Zehn Lessons Learned aus fünf Jahren Plattformentwicklung Diese Lessons Learned hat Dr. Knodel aufbereitet und zehn davon vorgestellt. Angefangen mit der technischen „(Car) Data is not the ‚new‘ Oil“. Hier stellt er fest, dass bei Fahrzeugdaten eine große He- terogenität in den Daten der unterschiedlichen Fahrzeughersteller vorherrscht und es dadurch schwierig ist, diese zu vereinen. „Was ich hier mitgeben möchte ist, dass man offen sein muss für diese Fehlerkultur, offen für kontinuierliches Improvement und dass man versuchen muss, ein agiles Mindset zu etablieren“, so Dr. Knodel. Fokussiert an einem Thema bleiben und daran zu arbeiten, war eine weitere wichtige Lesson Learned von Dr. Knodel: „Man muss an den eigenen Case glauben, auch wenn die äußeren Umstände gegen einen sind. Wir wären produktiver gewesen, wenn wir direkt unse- ren Fokus gehabt hätten und nicht geschaut hätten, was wir noch alles hätten leisten könnten.“ Mit den vielen Lessons Learned im Hinterkopf sieht Dr. Knodel positiv in die Zukunft und sagt: „Was ich Ihnen mitgeben möchte und kann: Wenn Sie die Chance haben, im Plattform-Business zu arbeiten, haben Sie auf jeden Fall technisch, kommerziell, rechtlich und auch organisatorisch gesehen ein sehr interessantes Umfeld mit interessanten Herausforderungen, die zei- gen, dass man als Unternehmen und Organisation wichtige Wachs- tumsschritte nacheinander machen muss.“ Digital Mindset etablieren Innerhalb der Podiumsdiskussion wurde das Themenfeld um Digitale Plattformen durch Expert*innen auf technologischer- als auch auf so- ziotechnischer-Ebene breit beleuchtet und diskutiert. Die Diskussion wurde dabei in gewohnt kompetenter Manier von Christoph Plass mo- deriert und die Themen und Aspekte, die Dr. Knodel zuvor bereits an- gesprochen hat, wurden aufgegriffen und innerhalb der Diskussion aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt und ergänzt. Dr. Groening, Geschäftsführerin der myconsult GmbH, griff unter an- derem den Punkt Digital Mindset auf und fügte hinzu: „Ich glaube wir haben noch sehr viel vor uns, wenn es um Digital Mindset geht. Denn das Thema Digital Mindset brauche ich nicht nur bei denen, die an den digitalen Plattformen arbeiten, sondern ich brauche es auch bei dem Nutzer und bei denjenigen, bei denen ich diese Ge- schäftsmodelle etablieren will. Hier geht es grundsätzlich also auch um das Thema Umgang mit digitalen Medien.“ Der Schlüssel dazu lege dabei in den drei Dimensionen Können, Dürfen, Wollen, welche in jedem Unternehmen ungleich gewichtet seien. Auf diese Dimensi- onen muss laut Dr. Groening ein intensiverer Blick geworfen werden, um die digitale Transformation in Organisationen hineinzubringen. Hieran angeschlossen ging es im weiteren Verlauf der Podiumsdis- kussion unter anderem um Arbeitsängste von Mitarbeiter*innen und den Umgang in Unternehmen mit der digitalen Transformation, aber auch um das gemeinschaftliche Zusammenarbeiten am Stand- ort Ostwestfalen-Lippe. „Unterschiedliche Akteure mit unterschied- lichen Perspektiven zusammenbringen, die gemeinsam auf eine Forschungsfrage gucken. Ich glaube das ist das Spannende, das wir hier am Standort auch durch den SICP bieten können“, so Dr. Groening. Ergänzend dazu Dr. Simon Oberthür, R&D Manager Digital Security im SICP: „Ja, ich glaube das ist ein ganz wichtiger Punkt, dieses Zusammen. Nicht nur das Aufnehmen, denn dann enden wir oft am kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern das Zusammen- bringen, um die Mindsets in diesen unterschiedlichen Domänen aufzubrechen und dadurch neue Wege gehen zu können.“ Abschließend bat Plass um die Einschätzungen bezüglich Deutsch- lands/Europas Chancen, das Thema Digitale Plattformen zu vertie- fen und letztendlich eine Führungsposition einzunehmen. Dazu Dr. Tanja Maaß: „Ja, ganz klar kann das noch funktionieren, wir sehen auch bei den großen Unternehmen das Momentum. Hier aber un- bedingt die Einladung an die KMU: Mehr Entscheidungskraft, mehr Mut und Kooperation und ich glaube dann kann das auch flächen- deckend gelingen.“ 17