Wenn aus einer Shoppingtour ein Erlebnis wird
Die Neugier nach Trends und Neuheiten entsteht an der Schnittstelle zwischen Außen und Innen, in den Schaufenstern der Modehäuser. Mit Liebe zum Detail wird je nach Jahreszeit und wechselnden Kollektionen dekoriert und damit Sehnsüchte geweckt. Dort wo der Kunde sich inspirieren lässt, sorgen sie für die optimale Präsentation der Ware und locken mit ihrer Dekoration die Kunden in die Kaufhäuser – die Gestalter für visuelles Marketing.
Wenn Lana Vandieken durch die Straßen bummelt und die Schaufenster der Modehäuser betrachtet, interessiert sie sich nicht nur für Kleider oder Preise. Ihr Beruf prägt einen ganz anderen Blickwinkel: Wie ist die Ware präsentiert und wie ist das Schaufenster gestaltet? Lana ist Auszubildende zur „Gestalterin für visuelles Marketing“ bei einem ostwestfälischen Unternehmen. Ich habe Lana getroffen und mit ihr über ihre Ausbildung gesprochen.
„Handwerkliches Geschick, ein Gespür für dekorative Gestaltung und ein Auge für Trends und Selbstständigkeit sind unerlässlich.“
Gestalter für visuelles Marketing kleben nicht nur Plakate an die Schaufenster. Durch ihre Ideen und Feinschliffe bei der Präsentation der Ware sollen die Kunden zum Kauf angeregt werden. Bei der Umsetzung der kreativen Gestaltung ist ein hohes Maß an Teamarbeit gefragt, denn häufig liegen auch schwere Arbeiten an. „Ich habe meinen absoluten Traumjob gefunden. Unsere Arbeit hier in einem Familienunternehmen zeichnet sich vor allem durch Konzeptfreiheit aus, die bei großen Modeketten längst nicht mehr gegeben ist. Von der ersten Idee über die Planung bis hin zur Ausführung, wird alles von uns Gestaltern selbst gemacht.“ Selbstgebaute und wiederverwendete Dekoration spart Geld und lässt Freiraum für individuelle Ideen. Bei der Umsetzung muss ein monatliches Budget eingehalten werden, dass sich an der Größe des Unternehmens orientiert. Einige Dekoelemente werden auf Einrichtungsmessen gekauft. Die Materialien, die eigenständig verbaut werden, besorgen Lana und ihre Kollegen im Baumarkt. Neben schrauben, sägen und hämmern, müssen sie auch sehr viel kleben und penibel zusammenfalten. “Besonders gereizt hat mich an diesem Job, dass im Familienbetrieb noch sehr viel eigene Kreativität und somit auch handwerkliches Geschick gefordert ist“.
Der Wandel der Zeit
Was gestern unerlässlich war, ist heute nicht mehr nötig. Vieles hat sich über die Jahre geändert. Aufgaben, wie z. B. das Erstellen von Preisschildern, ist dank der Technik kein großer Aufwand mehr.
„Früher wurden die Werbeplakate per Hand bemalt. Das ist nicht mehr nötig, sodass auch weniger Mitarbeiter gebraucht werden.“Mittlerweile werden diese am Computer erstellt. Dort werden die entsprechenden Aktionen in die ausgewählten Vorlagen eingefügt.
Sei kreativ!
Was macht einen Gestalter für visuelles Marketing eigentlich aus? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte ich besitzen? „Ich kann jedem der diesen Beruf erlernen will raten, starke Nerven für stressige Phasen mitzubringen. Habt Mut, eigene Ideen auszuprobieren und beschäftigt euch über die Arbeit im Betrieb hinaus mit Trendentwicklungen.“
Eigene Erfahrungen machen, nicht kopieren, sondern selbstständig Trends im Unternehmen setzen, die eine bestimmte Zielgruppe spürbar ansprechen. So lautet Lanas Motto, bei dem sie die volle Unterstützung ihrer Kollegen erhält. „Teamarbeit wird bei uns besonders großgeschrieben. Man muss sich aufeinander verlassen können. Nicht zuletzt, weil die Arbeit auf Leitern und in langen Treppenhäusern zum Alltag gehört. Ohne Vertrauen zu den Kollegen geht es nicht!“
Ein Job, der auf abwechslungsreiche Art und Weise einen spannenden Berufsalltag bietet. Ein Job für jeden, in dem die Liebe zur Kreativität und Interesse an aktuellen Trends schlummern.
„Ich kann jedem Interessierten ein Praktikum in diesem Bereich empfehlen.“
Die wichtigsten Fakten zum Beruf:
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