Reinszenierung, Reenactment
Workshop und SILOGESPRÄCH

Prof. Dr. Inga Lemke
Zum Workshop und Seminar Reinszenierung, Reenactment


Prof. Dr. Inga Lemke Paderborn

Dienstag, 24.01.2017
Prof. Dr. Inga Lemke
Zum Workshop und Seminar Reinszenierung, Reenactment.

Die Idee für den Workshop Reinszenierung, Reenactment entstand im Kontext der Planung eines Seminars von Inga Lemke mit Studierenden der Kunst und der Medienwissenschaft an der Universität Paderborn. Dieses thematisiert eine seit der Jahrtausendwende zunehmende Tendenz zur Reinszenierung und zum Reenactment in der zeitgenössischen Kunst, insbesondere in der künstlerischen Fotografie und Performance und nimmt diese gemeinsam in den Blick. Reinszenierungen und Reenactments sind in den letzten Jahren auch zum Gegenstand von Ausstellungen und wissenschaftlichen Tagungen und Publikationen geworden. Künstlerische Re-Enactments sind „performative Wiederholungen oder partizipative Re-Inszenierungen historischer Situationen und Ereignisse“ (Inke Arns). Reenactments haben ihren Ursprung in der Vereinskultur des 19. Jahrhundert, in deren Rahmen gewaltsame Konflikte als kollektive Spektakel reinszeniert wurden. Sie wiederholen historische, häufig als traumatisch erfahrene Ereignisse, die sich im kollektiven Gedächtnis eingeschrieben haben. Die Reinszenierung historischer Ereignisse ist immer auch mit einer Neubewertung und Aktualisierung, der Befragung der Gegenwart sowie der Befragung medialer Bilder verbunden, durch die das kollektive Gedächtnis vor allem vermittelt ist. Ebenso sind Reinszenierungen in der zeitgenössischen Fotografie häufig auf mediale Vorbilder bezogen und ebenso, wie bereits die inszenierte Fotografie, auf historische Bildvorlagen aus der Kunstgeschichte. Inzwischen historisch gewordene Beispiele der inszenierten Fotografie und der Performance Art werden dabei ebenfalls zum Gegenstand aktueller Wiederholung und Neubefragung in reinszenierten Fotografien und performativen Reenactments.

Prof. Dr. Lemke ist seit 2002 Professorin für Medienästhetik mit dem Schwerpunkt Visuelle und Neue Medien im Fach Kunst am Institut Kunst, Musik, Textil und assoziiertes Mitglied des Institut für Medienwissenschaft. Sie ist Autorin von Studien über die Repräsentation zeitgenössischer Kunst in Film und Fernsehen (Documenta-Dokumentationen, Jonas 1995), Theater und Medien ((Hg.): Theaterbühne-Fernsehbilder, Müller-Speiser 1998), Ästhetik und Politik ( zusammen mit Jessica Nitsche und Doreen Hartmann (Hg.): Interventionen. Grenzüberschreitungen in Ästhetik, Politik und Ökonomie (2012. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin des  DFG-Sonderforschungsbereichs “Bildschirmmedien” an der Universität Siegen (1992-1997) und als Post-Graduierte Gastwissenschaftlerin an der New York University (1997-1999) sowie  freiberufliche Kunstkritikerin u.a. für  Kunstforum International, Süddeutsche Zeitung, WDR.

Weitere Publikationen zu verschiedenen Themenbereichen der Medienästhetik und zum Verhältnis von Kunst und Medien u.a. zu Theatralität/Performanz und Intermedialität, Kunst und Visueller Kultur, Ästhetik von Situationen, Ästhetik (verlorener oder transitorischer) Orte/Raumästhetik, Medien/Kunst und Erinnerung, Bildkritik, Dokumentarisches und Dokument. Seminarangebote zu Grundlagen der Medienästhetik, Kunst und Medien, (Medialer) Performance, Fotografie, Avantgarde- und Experimentalfilm, Video und Medienkunst.

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Veranstaltet von:

Prof. Dr. Inga Lemke
Monique Breuer
Alexander Schröder
Renate Wieser

Kontakt:

Fach Kunst / Medienästhetik
Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn






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