Reinszenierung, Reenactment
Workshop und SILOGESPRÄCH

Jessica Nitsche
Reenact the crime scene (or turning fact into fiction). Re-Inszenierungen des Tatorts in künstlerischen Positionen der Gegenwart.


Dr. Jessica Nitsche Stiftung imai, Düsseldorf

Dienstag, 24.01.2017
Jessica Nitsche
Reenact the crime scene (or turning fact into fiction). Re-Inszenierungen des Tatorts in künstlerischen Positionen der Gegenwart.

Der Vortrag stellt künstlerische Positionen vor, die auf unterschiedliche Weisen ‚am Tatort‘ arbeiten und setzt diese ins Verhältnis zur Strategie des Reenactments. Für die ausgewählten Beispiele ist die Wiedergabe eines kriminalistischen Tatorts konstitutiv, der Blick ist jeweils ein doppelter: auf das, was an diesem Ort stattfand, wie auch auf die Art und Weise, wie die Bilder des Tatorts (von Polizei, Presse, Öffentlichkeit) gedeutet und ausgewertet wurden. Sie lenken den Blick zurück und erschaffen den Tatort ein weiteres Mal, so dass die scheinbar bis in jedes Detail identifizierte Zone wieder fragwürdig wird. So verbleiben die existierenden Bilder des vergangenen Geschehens nicht in unantastbarer Ferne, sondern rücken wieder in die Nähe des Betrachters und werden zu einer Spur, mit der die Suche nicht endet, sondern von Neuem beginnt.

Jessica Nitsche (Dr. phil.) ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und derzeitig wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung imai (NRW-Forum, Düsseldorf) wie auch Postdoc-Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung. Zuvor war sie Postdoc-Stipendiatin der Universität Paderborn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Promoviert wurde sie mit der Arbeit Walter Benjamins Gebrauch der Fotografie (2010) und war in diesem Rahmen DFG-Stipendiatin innerhalb des Graduiertenkollegs Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung (Frankfurt). Ihre aktuellen Forschungsprojekte widmen sich dem Dokumentarischen (dessen Diskursanalyse, medialen Erscheinungsformen, Hybridisierungen und politischen Potentialen, insbesondere im Feld der Kunst) und der Geschichte der Medienkunst. Publikationen (Auswahl): zusammen mit Inga Lemke und Doreen Hartmann (Hg.): Interventionen. Grenzüberschreitungen in Ästhetik, Politik und Ökonomie (2012); (Hg.): Mit dem Tod tanzen. Tod und Totentanz im Film (2015); zusammen mit Nadine Werner (Hg.): Burkhardt Lindner: Studien zu Benjamin (2016).

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Veranstaltet von:

Prof. Dr. Inga Lemke
Monique Breuer
Alexander Schröder
Renate Wieser

Kontakt:

Fach Kunst / Medienästhetik
Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn






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