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Programm

Die Zeitschrift Erwägen Wissen Ethik (EWE) soll den erwägenden Umgang mit Vielfalt fördern.  

Nicht nur in den Wissenschaften gibt es eine Vielfalt an Orientierungen und Konzepten. Es fehlt an Wissen, diese Vielfalt adäquat-umfassend zu berücksichtigen. In welchem Ausmaß Vielfalt verarbeitet wird, hängt auch von Aufnahmebereitschaft und Konkurrenzsituation ab. Jeweilige Lösungsvorschläge sind aber ohne Erwägung verschiedener Möglichkeiten weder hinreichend zu begründen und zu verantworten noch als dezisionäre einzuschätzen.

Die Zeitschrift soll mittels Repräsentation jeweiliger Vielfalt interessenbedingte Einschränkungen aufheben, um hierdurch zu besseren Begründungen und möglicherweise höherer Verantwortbarkeit zu gelangen. Sie ist ein Forum der Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Schulen, Strömungen und Richtungen. Unter generalistisch-integrativer Perspektive ist Erwägen Wissen Ethik zugleich ein Forum der Erfindung, Erprobung und Verbesserung von Regeln für den Umgang mit dieser Vielfalt. Die Zeitschrift ist insofern auch ein Forschungsinstrument.

Erwägen Wissen Ethik strebt zu einem jeweiligen Forschungsstand an Lösungen auch einen Erwägungsforschungsstand an. Denn es ist zu fragen: Liegen mit der jeweiligen Vielfalt überhaupt Alternativen vor und wie sind sie zu bestimmen? Hat man alle problemrelevanten Alternativen erwogen und wie sind sie zu vergleichen? Welche Kriterien braucht man hierfür? Lassen sich für diese Fragen Regeln als Antworten finden?

Die Konzeption der Zeitschrift erfordert eine besondere Gestaltung, wobei verschiedene Formen der verschriftlichten Auseinandersetzung verfolgt werden. Um Klärungsprozesse zu fördern, werden dabei Forschungskontinuitäten zwischen den Auseinandersetzungen angestrebt.

Diskussionseinheiten – bestehend aus Hauptartikeln, Kritiken (von unterschiedlichsten Positionen aus) sowie Repliken – können Erwägungssynopsen folgen. Erwägungssynopsen sollen zum einen die Auseinandersetzungsformen in den Diskussionseinheiten reflektieren und zum anderen die in den Diskussionseinheiten repräsentierte Spannbreite der Vielfalt zu ordnen versuchen und die dabei entstehenden Schwierigkeiten gegebenenfalls erörtern.
Andere Diskussionseinheiten setzen sich beispielsweise aus für relevant erachteten Basistexten der Literatur, Stellungnahmen und Erörterungen zusammen. 
Um die Verwendung grundlegender Termini und einzelne Thesen zu klären, werden Anfragen mit Stellungnahmen veröffentlicht, die etwa in Erörterungen und Repliken münden können. 
Berichte über Seminare, die Auseinandersetzungen in EWE (und EuS) zur Grundlage haben und die erwägungsorientiert sind, werden als angenommene Seminarberichte in EWE veröffentlicht.
Auch können Beiträge als Briefe eingebracht werden. 

Fundamentale Herausforderungen, die sich aus Gen-, Medizin- und Informationstechnik, der Erschließung des Weltraums, ökologischen Problemlagen und neuen Kriegsgefahren mit ihren geschichtlichen Konsequenzen ergeben, erfordern nicht nur ein gegenseitig förderndes Zusammenwirken von Erwägen, Wissen und Ethik, sondern auch einen neuen Umgang mit Orientierungen und Konzepten in Forschung, Lehre und Praxis.