Am Samstag fuhren wir wieder gemeinsam zur Spielemesse in Essen und hatten dort viel Spaß.
Obwohl wir dieses Jahr zum ersten Mal wirklich lange anstehen mussten und es keine Gruppentickets mehr gab, hat die SPIEL uns nicht enttäuscht und mit vielen tollen Neuheiten und alten bekannten wiedereinmal überzeugt. Um möglichst viele verschiedene Spiele anzutesten bildeten wir kleinere Gruppen und deshalb befasst sich Teil 1 des Berichts auch vorerst nur mit den Eindrücken der Gruppe unseres Vorsitzenden.
Das erste Spiel, welches wir testen konnten war Drops of Blood. Dabei handelt es sich um ein neues Fantasy Pen & Paper Rollenspiel, dessen Mechanik sehr auf Realismus ausgelegt ist und wenig Magie beinhaltet. So konnten wir im Arenakampf, eins gegen eins, miterleben, wie man trotz schlechter Würfelergebnisse den Gegner in die Knie zwingt – dem Blutungsschaden sei dank. Der Kampf dauerte inklusive Anweisung und Erklärung etwa 30 Minuten und machte auch beiden Parteien Spaß, jedoch haben wir nicht das Gefühl gehabt, alles sofort verstanden zu haben. Das wäre bei über 300 Seiten Grundregelwerk und etlichen verschiedenen Fähig- und Fertigkeiten aber auch unrealistisch.
Anschließend spielten wir ein Spiel im One Punch Man Universum, bei dem es darum ging, Monster zu besiegen, bevor Saitama zuschlägt. Dazu legt man Karten aus und sammelt durch geschicktes anlegen Faust-Symbole um die nötige Schlagkraft aufzubringen. Ein durchaus lustiges Spiel, dass den Autor allerdings nicht überzeugte (Er hat aber auch nicht mitgespielt).
Darauf folgend meldeten wir uns für eine Runde Blood on the Clocktower an, welches ein Spiel für 5 bis 20 Spieler ist und ein Highlight des Tages war. Das Spielprinzip erinnert an Werwölfe, es gibt „gute“ und „böse“ Rollen in je zwei Kategorien und Ziel ist es, bestimmte Rollen aus der Gegnerpartei zu töten. So gewinnen die „Guten“, sobald der Dämon tod ist (Sofern sich nicht ein anderer Bösewicht zum Dämon erklärt), wohingegen es das Ziel der „Bösen“ ist, alle „Townsfolk“ zu töten. Bei letzterem handelt es sich um die erste Kategorie der „guten“ Rollen. Prinzipiell haben alle Rollen im Spiel wichtige Fähigkeiten, wodurch man nie das Gefühl hat „nur der unwichtige Dorfbewohner“ zu sein und auch der Tod der eigenen Rolle heißt noch nicht, dass der Spieler raus ist. Alle Spieler können das gesamte Spiel über mitreden und auch die Toten können, jedoch nur einmal im ganzen Spiel, ihre Stimme einbringen, wenn es darum geht, ob eine lebende Rolle sterben soll. Dafür wird, wie bei Werwölfe, abgestimmt, jedoch geschieht dies nicht gleichzeitig, sondern Reihum und offen.
Am Ende des Spiels hatten wir alle viel Spaß und nach dem frühen Aufstehen waren wir dann auch alle richtig wach. Wir hoffen in Zukunft auch mal Blood on the Clocktower beim Spieleabend ausrichten zu können, jedoch ist das Spiel bisher nicht auf dem Markt – Erfinder Steven erstellt zur Zeit noch jedes Exemplar des Spiel selbst.
Während einer kurzen Wartezeit schauten wir uns Obelisk Wars an. Dabei handelt es sich um ein Brettspiel mit fünf stationären, neutralen Obelisken, welche man mit seinen eigenen Kristallen besetzen kann. Zusätzlich können die Spieler auch weitere Obelisken platzieren, mit welchen man dann seinen Gegner angreifen kann. Es klang sehr interessant und erinnerte ein wenig an Torres, wir werden das Spiel weiter verfolgen, sobald es als Kickstarter angekündigt wird.
Im Anschluss spielten wir einige Runden Costume Party Assassins. Obwohl die Meinung Gruppenübergreifend gespalten war, war die Gruppe des Autors durchaus von dem Spiel überzeugt. In einem Haus mit fünf Räumen sind 20 Kostümierte Gäste eingetroffen, doch leider sind einige davon Mörder. Ein sechsseitiger, verschieden gefärbter Würfel entscheidet dann pro Spieler, ob dieser eine belibige Figur aus dem Raum der gewürfelten Farbe herauswerfen, oder aus einem angrenzenden Raum in den gewürfelten Raum bringen darf. Jedoch muss man, falls man „Schwarz“ würfelt, einen Charakter in dem Raum töten, in dem sich die eigene Figur aufhält – auch, wenn dort nur die eigene Figur steht. Um den Selbstmord zu verhindern, darf ein Spieler, maximal drei Mal im Spiel, eine Karte vom Stapel ziehen, auf welcher sich ein kostümierter Charakter befindet, welcher nicht unter den Spielern ist. Leider muss dann aber eben dieser unschuldige sterben und das Spiel geht weiter…
Natürlich suchten wir auch wieder nach neuen Würfeln, denn Würfel kann man nie genug haben und nach einer kurzen Mittagspause ging es dann weiter mit Penny Papers. Dabei wird mit drei Würfeln gewürfelt und anschließend kann man sich aus den Zahlen durch beliebiges kombinieren eine Summe bilden, welche man in einem Kästchen auf seinem persönlichen Blatt aufschreibt. Doch leider haben die Würfel nicht nur Seiten mit Zahlen, es gibt auch die Symbole Schlüssel, Totenkopf und „Penny Papers“, die den Spielern verschiedene Möglichkeiten geben. Mit dem Schlüssel darf man auf als Tür markierte Felder auf seinem Zettel schreiben und mit „Penny Papers“ darf man sich eine beliebige Zahl zwischen 1 und 15 notieren. Bei dem Totenkopf jedoch gibt man seinen Zettel an den linken Nachbarn, welcher dann dort an einer beliebigen Stelle einen Totenkopf in ein Feld malt. Ziel ist es, durch Zahlengruppen und -folgen möglichst viele Punkte zu sammeln bis der Zettel voll ist. Wir fanden das Spiel recht amüsant und halten es für ein witziges Spiel für zwischendurch.
Abschließend trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen in einer Paderborner Burger Bar um nochmal alle Erlebnisse zusammen zu besprechen.