Open-Air-Kino auf dem Franz-Stock-Platz

Um die Wartezeit auf das Libori-Fest zu verkürzen, veranstaltet das Kulturamt in Kooperation mit dem studentischen Programmkino Lichtblick e.V. und dem Paderborner Pollux by Cineplex in diesem Jahr als Warm-Up ein Open-Air-Kino auf dem Franz-Stock-Platz.

An den letzten drei Abenden vor Libori werden jeweils ab 20 Uhr Filmklassiker gezeigt – umsonst und draußen. Unter freiem Himmel und bei untergehender Sonne können Kinofans die folgenden Filme anschauen:

  • 19.07. „DAS FENSTER ZUM HOF“ ALFRED HITCHCOCK (1954)
  • 20.07. „DER BLAUE ENGEL“ JOSEF VON STERNBERG (1930)
  • 21.07. „TRAFIC“ JAQUES TATI (1971)

Von Streetfood bis Popcorn werden die Besucher auf dem Franz-Stock-Platz kulinarisch vielfältig versorgt. Highlight ist die 12m lange Piratenschiff-Bar, die in diesem Jahr auf Libori Premiere feiert.

Der Eintritt ist frei – es gibt 200 Sitzplätze und freie Sitzplatzwahl. Bei leichtem Regen findet die Veranstaltung wie geplant statt.

Alle Informationen zum Ablauf sind unter www.libori.de/wartenauflibori zu finden.

Zu den Filmen:

Das Fenster zum Hof | Alfred Hitchcock | USA 1954

Als ein Arbeitsunfall ihn für einige Zeit an einen Rollstuhl fesselt, bleibt dem Fotografen L.B. „Jeff“ Jefferies nichts Spannenderes als der Blick in den belebten Hinterhof. Aus Langeweile beginnt er, von seinem Fenster aus mithilfe eines Teleobjektivs den Tagesablauf seiner Nachbarn zu verfolgen. So entwickelt sich das Schauen schnell zu einem obsessiven Beobachten, bis Jeff plötzlich sogar meint, einen Mord gesehen zu haben. Seine Verlobte Lisa Fremont (Grace Kelly) hält das zunächst für Spinnerei, aber lässt sich bald ebenfalls von den vermeintlich ungewöhnlichen Vorkommnissen überzeugen. Doch bei Hitchcock kommt ein Voyeur nicht so einfach davon…

In dem gewaltigen Filmset eines Hinterhofs lässt Suspense-Meister Alfred Hitchcock den Zuschauer nur aus der Perspektive des Hauptdarstellers auf das Geschehen blicken und spiegelt auf diese Weise gekonnt die Position des Voyeurs

Der blaue Engel | Josef von Sternberg | D 1930

„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ – mit diesem Lied bleibt Marlene Dietrich als Femme fatale im Kopf. Als Tänzerin und Sängerin Lola im Tanzlokal „Der blaue Engel“ verdreht sie dem Professor Immanuel Rath (Emil Jannings) den Kopf. Dieser wollte im Lokal eigentlich nur nach dem Rechten sehen, da er vermutete, dass seine Schüler sich an diesem sittenwidrigen Ort aufhalten könnten. Mit der Zeit verfällt er Lola völlig und ist schließlich sogar bereit, sein Leben für sie aufzugeben.

Von Sternbergs Verfilmung des Romans „Professor Unrat“ von Heinrich Mann ist die Charakterstudie eines zugrunde gehenden Lehrers. „Der blaue Engel“ ist einer der wenigen deutschen Tonfilme, die seinerzeit weltweit Erfolge verbuchen konnten – sicherlich zum großen Teil dank Marlene Dietrich, der diese UFA-Produktion zum internationalen Durchbruch verhalf.

Trafic | Jacques Tati | F 1971

In seinem letzten Kinofilm begibt sich der französische Komiker Jacques Tati in Gestalt seines ikonischen Monsieur Hulot als Werbefachmann eines Automobilherstellers auf den Weg von Frankreich nach Holland, um dort auf einer großen Messe den höchst ungewöhnlichen, supermodernen und äußerst komfortabel ausgestatteten Prototyp eines neuen Camping-Mobils vorzustellen. Auf der Fahrt macht ihm jedoch eine Verkettung von unvorhergesehenen Ereignissen, Pannen und Unfällen das Leben schwer.

„Trafic“ ist eine feinsinnige Satire auf den Kult rund ums Auto und den Irrsinn des Straßenverkehrs. In seinen Filmen widmet sich Tati dem Konflikt zwischen Mensch und Technisierung des modernen Lebens. Als einer der größten Komiker Frankreichs prägte er das Genre mit seinem wortkargen, filmisch-visuellen Stil nachhaltig: die Bilder und Töne sprechen ihre eigene, zeitlose Sprache