KENNST DU DAS AUCH?
Die letzten Vorlesungen wiederholen, die nächste Mathe-Übung vorbereiten, in die Sprechstunde zu dem/ der Professor*in gehen, ein Geschenk für den Geburtstag eines Freundes besorgen und die Wohnung muss auch dringend wieder geputzt werden?
Jeder kennt das – manchmal hat man so viele Dinge im Kopf, die man erledigen möchte, dass man sich fragt, wie man alles unter einen Hut bekommen soll. Während man sich mit dem einen beschäftigt, vernachlässigt man wieder die anderen Verpflichtungen. Man versucht, alles zeitgleich zu erledigen und ist später doch nicht zufrieden.
WAS IST WICHTIG UND MUSS DRINGEND ERLEDIGT WERDEN?
Das Eisenhower-Prinzip kann einem dabei helfen, Aufgaben zu priorisieren und zu entscheiden, wann was gemacht werden muss. Mit dieser Methode erhältst Du einen besseren Überblick darüber, welche Aufgaben eine höhere Priorität haben und welchen Du als erstes Deine Aufmerksamkeit widmen solltest.
Mit dem Eisenhower-Prinzip bewertet man seine Aufgaben mithilfe der Aspekte Wichtigkeit und Dringlichkeit. Auch wenn einige Aufgaben sehr wichtig sind, müssen nicht alle dringend erledigt werden. Auch wenn Dir die Hausarbeit und die nächste Prüfung gleichsam wichtig erscheinen, könnte das Fertigstellen der Hausarbeit, die in der kommenden Woche abgegeben werden muss, dringender sein als der Klausurtermin in zwei Monaten.
SCHRITT FÜR SCHRITT: AUFGABEN PRIORISIEREN MIT DEM EISENHOWER-PRINZIP
- To-Dos auflisten: Welche Aufgaben stehen diese Woche an? Notiere alle Aufgaben, die Du Dir vorgenommen hast. Die Aufgaben können zum universitären als auch außeruniversitärem Kontext gehören, wie z.B.:
- Buch über die Fernleihe beantragen
- Übungsblatt vorbereiten
- Kapitel im Skript zusammenfassen
- Einleitung der Hausarbeit schreiben
- nach Quellen recherchieren
- Bad reinigen
- Geburtstagsgeschenk besorgen
- Getränke kaufen
- Handyvertrag kündigen
- Vorlesungsmitschriften überarbeiten usw.
- A-Priorität – wichtig & dringend: Welche Aufgaben sind sehr wichtig und müssen dringend schnellstmöglich bearbeitet werden? Steht die Abgabe der Hausarbeit kurz bevor und Dir fehlen noch der Schlussteil und der Anhang? Aufgaben, die Deine unmittelbare Aufmerksamkeit, Konzentration und Energie erfordern, solltest Du mit einem A kennzeichnen.
- Buch über die Fernleihe beantragen
- Übungsblatt vorbereiten A
- Kapitel im Skript zusammenfassen
- Einleitung der Hausarbeit schreiben A
- Quellen recherchieren A
- Bad reinigen
- Geburtstagsgeschenk besorgen
- Getränke kaufen
- Handyvertrag kündigen
- Vorlesungsmitschriften überarbeiten usw.
- B-Priorität – wichtig, aber nicht dringend: Welche Aufgaben sind wichtig, aber müssen nicht dringend erledigt werden? Machst Du Dir Gedanken über die Prüfung, die in zwei Monaten stattfindet und gleichzeitig hast Du die unfertige Hausarbeit, die am Ende der Woche abgegeben werden muss auf dem Schreibtisch liegen? Bei gleich wichtigen Aufgaben ist die Dringlichkeit entscheidend. In diesem Falle empfiehlt es sich, den Fokus auf die Fertigstellung der Hausarbeit zu legen, bevor man mit der Prüfungsvorbereitung beginnt. Das Zusammenfassen der Vorlesungsunterlagen zur Prüfungsvorbereitung kann in diesem Falle mit einem B gekennzeichnet werden.
- Buch über die Fernleihe beantragen B
- Übungsblatt vorbereiten A
- Kapitel im Skript zusammenfassen B
- Einleitung der Hausarbeit schreiben A
- Quellen recherchieren A
- Bad reinigen B
- Geburtstagsgeschenk besorgen
- Getränke kaufen
- Handyvertrag kündigen
- Vorlesungsmitschriften überarbeiten B usw.
- C-Priorität – nicht wichtig, aber dringend: Manchmal hat man auf der To-Do-Liste auch Aufgaben stehen, die einen nicht an das große Ziel wie Prüfungen und Hausarbeiten bringen, aber dennoch erledigt werden müssen. Aufgaben, die nicht so wichtig, aber dringend sind, könnten z.B. das Besorgen eines Geburtstagsgeschenks sein. Solche Aufgaben können ggf. an Familienmitglieder, Freunde und Kommilitoninnen und Kommilitonen abgegeben werden oder man terminiert sie zu Randzeiten. Solche Aufgaben können mit einem C markiert werden.
- Buch über die Fernleihe beantragen B
- Übungsblatt vorbereiten A
- Kapitel im Skript zusammenfassen B
- Einleitung der Hausarbeit schreiben A
- Quellen recherchieren A
- Bad reinigen B
- Geburtstagsgeschenk besorgen C
- Getränke kaufen
- Handyvertrag kündigen C
- Vorlesungsmitschriften überarbeiten B usw.
- D-Priorität – nicht wichtig & nicht dringend: Aufgaben, die weder wichtig noch dringend sind, können gestrichen werden oder auf einen Zeitpunkt verschoben werden, in dem Du wieder etwas mehr Zeit hast. Dennoch können eher unwichtige Aufgaben, die nicht viel Energie, Konzentration und Zeit erfordern, auch zwischendurch als kurze Pause von sehr komplexen wichtigen Aufgaben eingeschoben werden, um Dein Gehirn zu entlasten.
- Buch über die Fernleihe beantragen B
- Übungsblatt vorbereiten A
- Kapitel im Skript zusammenfassen B
- Einleitung der Hausarbeit schreiben A
- Quellen recherchieren A
- Bad reinigen B
- Geburtstagsgeschenk besorgen C
- Getränke kaufen D
- Handyvertrag kündigen C
- Vorlesungsmitschriften überarbeiten B usw.
Die vorangegangenen Beispiele sind natürlich keine Vorgabe, sondern lediglich eine Möglichkeit, wie Aufgaben priorisiert werden könnten. Natürlich entscheidet jeder individuell und persönlich, welche Aufgaben am wichtigsten und dringendsten oder welche Aufgaben unwichtig und nicht dringend sind. Auch wenn es Dir am Anfang schwierig erscheint, die Aufgaben zu priorisieren und Dich auf eine Aufgabe zu fokussieren, wird es mit der Zeit besser. Am besten funktioniert es, wenn Du die Aufgaben Deiner Prioritätenliste in einen Tages- oder Wochenplan überträgst. So behältst Du den Überblick über Deinen Zeitplan.
Download: Hier kannst Du Dir das Beispiel und eine Vorlage herunterladen, in der Du Deine Aufgaben nach dem Eisenhower-Prinzip priorisieren kannst. Die Vorlage für den Wochenplan kannst Du verwenden, um die Aufgaben zu terminieren.
Bildquelle: ZSB Universität Paderborn
Textquellen:
Groß, L., & Bastian, J. (2017). Lerntechniken und Wissensmanagement: Wissen erwerben, speichern und verwerten (Vol. 3779). UTB.
Seiwert, L. (2012). 30 Minuten Zeitmanagement. GABAL Verlag GmbH.
Meier, H. (1998). Selbstmanagement im Studium: Zeitmanagement + Arbeitstechnik, effiziente Gruppenarbeit, Studienveranstaltungen besser nutzen, Prüfungen optimieren, überzeugende Präsentation, Bewerbungsstrategien, Vorstellungsgespräch und Psychotests, Assessment-Center, Probezeit + Einarbeitung, Studientips. Kiehl.