Tuesday’s Debate vom 17.11.2015

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Flüchtlinge bekommen Waffen statt Asyl! Großbritannien tritt aus der EU aus! Die Sklaverei wird wieder eingeführt! … oder besser doch nicht? Es ging wieder einmal heiß her zwischen unseren Debattanten in den dieswöchigen Tuesdays Debates.

In der deutschen Debatte wurde der Frage nachgegangen, ob Flüchtlinge, anstatt ihnen Asyl zu gewähren, wieder in ihr Land zurückgeschickt und dabei mit Waffen ausgestattet werden sollten. Als Aufhänger diente hier die kürzlich getätigte Aussage des polnischen Außenministers Waszczykowski.

Im Antrag konkretisierte die Regierung, dass Flüchtlinge im Kindes- und Rentenalter sowie schwangere Flüchtlinge weiterhin aufgenommen werden sollten. Männliche, erwachsene Flüchtlinge hingegen sollten zurück in ihr Herkunftsland geschickt werden, wo sie, mit Waffen ausgerüstet, für ihr eigenes Land kämpfen sollten. Vorteile sah die Regierung unter anderem darin, dass die europäischen Länder nicht unter der Last der Flüchtlinge zusammenbrechen und weitere Kämpfer gegen die terrorisierten Länder gewonnen würden. Auch profitiere die Waffenindustrie von diesem Vorgehen und die eigentlich Flüchtigen hätten so eine Chance, für ihr Land zu kämpfen und zu Helden zu werden.

7X5A7878Die Opposition griff die offen gebliebenen Fragen des Antrages an: Wann sollen die Flüchtlinge die Waffen bekommen? Von welchem Lieferanten? Wer zahlt die Waffen und sind hier nur Kriegs- oder auch Wirtschaftsflüchtlinge gemeint, die die Waffen bekommen sollen? Neben diesen grundsätzlichen Fragen zum Antrag kamen schnell Fragen der Menschlichkeit und des Rechts auf. So fragte die Opposition, wie man es reinen Gewissens verantworten könne, unausgebildeten Zivilisten eine Waffe in die Hand zu geben und diese gegen teilweise gut ausgebildete Terroristen kämpfen lassen zu wollen. Auch könne man nicht sicherstellen, dass ausgehändigte Waffen nicht in die Händer der Terroristen gelangen könnten. Die Aufgabe der europäischen Länder sei es, mit ausgebildeten Truppen den Frieden in den terrorisierten Ländern zu sichern und diese Aufgabe könne man keinen Zivilisten zumuten.

Mit diesen und weiteren Argumenten konnte die Opposition die Debatte für sich entscheiden.

7X5A7873Die englischsprachige Debatte beschäftigte sich mit der Frage, ob Großbritannien die EU verlassen sollte. Auch diese Frage findet immer wieder ihren Weg in öffentliche Diskussionen und zeigte sich auch in der Debatte nicht minder brisant. So stellte die Regierung zunächst heraus, dass viele Briten für einen Austritt aus der EU seien, was Umfragen zeigen würden. In einem demokratischen Staat müssten die Wünsche der Bürger ernst genommen und befolgt werden, zumal sich auch viele Politiker für einen Austritt ausgesprochen hätten. Großbritannien verharre zur Zeit gegen die eigenen Interessen in der EU, was man an der ablehnenden Haltung gegenüber Angleichungen der EU-Staaten untereinander sehen könne.

Die Opposition sah hingegen die Union aller europäischer Staaten als einen gravierenden Vorteil für alle Beteiligten. So profitiere Großbritannien von der Zollfreiheit, könne außerdem davon profitieren, dass sich durch die Union Rechts- und Medizinstandards verbessern würden. Sollte Großbritannien die EU verlassen, so die Opposition, könne dies zudem schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft mit sich führen; so könnten sich Unternehmen abwenden und bessere Standorte innerhalb der EU-Staaten suchen. Mit einem Bezug auf die kürzlichen Anschläge in Paris wurde außerdem die Frage gestellt, ob man durch den Austritt Großbritanniens aus der Union nicht einen wichtigen Mitkämpfer gegen den Terror verlieren würde. In dieser Debatte konnte sich die Regierung erfolgreich gegen die Opposition durchsetzen.

Zum zweiten Mal tagte auch unsere russischsprachige Debatte. Nachdem die Regierung dort vor zwei Wochen noch Vodka verbieten wollte, plante sie diese Woche, die Sklaverei wieder einzuführen.


7X5A7886Hierbei sah die Regierung eine Chance in der Idee einer „Alternativarbeit“ für staatlich nicht unterstützte obdachlose oder unbeschäftigte Menschen. Die Idee: die Menschen sollen durch diese Sonderform der Arbeit die Möglichkeit bekommen, sich direkt eine Unterkunft, Versicherungen und weitere soziale Vorzüge erarbeiten zu können. Aus der Sicht der Regierung könnte dies dazu helfen, gerade in unterentwickelten Regionen die Bedingungen für die Menschen zu verbessern und illegaler Emigration vorzubeugen.

Doch für die Opposition stand fest: Sklaverei hat in unserer modernen Zivilisation keinen Platz mehr! Diese verstoße nicht nur gegen allgemeine Menschenrechte, sondern schade auch der Psyche der Menschen und deren Selbstwertgefühl. Außerdem würde den Menschen die Möglichkeit genommen, sich selbst zu verwirklichen, woraus eine soziale Unzufriedenheit erstehen könne.

Mit dieser Argumentation schaffte es auch hier die Opposition, die Debatte für sich zu entscheiden.

Mit viel Spaß und Ehrgeiz beteiligten sich auch diese Woche alle Debattanten in der Diskussion brandaktueller Themen. Wir freuen uns bereits auf die nächsten Debatten in der kommenden Woche mit Euch!

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