Buchrezension “Die Kultur Japans – Tradition und Moderne”

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Buchdetails

Das wissenschaftliche Sachbuch „Die Kultur Japans – Tradition und Moderne“, verfasst von Florian Coulmas, erschien zum ersten Mal in 2003 im C.H. Beck Verlag. Diese Buchrezension behandelt die dritte Auflage aus dem Jahr 2014. Das Werk ist in deutscher Sprache verfasst, beinhaltet 334 Seiten und ist aktuell für 16,95 € erhältlich.

Motivation

Einer der Hauptgründe für meine Entscheidung für dieses Buch war das Ziel einen möglichst umfangreichen Einblick in die Kultur Japans zu gewinnen, diese in Ansätzen zu verstehen als auch die Hintergründe zu erfahren, wieso manches in Japan so ist, wie es ist. Zudem haben mich die vielen äußerst positiven Buchrezensionen in meiner Wahl bestärkt. Eine unter ihnen aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnet diese Arbeit als ein „Standardwerk“. Des Weiteren finde ich die wissenschaftliche Fundierung des Buches ausgesprochen umfassend und gerade für meine Ziele relevant. Der ausschlaggebende Punkt für meine Entscheidung, mich mit diesem wissenschaftlichen Werk auseinanderzusetzen, war die Erfahrung und fachliche Kompetenz des Autors, welche auch durch den Meyer-Struckmann-Preis 2016 bestätigt wurde.

Autor

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Florian Coulmas wurde 1949 in Hamburg geboren und schloss 1974 seinen Magister in Linguistik und Soziologie in Berlin ab. Nach seiner Habilitation im Bereich der Linguistik 1980, forschte er in unterschiedlichen Einrichtungen wie dem „The National Language Research Institute“ und der Universität Chuo (beides in Tokio), bis er 1999 die Professur für Japanologie an der Universität Duisburg-Essen übernahm und heute noch als Senior-Professor dort ansässig ist. In den Jahren 2004 bis 2014 wurde er zum Direktor des Deutschen Institut für Japanstudien in Tokio ernannt, wo er sich u.a. mit den Herausforderungen des demographischen Wandels als auch dem „Glücklich sein“ der Japaner beschäftigte. Um seine wissenschaftliche Arbeit hinsichtlich der japanischen Kultur zu ehren, verlieh man ihm im November 2016 den Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung, welcher für Ostasienwissenschaften ausgeschrieben war.

Inhalt

Der Inhalt des Buches ist in vier thematische Teile gegliedert:

  1. Verhalten und soziale Beziehungen
  2. Werte und Ãœberzeugungen
  3. Institutionen (Kultur und Struktur)
  4. Materielle Kultur

Diesen Teilen sind jeweils drei bis sieben Kapitel zugeordnet, welche sich mit bestimmten Aspekten und Gebräuchen des in dem Teil beschriebenen Themas befassen.

Im ersten Teil, „Verhalten und sozialen Beziehungen“, geht Florian Coulmas näher auf die Übergangsriten, die Verwandtschaft, ebenso wie die Etikette und die Gaben ein. Das Kapitel der Übergangsriten beschreibt die Rituale, welche Japaner bspw. bei der Geburt, einer Hochzeit oder dem Tod pflegen. Die Ahnenverehrung spielt eine besondere Rolle, da man schon mit dem ersten Schrei (ubugoe) des Kindes direkt nach der Geburt davon ausgeht, dass ein Geist der Ahnen in den Körper des Säuglings eingegangen ist. Die darauffolgenden Riten sind dazu bestimmt, den Geist des Ahnen stärker an den Körper des Babys zu binden. Innerhalb des Kapitels zur Verwandtschaft zeigt Florian Coulmas die typischen Familienstrukturen der Japaner auf und die Bezeichnungen der Verwandten untereinander. Ein Unterschied zu den westlichen Gesellschaften ist u.a. die Stellung der Familie als das elementarste Glied in der japanischen Gesellschaft, wogegen im Westen eher das Individuum als die kleinste Einheit innerhalb einer Gesellschaft auftritt. Aus diesem Grund ist die Adoption eine wichtige Option zur Weiterführung des Haushalts, bzw. der Familie, bei Fehlen eines männlichen Erben. Meistens wird in solchen Fällen der Ehemann der ältesten Tochter adoptiert, der dann zu der Familie der Tochter zieht, um in Zukunft den Haushaltsvorstand zu übernehmen. Das Kapitel der Etikette befasst sich mit bewährten Verfahren im Umgang miteinander, ihrem historischen Hintergrund und der sprachlichen Etikette. Neben der angemessenen Verbeugung zur Begrüßung geht Florian Coulmas in diesem Kapitel auch auf das etikettenbewusste Verhalten (rashisa) ein und erläutert es anhand von zivilem Bogenschießen. Dort geht es nämlich nicht in erster Linie darum, wer am besten trifft, sondern eher um die Tätigkeit an sich – die damit verbundene Selbstdisziplin, innere Einstellung und Etikette. Das letzte Kapitel in diesem Teil widmet sich den Gaben und den Anlässen für diese. Zu der Vielzahl an Anlässen, zu denen das Schenken üblich ist, gehören bspw. die Phasen des Jahreszyklus: Neujahr, Mitte des Jahres als auch das Jahresende. Hinzu kommen Anlässe, die nicht an den Jahreszyklus gebunden sind, wie zum Beispiel eine Geburt, Schuleintritt und -abschluss, Krankheit, Unfall oder ein Umzug. Durch das Schenken bemühen Japaner sich um Herstellung und Pflege der Beziehung zu dem Beschenkten.

Der zweite Teil befasst sich mit den „Werten und Überzeugungen“, die weitgehend von den Religionen und Nicht-Religionen, nach welchen die Japaner leben, abgeleitet wurden. Er umfasst die Kapitel „Der Shintoismus: Japans älteste Religion“, „Der Buddhismus“, „Der Konfuzianismus“ und „Christentum und neue Religionen“. Der Shintoismus wurde und wird auf verschiedene Arten praktiziert. Die Arten unterteilen sich in den Kaiserhaus-, Folklore-, Sekten- und Schrein-Shinto. Dabei ist der Schrein-Shinto der, der für Japaner am wichtigsten und am meisten verbreitet ist. In diesem werden die verschiedenen kami in der Vielzahl an Schreinen verehrt, welche über das ganze Land verteilt sind. Als kami bezeichnen die Japaner die in den Schreinen lebenden Geister. Gegenüber dem eher „lebensbejahenden und fröhlichen Grundton“ des Shintoismus beinhaltet der Buddhismus die Grundthese „Leben ist Leiden“ und zielt auf die „Befreiung des diesseitigen Lebens“. Jedoch gelang es den Japanern beide Religionen auszuleben, ohne gegenseitige Verdrängung. Eher das Gegenteil trat ein, denn sie beeinflussten sich gegenseitig und ließen die Koexistenz zu. Diese „Symbiose“ der beiden Religionen wird als shinbutsu shugo bezeichnet. Die Koexistenz zeigt sich besonders im Bau der Shinto-Torii und den buddhistischen Pagoden, welche überwiegend direkt nebeneinander gebaut wurden. Der Konfuzianismus, welcher auch nach Florian Coulmas keine Religion darstellt, bereichert die Werte- und Überzeugungsbildung hinsichtlich der „sozialen Ordnung und des Friedens“. Er stützt sich auf die moralischen Verpflichtungen zwischen bestimmten Rollen (bspw. Vater – Sohn oder Freund – Freund), wovon sich die folgenden sieben Tugenden ableiten lassen: Menschlichkeit, Rechtlichkeit, Wohlwollen, Anstand und Sitte, Klugheit, Zuverlässigkeit. Diese implizieren wiederum Loyalität, Pietät und Höflichkeit als „soziale Pflichten“, wonach Menschen sich richten sollten, um in einer ordentlichen Gesellschaft leben zu können. Im modernen Japan steht er eher für „Konservatismus“. Im Jahre 1549 missionierten der Portugiese Francisco de Javier und zwei Jesuiten das Christentum in Japan. Aufgrund der monotheistischen Ausrichtung des Christentums führte diese zu Störungen der Verhältnisse zwischen dem Staat und den Religionen als auch zwischen den Religionen selbst. Die Störungen waren so weitreichend, dass das Ausleben des Christentums in 1614 verboten wurde. Die kakure kirishitan, versteckte Christen, lebten den Glauben jedoch weiter im Untergrund bis zur Aufhebung des Verbotes Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Doch wurden sie von der christlichen Kirche nicht anerkannt, da sie sich zu weit von dem christlichen Dogma entfernt hatten. 1946 wurde die bedingungslose Religionsfreiheit in die neue Verfassung Japans aufgenommen.

Im dritten Teil „Institutionen (Kultur und Struktur)“ behandelt Florian Coulmas den Jahreszyklus und geht näher auf die Schulen und Firmen ein. Die Einführung des westlichen Zeitsystems, des gregorianischen Kalenders, begann in Japan im Jahre 1873. Aufgrund der Umstellung von der vorangegangenen Zeitrechnung, welche sich nach dem aktuellen Kaiser (Tenno) und nach dem Mond- und der Sonnenstellung richtete, auf das gregorianische System, die den Japanern verständlicherweise schwergefallen ist, behielt man so viele Feiertage (bspw. 1.1., 3.3.) aus dem alten Zeitsystem bei wie möglich. Die Institution der Schule basiert u.a. auf der Annahme, dass es „keine natürlichen Anlagen“ gibt, also „einem nichts in die Wiege gelegt wird“. Vielmehr kommt es auf die „durch Formung und Streben kultivierten Fähigkeiten und Verhaltensweisen“ an. Eine weitere Grundüberzeugung der Schule ist der Gedanke, der aus dem Konfuzianismus stammt, dass „niemand sich aus eigener Kraft alles erforderliche Wissen aneignen […] kann“. Aus diesem Grund wird der Lehrer als besonderes Vorbild angesehen. Dieser vermittelt die moralischen (konfuzianischen) Werte: Loyalität, Pietät, Höflichkeit durch die Abschrift konfuzianischer Texte. Die Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler, auch kizuna „Bindung“ genannt, geht über das in westlichen Schulen praktizierte Lehrer-Schüler-Verhältnis hinaus. Bspw. ist es für Japaner üblich, die Grundschullehrerin im erwachsenen Alter weiter mit sensei, also Lehrerin anzusprechen. Diese Bindung wird auch im Studium fortgeführt, wo der Professor sich dem Schüler gegenüber verpflichtet fühlt, ihm soweit wie möglich zu helfen, indem er den Schüler u.a. bei den ersten Schritten ins Berufsleben unterstützt. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, dass die Schüler/Studenten in privaten Belangen den Professor um Rat fragen oder gar bitten Trauzeuge zu werden. Diese Art Beziehung, einer familiären Beziehung nicht unähnlich, ist auch in Firmen anzutreffen. Zum Beispiel gab es im November 1997 einen Vorfall, in dem der Vorstandsvorsitzende die Anmeldung seines Unternehmens zum Konkurs unter Tränen bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit mitteilte. Des Weiteren zeigt der Prozess der Entscheidungsfindung innerhalb eines Unternehmen, wie Japaner ihr Unternehmen verstehen. Der Prozess besteht aus zwei Schritten. Im ersten, dem nemawashi, werden wiederholt Gespräche zwischen allen Beteiligten geführt, um das Problem von allen Seiten zu betrachten. Hierbei steht die Pflege der Beziehungen besonders im Vordergrund, da nicht nur die Sinnhaftigkeit der Entscheidung wichtig ist, sondern vor allem das Mittragen dieser Entscheidung von allen Beteiligten. Der zweite Schritt, ringisho, dient dazu, alle direkt und indirekt betroffenen Mitarbeiter über die Entscheidung zu informieren. Dabei wird die Umlaufmappe mit der Entscheidung von den unteren Ebenen der Organisation in die oberen durchgereicht. Auf diesem Weg ist des den Mitarbeitern noch möglich evtl. übersehen Aspekte anzumerken, die für die Entscheidung von Bedeutung sein könnten.

„Materielle Kultur“ heißt der vierte Teil der Arbeit und umfasst die Kapitel „Der beschriebene Körper“, „Kleidung und Mode“, „Behausung und Architektur“, „Geschmack“ und „Die Künste“. Der beschriebene Körper steht für den Umgang der Japaner mit ihrem Körper und wie sie ihn zum „Ort der Darstellung“ verwenden, worin der Autor die „Verschmelzung des biologischen und sozialen Erbes, Natur und Kultur“, sieht. Wie schon durch die Übergangsriten des ersten Bades und des ersten Haarschnitts direkt nach der Geburt, zeigt sich, wie wichtig der Körper in der japanischen Kultur ist. Dazu gehören bspw. die Verzierungen des Körpers durch Tätowierungen. Jedoch gibt es drei unterschiedliche Arten: Tätowierungen im Zeichen der Schande, der Differenz und der Kultur. Ebenso viel Wert wird auf die Haartracht in der japanischen Kultur gelegt, insb. da man anhand bestimmter Frisuren das Alter, den Stand als auch die Profession erkennen kann. An dem weiteren Übergangsritual direkt nach der Geburt, das Ritual der ersten Kleidung, lässt sich erkennen, dass Kleidung und Mode in der japanischen Kultur ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. In erster Linie ist die Kleidung Schutz für den Körper. Ferner wurde im Verlauf der japanischen Geschichte anhand der Kleidung, insb. die Fabre derer, der Rang des Trägers ersichtlich. Dies ist in der Moderne nicht mehr der Fall. Generell wird heutzutage in Japan zwischen yofuku (westliche Kleidung) und wafuku (japanische Kleidung) unterschieden, wobei mittlerweile die westliche Kleidung zur Alltagskleidung geworden ist und die japanischen Kleider, wie der Kimono, nur noch zu besonderen Anlässen getragen werden, um die japanischen Tradition zu wahren. Woran die japanische materielle Kultur besonders zu erkennen ist, sind die Behausungen der Japaner. Besonders erkennbar ist das sehr dominante Dach dieser. Dieses schützt die größtenteils aus Holz bestehenden Häuser vor den Wetterschwankungen und dem damit einhergehenden Wechsel zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit. Ein weiteres Merkmal ist der erhöhte Fußboden, der meistens mit gleich großen Bambusmatten, tatami, ausgelegt ist. Jedoch wird auch im Bereich der Architektur, wie auch bei der Kleidung, zwischen der westlichen, yofu, und der japanischen, wafu, Architektur unterschieden. Ebenso wird auch beim Geschmack, bzw. den Gerichten zwischen westlichen, yoshoku, und dem japanischen, washoku, unterschieden. Jedoch hatte die chinesische Esskultur einen so großen Einfluss auf die japanische Esskultur, dass sich eine dritte Kategorie, nämlich die der chinesischen Gerichte, chuka ryori, gebildet hat. Als Beispiele für die japanischen Künste, greift Florian Coulmas die Bereiche der Töpferei, Kalligraphie und Gärten raus und erläutert, dass Personen in Japan, die sich mit diesen Tätigkeiten befassen, als Künstler betrachtet werden.

Fazit

Das Buch entspricht meinen Erwartungen voll und ganz. Es ermöglichte mir, einen guten und umfassenden Eindruck über die Kultur Japans zu erhalten, was mir auf meiner Reise durch Japan an der einen oder anderen Stelle sicherlich wieder in Erinnerung gerufen wird und ich die verschiedenen Situationen somit bewusster wahrnehmen und einschätzen kann. Ich kann der vorangegangenen Buchrezensionen nur zustimmen, die behauptet, bei dieser wissenschaftlichen Arbeit handle es sich um ein „Standardwerk“. Florian Coulmas gelingt es, durch detaillierte Beschreibungen der einzelnen kulturellen Aspekte in Japan, die Kultur Japans für die zugänglich zu machen, die sich in der japanischen Kultur nicht sonderlich auskennen. Es enthält eine Vielzahl an Informationen zu den einzelnen Besonderheiten der Japaner und ihrer Kultur – sinnvoll strukturiert und aufbereitet. Es sollte jedoch jedem Interessenten bewusst sein, dass es sich bei diesem Sachbuch nicht um eine leichte Bettlektüre handelt, sondern um einen nichtsdestotrotz gut lesbaren wissenschaftlichen Text. Jedem, der sich etwas mehr mit Japan und der dort herrschenden Kultur beschäftigen möchte, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.

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2 Responses to Buchrezension “Die Kultur Japans – Tradition und Moderne”

  1. MadeleineH says:

    Hallo Martin,

    vielen Dank für Deine Buchrezension und die Mühe, Deine Gedanken in klar strukturierte Worte zu fassen.

    Schon Deine Vorstellung des Autors und seiner verliehenen Auszeichnung erweckte meine Neugier. In der Wiedergabe des ersten Teils von „Die Kultur Japans – Tradition und Moderne“ überraschte mich das fundierte und detaillierte Wissen des Autors mit den Riten vom ersten Atemzug eines geborenen Kindes. Ich war dabei so fasziniert, so viel Neues in so wenig Worten zu lesen, dass ich ganz gepackt war, weiterzulesen.

    Auch der zweite Teil gab mir einen tiefen Einblick in die Religionen von Japan erfahren. Dabei sind vor allem die Unterschiede von Buddhismus, Shintoismus, Konfuzianismus und des Christentums sehr deutlich geworden. Sehr schön fand ich dabei die Bezugnahme auf die sieben Tugenden. Mir war nicht bewusst gewesen, dass das Christen im Untergrund lebte, da die Ausführung dieser Religion untersagt wurde und 1946 wieder in der neuen Verfassung von Japan mit aufgenommen wurde.

    Mir war nicht bewusst gewesen, bis ich den dritten Teil Deiner Rezension lesen durfte, dass die Bindung zwischen dem Schüler und Lehrer auch über mehrere Jahre und sogar Jahrzehnte erhalten blieb. Dabei empfand ich es als besonders faszinierend zu erfahren, dass der Professor aus Zeiten des Studiums eine so innige und familiäre Beziehung zu seinen Schülern/ Studenten aufbaut, dass er auch als Trauzeuge fungiert.

    In dem vierten Teil hatte ich die Möglichkeit zu erfahren, dass die Frisuren in Japan eine Bedeutung haben, die mir bis dahin noch vollkommen fremd war. Deine Worte haben meine Neugier geweckt und mir gezeigt, dass man sich mit Japan beschäftigen kann und immer wieder neue Literatur findet, die den eigenen Horizont erweitern. Vielen Dank für Deine Wahl für dieses literarische Werk, welches meine besondere Neugier nach neuem Wissen geweckt hat.

    Es hat mir eine große Freude bereitet, Deine Rezension zu lesen und bedauere es sehr, persönlich nicht anwesend gewesen zu sein.

    Bei weiteren Rückfragen bin ich selbstverständlich jederzeit für Dich erreichbar.

    Liebe Grüße,
    Madeleine

  2. Mehmet Emin says:

    Hallo Martin-San,
    zunächst auch dir einen großen Dank für die Rezension.
    Sie war sehr detailliert und auf jeden Fall informativ. Ich denke insbesondere für zukünftige Studenten, die nach Japan gehen, bietet das Buch sehr viele Kenntnisse, die man mit auf den Weg nehmen kann.
    Meiner Meinung nach ist es zugleich eine sehr gute Ergänzung zu meinem eigenen Buch “Business with the Japanese”, das sich mit der kulturgeprägten Kommunikation der Japaner beschäftigte. So sind beide Bücher in Kombination, eine “lückenlose” kulturelle Vorbereitung.

    Das was mich am meisten begeisterte, ist die Symbiose der Religionen in Japan. Schaut man sich die Welt heute an und auch in der Vergangenheit, haben viele Konflikte und Kriege religiöse Hintergründe / Wurzel. Japan ist ein gutes Beispiel, in der Religionen koexistieren können, solange Sie von keinen imperialistischen Motiven getrieben werden.

    Weiterhin fand ich die familiäre Beziehung zwischen Lehrer und Schüler sehr interessant. Insbesondere an deutschen Universitäten ist die Beziehung eines Studenten zu seinen Professoren meistens sehr distanziert. Ein Aspekt, den ich in Deutschland sehr “stark” kritisieren würde.
    Eine letzte Frage würde ich dir gerne noch stellen. Inwieweit geht der Autor in seinem Buch auf die geschichtlich / sozialen Hintergründe für gewisse Verhaltensmuster der Japaner ein ?
    Wie es z.B. dazu gekommen, dass die japanische Kommunikation viel indirekter ist und von einer ständigen Höflichkeit geprägt ist ?
    Geht der Autor hier detailliert auf die Hintergründe ein oder bleibt es generell bei einer detaillierten o.a. oberflächlichen Beschreibung eines Phänomens ?

    Vielen Dank im Voraus !

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