Lehrveranstaltungen im WS 03/04

 

Einführung in die Medienwissenschaft

G, ES 2, Mi 11 – 13, E2.339
Bereich / Teilgebiet: BA-Fach: I (Medientheorie, -geschichte), III (Medienanalyse: Visuelle Medien); BA-Fach Popmusik: Medienwissenschaft

Was ist Medienwissenschaft - oder sollte man besser von Medienwissenschaften sprechen? Was ist ihr Gegenstand und welches sind ihre zentralen Fragestellungen? Was ist überhaupt ein Medium und welcher Medienbegriff liegt den zum Teil divergierenden Konzeptionen in der Medienwissenschaft zugrunde? Die Veranstaltung bietet eine erste Orientierung in diesem disparaten Feld medienwissenschaftlicher Ansätze und Theoriebildungen und einen ersten Überblick zur Theorie und Geschichte der Einzelmedien, zu Kategorien und Verfahren der Medienanalyse und einer Ästhetik der Medien.

 

Fotografie analog - digital

G, PS 2, Di 9 – 11, E2.339
Bereich / Teilgebiet: Diplom: I (Medientheorie/ -geschichte), III.2. (Visuelle Medien); NF Magister / NF Informatik: I (Medienanalyse, Medientheorie), II (Mediengeschichte); BA-Fach: I (Medientheorie/-geschichte), III (Medienanalyse: Visuelle Medien)

Traditionelle Bestimmungen der analogen Fotografie als einem mechanisch-chemisch reproduzierenden Medium scheinen mit der Digitalisierung obsolet zu werden, insbesondere da der Bezug zum Referenten, der bislang als Garant eines ‘fotografischen Realismus’ galt, nunmehr grundsätzlich infrage steht. Dabei wäre u. a. zu fragen, was ‘fotografischer Realismus’ überhaupt ist, z.B. im Vergleich zum Realismus in der Malerei, und wie sich darin das spezifisch Fotografische im Verhältnis zu unserer Wahrnehmung der sichtbaren Welt bestimmt. Eine vergleichende Bestimmung des Mediums der analogen und digitalen Fotografie, wie sie im Seminar anhand von Text- und Bildbeispielen vorgenommen werden soll, kann sich auf den Aspekt der Technologie und der Referentialität nicht beschränken. Die spezifischen Leistungen der Fotografie zeigen sich auch auf der Ebene der Bildlichkeit und ihrer Wahrnehmung im Alltag und in der Kunst und nicht zuletzt auf der Ebene ihres pragmatischen Gebrauchs.

 

Avantgardefilm

G/H, S 2, Di 11 – 13, H 4
Bereich / Teilgebiet: Diplom: I (Medientheorie, -geschichte), III.2. (Visuelle Medien); NF Magister / NF Informatik: I (Medienanalyse, Medientheorie), II (Mediengeschichte); BA-Fach: I (Medientheorie/-geschichte) III (Medienanalyse: Visuelle Medien)

Was ist eigentlich Avantgarde? Und was bedeutet Avantgarde im Film? Welche darstellungs- und wahrnehmungsästhetischen Probleme und Lösungen erproben Künstler in (inter)medialen Filmprojekten? Welcher Stellenwert kommt den künstlerischen Experimenten der Avantgarden im Film im Kontext der Entwicklung einer genuinen Filmkunst zu? Welche Perspektiven eröffnen sie auf die Technologie, die Materialität, das Dispositiv, den massenmedialen Kontext des Mediums Film? Diese und andere Fragen werden im Verlaufe des Seminars zu diskutieren sein.
Das Seminar gibt einen Überblick über Filmprojekte der internationalen künstlerischen, ‘genuin filmischen’ und politischen Avantgarden der 20er und 30er Jahre, vom Absoluten Film und den Filmexperimenten am Bauhaus über den dadaistischen und surrealistischen Film, das Cinéma Pur und den filmischen Impressionismus in Frankreich bis zum russischen Revolutionskino Eisensteins und Vertovs.

 

Kunst und Spektakel

H, HS 2, Mo 14 – 16, E2.339
Bereich / Teilgebiet: Diplom: I(Medientheorie)/III.2 (Visuelle Medien); NF Magister / NF Informatik: I. (Medienwissenschaft, Medienanalyse, Medientheorie); BA-Fach: I (Medientheorie/-geschichte),III (Medienanalyse: visuelle Medien)

In seiner Analyse der „Gesellschaft des Spektakels“, beschreibt Guy Debord das moderne Spektakel der kapitalistischen Warenkultur als ein umfassendes, geschlossenes System einer visuell geprägten Ereigniskultur. Debords Schriften waren die programmatischen Schriften der „Situationistischen Internationale“, die in den 60er und 70er Jahren auch künstlerische Aktivisten bewegte. Anknüpfend an die Aktionen der Dadaisten wurde die „Konstruktion von Situationen“ - gegen die Gesellschaft des Spektakels - zum politischen und künstlerischen Programm der Anti-Kunst-Bewegung im Umkreis der Lettristen und Situationisten.
In den letzten Jahren wurde Debord wieder entdeckt und z. T. zur ‘postmodernen’ Ikone stilisiert. Ausgehend von der Lektüre ausgewählter Schriften Debords und der Diskussion ihrer Relevanz für aktuelle Bestimmungen einer visuellen Kultur wird sich das Seminar der Analyse künstlerischer Programme und Aktionen der Lettristen, Situationisten und vergleichbarer Bewegungen des Dadaismus und des Punk widmen. Und es wird diskutieren, inwieweit das spannungsreiche Verhältnis von Kunst und Spektakel auch andere Bereiche zeitgenössischer Kunstproduktion, jenseits des anti-künstlerischen Aktionismus, bestimmt.

 

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