Im folgenden wollen wir an einem einfachen Modell zeigen, dass
sich die Individuen in der Regel verbessern können, wenn sie Güter
austauschen, also miteinander Handel treiben. Wir werden die
Analyse graphisch durchführen. Dafür müssen wir uns allerdings --
wie bisher - auf zwei Güter und außerdem auf zwei Tauschpartner
beschränken. Um das Problem so einfach wie möglich zu halten,
betrachten wir nur den Tausch von Gütern und schließen vorläufig
Produktion aus. Dass die betrachteten Güter produziert wurden,
berücksichtigen wir hier also nicht. Wir gehen einfach davon aus, dass
die Individuen irgendwie in den Besitz von Gütern mit
Gebrauchswert gekommen sind, die sie somit selbst nutzen können
oder gegen andere Güter gemäß bestimmter Relationen tauschen
können. Ohne Rücksicht auf Produktionsbedingungen wollen wir diese
Tauschrelationen in Form von Preisen bestimmen. Da Produktion
ausgeschlossen ist, beziehen die Individuen auch kein Einkommen
dadurch, dass sie Produktionsfaktoren wie Arbeit, Kapital oder
Land verkaufen. Einkommen kann jedoch dadurch bezogen werden, dass
etwas (oder alles) von den vorhandenen Gütern am Markt gemäß den
Marktpreisen verkauft wird. Wir werden dabei davon ausgehen, dass
das Handeln bzw. der Tausch weder Mühe noch Kosten verursacht. Es
ist damit gedanklich z.B. vorstellbar, dass ein Individuum seine
gesamten Güter am Markt verkauft und mit dem damit erzielten
Einkommen die zuvor verkauften Güter zurück erwirbt.
Bevor wir zu diesen Preiskonzepten kommen, müssen wir zuerst eine
neue graphische Methode, die Edgeworthbox, einführen und damit das
schon bekannte Konzept des Pareto-Optimums weiter untersuchen.