Die Bewerbungsmappe
Die klassische Art der Bewerbung ist die Bewerbungsmappe. Auch wenn Online-Bewerbungen immer öfter verlangt werden, gibt es noch immer Unternehmen die eine Bewerbungsmappe bevorzugen.
Eine Statistik zu den Unternehmen und den bevorzugten Unterlagen und Bewerbungsarten kannst du hier einsehen. Du solltest auf jeden Fall nur dann eine vollständige Bewerbungsmappe senden, wenn diese in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird. Mappen mit einem klassischem Design und einfacher Handhabung werden bevorzugt.
Im Folgendem ein Paar Tipps und Tricks, wie deine Bewerbungsmappe gut bei den Unternehmen ankommt!
Reihenfolge beachten!
Die Reihenfolge der Unterlagen bei einer klassischen Bewerbungsmappe ist festgelegt.
- Anschreiben
- (evtl.) Deckblatt
- (tabellarischer) Lebenslauf
- „Über Mich“, Leistungsbilanz, Motivationsschreiben
- Praktikums- und Arbeitszeugnisse
- Zeugnisse (Schule/Studium/Ausbildung)
- Zertifikate / Bescheinigungen (IT-Kenntnisse Sprachkurse, Auszeichnungen)
Ist in der Stellenausschreibung nur eine Kurzbewerbung gefordert, enthält diese lediglich das Bewerbungsschreiben (Anschreiben), einen (tabellarischen) Lebenslauf und die wichtigsten Zeugnisse. Bei Job-Messen wird diese Art von Bewerbung gerne gesehen. Dabei kann sie ruhig etwas kreativer sein und eine Art ‚Visitenkarte‘ darstellen, in der du deinen eigenen Stil einbringen kannst. Mit einer Bewerbung, die aus der Masse heraussticht, ist die Chance höher, dass der Arbeitgeber sich an dich erinnert und deine Mappe noch einmal anschaut.
1. Anschreiben
Das Anschreiben setzt den Ton für deine Bewerbung. Sie sollte auf jeden Fall fehlerfrei (Grammatik, Formalitäten, Rechtschreibung) sein, da sie sonst negativ auffällt. Es bietet dir gleichzeitig die Möglichkeit der Bewerbung einen persönlichen Touch zu geben.
Auf verlangte Kompetenzen oder Eigenschaften, die in der Stellenausschreibung verlangt werden, kannst du hier bereits eingehen. Aber Vorsicht: nicht einfach die Wörter wiederholen und in Floskeln verfallen – das schafft keinen guten Eindruck.
2. Deckblatt
Das Deckblatt ist optional und kann nach eigenem Ermessen der Bewerbung beigefügt werden. Es enthält die wichtigsten Daten, wie Anschrift oder E-Mail-Adresse, und evtl. dein Bewerbungsbild. Achte dabei darauf, nicht zu viele Informationen auf das Deckblatt zu schreiben, es sollte ordentlich aussehen.
3. Lebenslauf
Ob tabellarisch oder ausführlich, der Lebenslauf sollte vor allem eines sein: übersichtlich.
Bei Angaben zu bereits vergangenen Praktika und Jobs solltest du vor allem die Tätigkeiten betonen, die in der Stellenausschreibung verlangt sind und dabei mit die aktuellste Tätigkeit nach oben setzen.
In einer klassischen Bewerbung enthält dein Lebenslauf auch dein Bewerbungsfoto (sofern du es nicht bereits auf dem Deckblatt platziert hast).
4. “Über Mich“, Leistungsbilanz, Motivationsschreiben
Dieser Teil der Bewerbung ist eher unüblich. Bei einer Bewerbung für eine ehrenamtliche oder soziale Tätigkeit kann es sinnvoll sein etwas über sich selbst zu schreiben oder zu erzählen, warum man sich für den Job interessiert.
Eine Leistungsbilanz macht dann Sinn, wenn du bereits viel Erfahrung gesammelt hast, die für den Job relevant ist. Um die Übersichtlichkeit des Lebenslaufs zu gewährleisten, trotzdem aber alle wichtigen Informationen zu Papier zu bringen, kann die Leistungsbilanz eine gute Wahl sein.
5. Praktikums- und Arbeitszeugnisse
Du solltest auf jeden Fall dein neuestes Arbeits- bzw. Praktikumszeugnis beifügen. Arbeitszeugnisse die bereits weiter zurück liegen und für den ausgeschrieben Job keine Relevanz haben, können weggelassen werden.
6. Zeugnisse
Die Zeugnisse deiner Ausbildung, deines Studiums oder deiner Schule sind ein wichtiger Teil der Bewerbung. Dabei solltest du aber nur die neuesten, relevanten Zeugnisse einsenden. Zeugnisse aus der Grundschulzeit gehören nicht in die Bewerbungsmappe.
7.Zertifikate / Bescheinigung
Am Ende folgen sonstige Bescheinigungen und Zertifikate. Achtung: Weniger ist mehr! Die Bewerbung sollte weiterhin nur relevante Informationen enthalten und nicht den Arbeitgeber mit unnötigen Informationen überhäufen.
Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto ist optional.
Während es jedoch in Ländern wie England oder den USA eher unüblich ist ein Foto den Bewerbungsunterlagen beizufügen, wird in das Foto auf dem Lebenslauf in Deutschland noch gerne gesehen.
Das Allgemeine Gleichbehandslungsgesetz (AGG) sorgt seit 2006 dafür, dass kein Bewerber aufgrund von seiner Herkunft oder Religion ausgeschlossen werden kann. Deshalb sind anonymisierte Bewerbungen auf jeden Fall erlaubt.
In Berufen jedoch, in denen viel Kontakt zu Kunden gepflegt wird oder der Verkauf im Vordergrund steht, ist das Erscheinungsbild für die Firmen oft wichtig. Ein Bewerbungsfoto wird hier gern gesehen.
Man kann also sagen, dass ein Bewerbungsfoto kein Muss ist und es im eigenen Ermessen liegt, ob man eines beilegen möchte. Bei bestimmten Berufen kann es jedoch eindeutig ein Vorteil sein, ein Foto mitzusenden.
Online-Bewerbung
Auch wenn die Bewerbungsunterlagen per E-Mail verlangt werden, ändert sich an den Unterlagen selbst nur wenig. Als PDF kannst du sie ganz einfach an die E-Mail anhängen.
Dabei sollte der Anhang jedoch immer aussagekräftig beschriftet sein:
Bewerbung-(Gekürzter Jobtitel)-(Unternehmen)-(Dein Vorname)-(Dein Nachname)
Auch solltest du unbedingt beachten, dass die Datei nicht zu groß wird. Es macht durchaus Sinn deine Dateien zu bündeln bevor du sie an die E-Mail anhängst oder wahlweise in einem Bewerbungsportal hochlädst. Eine Teilung der Unterlagen in zwei Dateien kann hilfreich sein. Der erste Teil besteht aus Anschreiben und Lebenslauf, der zweite aus den restlichen Dokumenten. In manchen Fällen möchte der Arbeitsgeber die Dokumente einzeln haben, man sollte sie also auch immer getrennt parat haben.
Beratung
Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Unterlagen richtig sind oder ob vielleicht noch etwas fehlt, dann bietet das InRegio-Projekt der Universität Paderborn den internationalen Studierenden die Möglichkeit, ihre Bewerbungsmappen checken zu lassen. Jeden Dienstag von 13-14 Uhr im Raum I4.207 oder mache einen Termin aus per E-Mail (io-inregio@upb.de).
Außerdem bietet das InRegio-Projekt die Möglichkeit an verschiedenen Workshops zum Thema Bewerbung teilzunehmen. Für aktuelle Informationen schaut auf unserer Facebookseite vorbei.
Auch der InRegio Blog bietet neben diesem Eintrag noch mehr Informationen zu den Themen Studium, Bewerbung und Arbeit!
Deutsch zu können beim Schreiben der Bewerbungsmappen und im Beruf allgemein von großem Vorteil. Deshalb haben wir eine Liste an Vokabeln für euch bereit gestellt, mit der ihr euer Deutsch auf- und verbessern könnt:
2 Gedanken zu “Eine Bewerbung schreiben: Tipps und Tricks”
Danke für den Tipp, dass eine Leistungsbilanz dann Sinn macht, wenn ich bereits viel Erfahrung gesammelt habe, die für den Job relevant ist. Ich möchte mich auf eine offene Stelle als Projektingenieur in der Elektrotechnik bewerben. Allerdings bin ich unsicher wie ich die Bewerbung anfangen soll.
Vielen Dank für die Tipps. Ich möchte mich nach dem Studium direkt bei einem Ingenieurbüro bewerben. Ich bin auch Fan von einem Anschreiben, wegen diesem persönlichen „Touch“. Manchmal reicht das auch um seine Bewerbung hervorzuziehen.