Tuesday’s Debate vom 01.12.2015

7X5A5687Umweltschutz und historische Präzision im Christentum – bei der dieswöchigen Tuesday’s Debate wurden wieder alle gedanklichen Kräfte aktiviert. Zum letzten Mal in diesem Jahr, denn in der nächsten Woche findet ein Workshop und in der darauf folgenden eine offene Publikumsdebatte im Uni-Pub statt. Bei Interesse sind alle Leser an dieser Stelle herzlich dazu eingeladen, diesen beiden Veranstaltungen beizuwohnen – es wird sicher spannend werden!

In der dieswöchigen deutschen Debatte wurde seitens der Regierung gefordert, dass das Pfand auf Einweg-Produkte abgeschafft werden solle. Eine kühne Forderung, betrachtet man die zurzeit ebenfalls stattfindende Diskussion um eine zusätzliche Pfandabgabe beispielsweise auf Einweg-Kaffebecher, um die Umwelt zu schützen. Konnte die Regierung ihren Standpunkt trotzdem durchsetzen?

Eine Schwierigkeit dieser Debatte stellte dar, dass die Motion im Antrag leicht verändert wurde und damit eine andere Gewichtung bekam: die Regierung forderte, dass Einwegflaschen generell abgeschafft werden sollten. Nicht nur deren Pfand. Den Schwerpunkt setzte die Regierung auf die Fragen nach Umwelt, Gesellschaft und Arbeitsplätzen. Mit Verweis auf die riesigen Plastikinseln, die im Meer treiben, sah sie hier dringenden Handlungsbedarf. Eine Lösung sah die Regierung darin, Einwegflaschen abzuschaffen und das Pfand aller Mehrwegflaschen zu vereinheitlichen, um so eine Transparenz für den Verbraucher zu gewährleisten.

7X5A5396Die Opposition sah hingegen Probleme im Arbeitssektor: was passiert mit der Recycling-Industrie? Viele Plätze würden hier verloren gehen, ebenso, wie Pfandflaschensammler ihrer Einnahmequelle beraubt werden würden. Zudem seien weggeworfene Mehrwegflaschen schlechter für die Umwelt, da diese aus mehr Plastik als die Einwegflaschen bestünden.

In dieser teils leicht verwirrenden Debatte schaffte es letzlich die Regierung, ihr Vorhaben durchzusetzen und sich gegen die Opposition zu behaupten. Einweg adé!

Die englischsprachige Debatte setze sich mit einem gänzlich anderen Thema auseinander. Weihnachten rückt immer näher und so wurde es Zeit, sich mit essenziellen Fragen des Christentums zu befassen. In dieser Debatte glaubte das Haus nämlich, dass man das christliche Bild Jesu – also von einem weißen, europäischen Mann – an historische Erkenntnisse anpassen solle.

In einer Zeit, in der Rassismus noch immer existiert und in der die Welt immer globalisierter wird, so die Regierung, setze es ein wichtiges Zeichen, das religiöse Bild Jesu an historische Erkenntnisse anzupassen.

Die Opposition hielt dagegen, dass Kunst und Religion frei seien, man daher die Kirche nicht dazu zwingen könne, das Bild Jesu zu verändern. Auch sei die Darstellung Jesu nicht der Mittelpunkt, snodern die Liebe und die Botschaften, die er vermittle. Eine Debatte über seine äußere Erscheinung wäre daher überflüssig.

Schließlich schaffte die Opposition hier, den Sieg gegen die Regierung einzufahren.

Mit zwei Debatten fanden die Tuesday’s Debates einen würdigen Abschluss für das Jahr 2015. Die nächsten beiden Veranstaltungen werden letzte Kräfte mobilisieren und dann gönnen sich unsere Debattanten eine wohlverdiente Weihnachtspause. Vielen Dank an alle Leser und debattierende Mitglieder unseres Clubs, dass Ihr mit dabei seid und ich wünsche Euch bereits an dieser Tuesday’s Debate-Stelle und im Namen der DSP eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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