkommen kann, dass die Ergebnisse nicht unbedingt dem heutigen Stand entsprechen können. Achte auch darauf, ob Autor*innen nur ihre eigenen Texte als Quelle verwenden. Dadurch kann es zu einer recht einseitigen Sicht auf das Thema kommen. Kombiniere daher diese Methode mit den folgenden beiden anderen.

Die vorwärtsgerichtete Suche
Bei der vorwärtsgerichteten Suche suchst Du nach Literatur, die Deinen Ausgangstext als Quelle verwenden. Der Unterschied zur vorherigen Methode ist, dass Dein Ausgangswerk als Basis für aktuellere Quellen genommen wurde und Du dadurch aktuellere Ergebnisse erhältst. Der Nachteil hierbei: Ist Dein Ausgangstext schon recht aktuell, kann es gegebenenfalls noch keine weiterführende Literatur dazu geben.

Die systematische Suche
Mit der systematischen Suche grenzt Du deine Rechercheergebnisse ein. Verwende für diese Methode Wörter, die Dein Thema mit den wesentlichen Inhalten präzise beschreiben. Versuch es auch mit Synonymen oder englischen Begriffen. Anhand dieser Stichwörter kannst Du die Datenbank nach geeigneten Texten durchsuchen und vermeidest es gleichzeitig, von Deinem Thema abzuschweifen und zu viel Literatur anzusammeln.

SUCHSTRATEGIEN IN DER UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Wenn du den Katalog der Universitätsbibliothek benutzt, kannst Du die Suche wie oben beschrieben mit thematisch relevanten Begriffen starten. Viele Werke sind schon digitalisiert, sodass Du direkt einen Blick ins Buch werfen kannst. Um darauf zugreifen zu können, benötigst Du den oben erwähnten VPN-Zugang, falls Du außerhalb des Uninetzes, also außerhalb des WLAN eduroam, recherchierst. Auch die Texte, die nicht online verfügbar sind, haben zum größten Teil zumindest ein digitalisiertes Inhaltsverzeichnis, das Dir einen ersten Überblick geben kann.

In der Unibibliothek selbst findest Du die Bücher nach Themengebieten geordnet. Wenn Du also Texte gefunden hast, kann es gut sein, dass direkt daneben im Regal noch weitere Literatur zum selben Thema stehen, die Dir vielleicht bei der digitalen Recherche noch nicht aufgefallen sind. Je nach Thema kann sich auch der Blick auf wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften lohnen, da es gerade bei neueren Forschungsergebnissen der Fall sein kann, dass diese noch nicht in einem Buch veröffentlicht worden sind.

Hast du ein Buch gefunden, was nicht in der Unibibliothek geführt wird, kannst du es dir per Fernleihe ausleihen. Plane auch hier wieder die Zeit bis zum Erhalt des Buches ein. Auf der Internetseite der Unibibliothek wird Dir das Vorgehen dazu ausführlich beschrieben.

Weitere Informationen zur Recherche in der Universitätsbibliothek Paderborn findest Du hier. Außerdem lohnt es sich auch, an Workshops der Bibliothek teilzunehmen. Von Literaturrecherche über das Erkennen von zitierfähigen Werken bis hin zum Erstellen eines Literaturverzeichnisses wird Dir dort regelmäßig Unterstützung angeboten. Hier geht es zu den Terminen.

Weitere Unterstützung erhältst Du auch außerhalb der Bibliothek. Es lohnt sich immer mal, sich bei der eigenen Fachschaft nach entsprechenden Angeboten zu informieren oder auch im Kompetenzzentrum Schreiben an einem passenden Workshop teilzunehmen.


ONLINE-DATENBANKEN NUTZEN

Außerhalb der Uni Paderborn gibt es weitere gut sortierte Online-Datenbanken, bei denen es sich lohnt nach Literatur zu suchen. In vielen Fällen sind die Texte bereits digitalisiert und durch Deinen Status als Studierende*r ist der Zugriff darauf freigeschaltet. Hier kommt, wie bei den digitalen Werken der Uni Paderborn, wieder Dein VPN-Zugang zum Einsatz, falls Du außerhalb des Uninetzwerks recherchierst.

Hast du bereits passende Literatur gefunden? Dann schau doch mal hier für weitere Tipps zum wissenschaftlichen Lernen vorbei. 

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen:

https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ibb/sft/ressourcen/dateien/lehre/informationen/Leitfaden_Literaturrecherche.pdf?lang=de

https://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/scs/pdf/leitfaeden/studierende/literaturrecherche.pdf

https://www.fb03.uni-frankfurt.de/46036789/literaturrecherche.pdf

https://www.uni-bielefeld.de/(de)/soz/ab3/wissenschaftlich-arbeiten/pdf/Literatur_recherchieren_2016-03.pdf

Was hilft mir, Schwieriges durchzuhalten?

KENNST DU DAS AUCH?

Dir fällt es schwer, längerfristig an einer Aufgabe zu arbeiten und erfolgreich zu lernen? Du bist schnell frustriert, weil Du selber merkst, dass du Dein Ziel auf diese Art nicht erreichst, weißt aber auch nicht, wie du dein Durchhaltevermögen verbessern kannst?

In diesem Beitrag findest Du ein paar einfache Tipps, wie Du mit Beharrlichkeit und Konsequenz lernst, auch schwierige Lernphasen durchzustehen und wie Du der Frustration ein Ende setzen kannst. Und wenn es doch mal schwerfällt: Schau mal bei den Selbstmotivierungsübungen vorbei!

Hier sind ein paar Denk- bzw. Motivationsanstöße, die Dir helfen, am Ball zu bleiben:

  • Nutze ablenkungsarme Räume und Zeiten. Schau dazu auch in unseren Artikel zum Lernplatz.

  • Ändere die vorgenommene Tätigkeit nicht kurz vor der Ausführung, sondern probiere es wie geplant aus. Falls es nicht klappt, ist immer noch genug Zeit, einen anderen Weg zu wählen.

  • Überlege, was Du brauchst, um eine Zeit lang der selbst gewählten Aufgabe Vorrang zu geben und diese nicht aufzuschieben.

  • Schaffe kleine abschließbare Aufgaben, für die Du bereit bist, etwas Unangenehmes zu erfahren („Ich bin bereit auszuprobieren, ob es funktioniert, während es unangenehm ist“).

  • Überlege Situationen, in denen Du schon mal Frustration ausgehalten hast – Was hat dazu geführt, dass Du die Frustrationen (die angenehme Alternative nicht zu tun) ausgehalten hast?

  • Trainiere Dein Durchhaltevermögen mit dieser Übung: Wenn Du mit der Lerneinheit aufhören möchtest, mach noch ein klein wenig länger weiter (noch 1 Minute).

  • Hilfreich können auch Merksätze oder Erkenntnisse sein, wie „Von nix kommt nix“ und „Spät lernen führte leider nicht zum ganzen gewünschten Ziel“. Auch wenn Du Dir der negativen Folgen bewusst bist, die das Aufschieben haben kann, kann das beim Durchhalten helfen.

  • Mach Dir bewusst, wofür Du das Anstrengende tust! Liegestütze tun weh, man macht sie aber trotzdem, denn man hofft, dass es nach einiger Zeit leichter wird und die körperliche Fitness steigt. Man führt also eine (unangenehme) Handlung aus, weil man den Nutzen (für die Zukunft) erkennt. Während Du also mit einer unangenehmen Aufgabe beschäftigt bist, kannst Du Dir den Nutzen und das Ziel immer wieder vor Augen führen.

  • Belohne Dich, wenn Du an der Aufgabe, die Du Dir gestellt hast, drangeblieben bist!

Um herauszufnden, welche Faktoren Dir dabei helfen können, Dein Vorhaben (z.B. Lernphasen) besser durchzuhalten, probiere doch mal folgende Übung aus.
Stell Dir folgende Frage und notiere die Antworten, die Dir am meisten helfen:

  • Was macht mein Handeln/Durchhalten wahrscheinlicher?
    Beispiele für mögliche Antworten können sein

  • Annäherende Handlungen:
    • sich in die Uni begeben
    • in die Bibliothek gehen
    • einen Tisch finden usw.

      oder

  • Unterstützende Bedingungen:
    • wichtige Unterlagen griffbereit
    • ablenkungsarme Umgebung
    • Klarheit über nächsten Schritt usw.

Tipp: Schreibe Deine persönliche Motivation, Dein Ziel, was Du Dir wünscht oder was Du erreichen willst auf eine Postkarte und platziere sie sichtbar auf Deinen Arbeitsplatz! Genauso kannst Du Dir Motivationssprüche oder Motivationsposter im Internet suchen und gut sichtbar aufhängen.

Tipp: Auch ein sinnvolles Zeitmanagement unterstützt natürlich Dein Durchhalten. Schau Dir dazu auch unsere Beiträge zum Thema Zeitmanagement an.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquellen:

Stavemann, Harlich H.: Frustkiller und Schweinehundbesieger: Geringe Frustrationstoleranz und Aufschieberitis loswerden. Weinheim/Basel 2013; erweitert durch Jan-Martin Müller (Psychosoziale Beratung, ZSB Universität Paderborn)

Wo lernst Du? Gestalte Deinen optimalen Lernort

KENNST DU DAS AUCH?

Deine Motivation hält sich in Grenzen, wenn Du Deinen Schreibtisch siehst? Zwischen dem ganzen Papierkram ist kein Platz mehr für Bücher und Laptop? Und so schiebst Du die Prüfungsvorbereitung doch wieder vor Dir her oder ziehst aufs Sofa um, wo Fernsehen und Handy viel interessanter sind?

Motivation und Konzentration gesucht? Auf die richtige Lernumgebung kommt es an!

Auch wenn wir den Ort, an dem wir lernen, nicht immer selbst gestalten können, können wir doch auf einen guten Teil unseres Lernortes Einfluss nehmen! Jede*r sollte selbst beobachten, was hilfreich ist! Hier ein paar Ideen, die sich für manche bewährt haben, vielleicht ja auch für Dich?!

Gestalte Dir einen angenehmen Lernort, der Dich unterstützt und nicht ablenkt. Du solltest dort gut für die Uni arbeiten können und Dich wohlfühlen. Auch ein ritualisierter Arbeitsbeginn bzw. -ende machen den Lernort für Dich zu einem Platz, an dem Du Dich voll und ganz den Vorbereitungen auf Prüfungen widmen kannst.

Hier findest du 11 TIPPS für den richtigen Lernort:

  1. Vor allem hilft es, wenn der Lernort ablenkungsarm ist: Räume alles vom Arbeitsplatz weg, was nichts mit dem Lernen zu tun hat. Gestalte den Platz so, dass Deine Lernmaterialien griffbereit sind.

  2. Getränke und kleine Snacks am Platz sind kleine Belohnungen und sorgen dafür, dass Du den Platz nicht während des Lernens verlassen musst, wenn Du Hunger oder Durst hast.

  3. Wenn Du zu Hause lernst, mach Dich fertig und zieh Dir vielleicht auch „Lernkleidung“ an (z. B. die Kleidung, die Du auch zum Lernen in der Bibliothek oder zu Uni-Veranstaltungen anziehen würdest).

  4. Mache Nicht-Lernorte/Entspannungsorte etwas weniger „einladend“(z. B. das Bett mit einer Tagesdecke abdecken).

  5. Soweit möglich und beeinflussbar: Schaffe eine sauerstoffreiche Umgebung, lüfte regelmäßig.

  6. Auch gute Lichtverhältnisse spielen eine Rolle. Sorge dafür, dass die Beleuchtung stimmig ist.

  7. Wenn Du lange Zeit am selben Platz sitzt, solltest Du darauf achten, dass Dein Platz ergonomisch in Ordnung ist. So beugst Du Rückenschmerzen und Verspannungen vor.

  8. Falls Dich in Deinem Blickfeld etwas ablenkt, räume es weg. Wichtig ist hier allerdings, dass diese Aufräumaktion nur eine ganz kurze Zeit Deiner Lernphase in Anspruch nimmt – also wirklich nur ein paar Minuten. Größere Putzaktionen sollten vor dem Lernen erledigt worden sein oder auf die Zeit nach der Lerneinheit verschoben werden.

  9. Den virtuellen Arbeitsplatz auf dem Computer kannst Du ebenfalls hilfreich gestalten: ein fokussierendes oder motivloses, einfarbiges Hintergrundbild einstellen, auf dem Desktop nur wesentliche Dateien und wenig Ablenkungsreize platzieren, einen Benutzer „Lernen“ anlegen, die digitalen Unterlagen sortieren wie auf dem physischen Tisch, einen Ordner pro Semester und Veranstaltung anlegen und vieles mehr. Hier sollte dieselbe Ordnung herrschen wie an Deinem realen Arbeitsplatz!

  10. Räume am Ende des Arbeitstages Deine Lernunterlagen auf (z.B. Bücher, Mitschriften, o.Ä. thematisch oder nach Bearbeitungspriorität stapeln, nicht mehr benötigte Materialien abheften oder entsorgen). Eine To-Do-Liste am Ende einer Lernphase oder eines Lerntages hilft, die nächste Arbeitsphase vorzubereiten. Damit kannst Du gedanklich mit der abgelaufenen Lernsequenz abschließen und weißt gleich, womit Du am nächsten Tag starten musst.

  11. Wenn Du keine Möglichkeit hast, Deinen Lern- und Freizeitort physisch zu trennen (z.B. wenn der Küchentisch Dein Lernort ist), dann bereite Deinen Lernort am Ende der Lernzeit für Deine Freizeit vor (packe z.B. alle Lernmaterialien in eine Kiste, in ein Regal oder eine Tasche).

Auf der Seite „Räume und studentische Arbeitsplätze“ findest Du einige Informationen zu möglichen Lernorten in der Uni. Wenn Du Probleme damit hast, dass Du Dich beim Lernen leicht ablenken lässt, hilft Dir vielleicht auch dieser Artikel weiter.

Bildquelle: ZSB Universität Paderborn

Textquelle:

Jan-Martin Müller (Psychosoziale Beratung, ZSB Universität Paderborn)