Für die Bestimmung der Nullstellen einer quadratischen Gleichung $f(x)=x^2 +px +q$ gilt generell nach der p-q-Formel: \begin{equation} x_{1,2}= -\frac{p }{2}\pm\sqrt{\underbrace{\left(\frac{p }{2}\right)^2-q}_{D}}. \end{equation} In Abhängigkeit von der sogenannten Diskriminante $D=\left(\frac{p }{2}\right)^2-q$ müssen drei Fälle unterschieden werden:
  1. $D>0$:
    Es gibt zwei unterschiedliche reelle Lösungen, nämlich $x_{1}= -\frac{p }{2}-\sqrt{D}$ und $x_{2}= -\frac{p }{2}+\sqrt{D}$. Das Polynom kann in faktorieller Weise dargestellt werden als $f(x)=(x-x_1)(x-x_2).$
  2. $D=0$:
    Es gibt nur eine reelle Lösungen, nämlich $x_{1}= -\frac{p }{2}$. Das Polynom kann in faktorieller Weise dargestellt werden als $f(x)=(x-x_1)(x-x_1)$ Da in dieser faktoriellen Darstellung die Nullstelle in beiden Faktoren auftaucht, spricht man von einer doppelten Nullstelle.
  3. $D<0$:
    Da im Reellen eine Wurzel aus einer negativen Zahl nicht existiert, existiert keine reelle Lösung. Wir können aber umformen: $$x_{1,2}= -\frac{p }{2}\pm\sqrt{D}= -\frac{p }{2}\pm\sqrt{(-1)(-D)}= -\frac{p }{2}\pm\sqrt{-1}\sqrt{-D}.$$ Da in diesem Fall $D<0$ ist, so ist $-D$ positiv, also kann $\sqrt{-D}$ bestimmt werden. Die beiden Lösungen sind $x_{1}= -\frac{p }{2}-\sqrt{-D}\sqrt{-1}$ und $x_{2}= -\frac{p }{2}+\sqrt{-D}\sqrt{-1}$. Würde $\sqrt{-1}$ existieren, so gäbe es zwei Lösungen. Somit wird wiederum zum schon bekannten Trick gegriffen: Die im Reellen nicht-lösbare Beziehung $\sqrt{-1}$ wird als Lösung definiert und die Lösung als imaginäre Einheit i bezeichnet. \begin{equation} i=\sqrt{-1} \qquad\mbox{ mit }\qquad i^{2}=-1. \end{equation}
Mit Hilfe der komplexen Zahlen können z.B. alle Gleichungen zweiten Grades gelöst werden.