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Erwägungslabor

Die Zeitschrift Ethik und Sozialwissenschaften (EuS) / Erwägen Wissen Ethik (EWE) ist als ein Forschungsinstrument konzipiert (s. EWE-Programm). Mit dem Erwägungslabor sollen neue Wege eines klärenden Umgangs mit jeweiliger Vielfalt an Positionen, Richtungen und Auffassungen erschlossen werden. Hierbei wird auch mit Ergebnissen von EuS/EWE weiter geforscht. Erwägungsorientiert werden solche Klärungen in dem Maße, wie dabei Begründungen für jeweilige Positionen angestrebt werden, die die Güte jeweiliger Ergebnisse von den erwogenen und bewahrten Alternativen abhängig machen; das zeichnet eine Erwägungs-Geltungsbedingung aus. Eine Herausforderung für Forschungen ist hierbei, ob und wann überhaupt Alternativen vorliegen. Dabei können zum Beispiel auch Stadien erreicht werden, in denen man nicht mit hinreichenden Gründen Lösungsmöglichkeiten anderen Möglichkeiten vorziehen kann. 

In der Rubrik Erwägungslabor werden verschiedene Beiträge veröffentlicht. Der Terminus „Beiträge“ wird in einem weiten Sinne verstanden, d. h. es können – vor allem perspektivisch gesehen – nicht bloß schriftliche Berichte, Dokumentationen, Darstellungen usw. eingebracht werden. Gegenstände von solchen Beiträgen können außer EuS/EWE-Diskussionseinheiten z. B. Seminare oder andere Bildungsgänge sowie Arbeits- bzw. Forschungsaktivitäten sein, in denen erwägungsbezogen gearbeitet, gelernt, studiert und gelehrt wird – weiterhin auch Erwägungsmethoden und alle „anderen“ Gegenstände, wenn sie erwägungsbezogenen erforscht werden. Beiträge werden von Interessierten an diesen Forschungen verfasst (z. B. Lehrenden und/oder auch Studierenden). Unterscheidungen und Systematisierungen verschiedener Beitragsformen sollen durch die Entwicklung des Erwägungslabors selbst immer weiter verbessert werden, zumal sich die vorerst gewählten Rubriken auch untereinander überschneiden:
  
I. Rubrik: Klärungsförderliche Beiträge zu EuS/EWE-Diskussionseinheiten wie z. B. Erwägungssynopse/MetakritikSeminarberichtBrief und Editorial. Erweiterbar wäre diese Rubrik etwa mit Beiträgen aus Schulen, wenn Lehrerinnen/Lehrer und/oder Schülerinnen/Schüler sich erwägungsbezogen mit EuS/EWE-Diskussionseinheiten auseinandersetzen und hierüber einen Beitrag verfassen würden. Auch ausgezeichnete Qualifikationsarbeiten, wie z. B. Bacherlor- oder Masterarbeiten, die sich mit EuS- bzw. EWE-Diskussionseinheiten auseinandersetzen, können in Absprache mit der Forschungsredaktion hier angezeigt und ggf. auch digital zugänglich gemacht werden. 


II. Rubrik:
 Klärungsförderliche Beiträge zu Seminaren und anderen Bildungsgängen, in denen erwägungsbezogen gelernt, studiert und gelehrt wird, wie z. B. Bericht über ein Seminar. Dabei mögen auch EuS/EWE-Diskussionseinheiten Gegenstand sein. Aber im Vordergrund solcher Berichte über Seminare soll in dieser Rubrik insbesondere der methodische bzw. didaktische Umgang mit der jeweiligen inhaltlichen Vielfalt und Kontroversität stehen. Erweiterbar wäre diese Rubrik etwa mit Beiträgen aus beruflichen Fort- und Weiterbildungen und/oder Workshops, in denen erwägungsbezogen Themen erschlossen werden. 

III. Rubrik: Klärungsförderliche Beiträge zu Erwägungsmethoden wie Methodenberichte z. B. über bereits vorhandene (erwägungsorientierte Pyramidendiskussion oder Thesen-Kritik-Replik-Verfahren) oder neue Erwägungsmethoden. Erweiterbar wäre diese Rubrik perspektivisch vor allem, wenn es gelingen würde, die bereits vorhandenen Erwägungsmethoden selbst erwägungsorientiert zusammenzustellen. Bei der Auswahl von Methoden könnte man zunehmend approximationsfähiger werden, wenn man z. B. anzugeben vermag, inwiefern welche Methoden anderen vorzuziehen sind. Auch ausgezeichnete Qualifikationsarbeiten, wie z. B. Bacherlor- oder Masterarbeiten, die sich mit Erwägungsmethoden oder anderen auf Approximationsfähigkeit hin angelegten Methoden für einen klärungsförderlichen Umgang mit jeweiliger (qualitativer) Vielfalt auseinandersetzen, können in Absprache mit der Forschungsredaktion hier angezeigt und ggf. auch digital zugänglich gemacht werden. 

 
IV. Rubrik: Klärungsförderliche Beiträge, die sich erwägungsbezogen mit anderen Gegenständen als den bisher genannten auseinandersetzen, werden unter erwägungsbezogene Forschungen gefasst wie z. B. eine erwägungsbezogen Systematik von erwägungsorientierten und nicht-erwägungsorientierten Methoden sowie Beiträge dazu, wie man die Zeitschrift EWE selbst als Forschungsinstrument nutzen kann. Erweiterbar wäre die Rubrik durch Beiträge aus allen gesellschaftlichen Bereichen, in denen sich erwägungsbezogen mit verschiedensten Fragestellungen auseinandergesetzt wird – angefangen von der Gestaltung entwicklungsförderlicher Bildungsszenarien in Kindergärten über Mitbestimmung in Unternehmen und Demokratisierung der Gesellschaft bis hin zu Grundlagenfragen zur Zukunft der Menschheit usw.  Auch ausgezeichnete Qualifikationsarbeiten, wie z. B. Bacherlor- oder Masterarbeiten, die sich mit dem Konzept einer Erwägungsorientierung auseinandersetzen und/oder erwägungsbezogene Forschungen darlegen, können in Absprache mit der Forschungsredaktion hier angezeigt und ggf. auch digital zugänglich gemacht werden. 


V. Rubrik: Zusammenstellungen unterschiedlicher Beitragsformen aus den Rubriken I-IV zu einer jeweiligen EuS/EWE-Diskussionseinheit, um themenbezogen einen zusammenfassenden Überblick zu erhalten. Sinn dieser Rubrik ist also, dass die an jeweilige Diskussionseinheiten angeknüpften Forschungskontinuitäten – wie etwa Metakritik/Erwägungssynopse, Seminarbericht oder Brief – für weitere Forschungen und Lehre so leichter zugänglich sind.

Im Erwägungslabor sollen die verschiedenen Wege, die EWE bisher eingeschlagen hat, gebündelt werden und zu weiteren Forschungen, einschließlich der Entwicklung neuer klärungsförderlicher Diskussionsformen, einladen. Stellungnahmen zu den Beiträgen in den verschiedenen Rubriken können in Abstimmung mit der Forschungsredaktion veröffentlicht werden (siehe auch das Angebot einer Beratung für Erwägungsbildung).