Sabine Nessel
Kleine Tiermeldungen


Sabine Nessel (Berlin)

Einführung: Prof. Dr. Sabiene Autsch
20. Mai 2014
18-20 Uhr
Atelier des Kunstsilos





Dienstag, 20.05.2014, 18 Uhr
Sabine Nessel (Berlin)
Kleine Tiermeldungen. Lese-Ereignisse bei Walton Ford, Adorno, Barthes und Focault

Im Mittelpunkt des Vortrags von Sabine Nessel stehen „Kleine Tiermeldungen“ – kurze Meldungen, die originelle Begebenheiten zum Verbleib von Tieren berichten. Ausgehend von Barthes Ausführungen und unter Rückbezug auf die „Kleinen Tiermeldungen“ lassen sich Fragmente zu einem erweiterten Begriff der Kleinen Form aus ausgewählten Texten – des Malers Walton Ford, des Philosophen Theodor W. Adorno und des Theoretikers Michel Foucault – zusammentragen. In der Vorlesung „Die Vorbereitung des Romans“, die Roland Barthes 1978-1980 am Pariser Collège de France hielt, sind Ausführungen zur Kleinen Form enthalten. Eigentlich handelt es sich bei der Kleinen Form um eine literarische Vorstufe auf dem Weg zum Roman, die an einer Stelle auch als „fragmentarische Aufzeichnung des Gegenwärtigen, Vorliegenden“ bezeichnet wird. Der Witz bei Barthes ist aber, die Vorstufe ins Zentrum zu rücken. Im Rahmen des Vortrags wird die Frage gestellt, inwiefern die Kleine Form, die Barthes ausgehend von der literarischen Schreibpraxis skizziert, für andere ästhetische Formen in Anschlag gebracht werden kann.

Der Vortrag von PD Dr. Sabine Nessel ist eingebunden in das aktuelle Forschungsvorhaben „Kulturen des Kleinen“ und das begleitende Seminar „Small Worlds“ von Prof. Dr. Sabiene Autsch und Prof. Dr. Claudia Öhlschläger, in denen die oszilierende Bedeutung kleiner Formen und Formate in Kunst, Literatur und Medien eingehender untersucht wird. Dafür werden u. a. Miniaturen (künstlerische Postkartenformate, Künstlerbücher, (Foto-)Alben, architektonische Miniaturmodelle, molekulare Dingkulturen, installative Archiv- und Atelierräume, Handyfotografie, Collage, literarische Klein-und Kleinstformen, die literarische Zimmerreise etc.) in den Blick genommen, deren Wirkungsabsicht bzw. ästhetische Ausrichtung ein Spektrum umfasst, das von radikaler Sichtbarmachung bis hin zu Techniken des Verbergens reicht.

Dienstag, 20. 05. 2014, 18 - 20 Uhr, Atelier im Silo des Faches Kunst, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn

Einladung und Moderation: Prof. Dr. Sabiene Autsch (Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik)

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