Pavane For A Dead Princess – Park Min-Gyu

Das Buch:

Pavane For A Dead Princess

Pavane For A Dead Princess

Titel: Pavane For A Dead Princess
Originaltitel: 죽은 왕녀를 위한 파반느
Autor: Park Min-Gyu
Ãœbersetzerin: Amber Hyun Jung Kim
Verlag: Dalkey Archive Press – Library of Korean Literature
Erscheinungsjahr: 2014
Seiten: 262
Preis: $15,95
ISBN: 978-1-62897-066-1
Rezension: Slawa Tomin
(Vorstellung am 08.06.2015)

 

 

Zur Motivation:

Südkorea – ein Land mit ähnlichen Problemen wie Deutschland: Niedrige Geburtenraten, eine alternde Bevölkerung, nur sehr wenige Frauen in Führungspositionen und eine breite Schicht an ausgebildeten jungen Leuten zwischen 25-34 Jahren. Doch was macht diese Kultur aus und warum ist sie doch so anders als die Deutsche? Diese Frage stellte ich mir und suchte somit nach einem modernen und aktuellen Buch das derzeitige Probleme der Jugendlichen behandelt. Aufgrund dessen habe ich mich für das Buch des populärsten Autoren der modernen 2000er Jahre entschieden, um somit aktuelle kulturelle Eindrücke zu erlangen, verpackt in Form eines Romans. Das Buch „Pavane For A Dead Princess“ greift kulturelle, politische als auch persönliche Aspekte und Themen der koreanischen Bevölkerung auf und bringt diese auf eine beeindruckend metaphorische Art und Weise dem Leser näher.

Autor:

Park Min-Gyu (박민규) ist ein koreanischer Schriftsteller und einer der populärsten Autoren der 2000er Jahre. Geboren wurde Park Min-Gyu 1968 in Ulsan (Südkorea), einer Hafenprovinz im Süd-Osten des Landes. Um seiner großen Leidenschaft, der Literatur, einen beruflichen Fokus verleihen zu können, studierte Park Min-Gyu an der Chung-Ang Universität in Seoul Kreatives Schreiben und Lyrik. Mit dem abgeschlossenen Studium begann dieser seine Karriere auf diesem Gebiet als Chefredakteur eines Magazins in Südkorea ehe er sich ausschließlich auf das Schreiben von Kurzgeschichten und Büchern konzentrierte. Der Durchbruch gelang ihm im Jahre 2003 mit seinen beiden Romanen „Legend of the World’s Superheroes“ und „The Sammi Superstars’ Last Fan Club“, welche ebenfalls mit dem Munhak Dongne Preis für Newcomer und dem Hankyoreh Literaturpreis ausgezeichnet worden sind.

Aufgrund seiner oftmals sehr humorvoll überzeugenden aber nicht übertriebenen Schreibweise, weiß der noch junge Autor sein Publikum zu fesseln. Aufgrund seiner einprägenden Metaphern und Beschreibungen und jeglichen Missachtungen der Syntax oder anderen grammatischen Regeln fällt der Autor mit seiner Schreibweise auf. Als großes Vorbild für ihn gilt der japanische Schriftsteller Haruki Murakami, dessen Stil sich auch in Ansätzen in dem von Min-Gyu wiederfinden lässt.

Inhalt:

Die Geschichte des Buches „Pavane For A Dead Princess“ beruht auf einer Ich-Erzählung eines namenlosen Charakters und zwei seiner Weggefährten, zum einen Yohan (der Einzige der namentlich erwähnt wird) und zum anderen dem namenlosen Charakter der als „Sie“ bezeichnet wird. Die ganze Liebesgeschichte beruht größtenteils auf einem Lebensausschnitt von 1,5 Jahren der Drei heranwachsenden Jugendlichen in den späten 1980er Jahren und spielt in Seoul.

Die Eröffnungsszene ist die eines Busses der an einem verschneiten Abend an einer Bushaltestelle im Randbezirk Seouls ankommt. In dieser Szene kommt der völlig nervöse Ich-Erzähler zu einem Rendezvous mit „Ihr“, auf welches er wie es scheint sehr lange gewartet hat. Es kommt zu einer Szene voller Wehmut, Tränen, Liebe als auch Hoffnung welche im Detail bei einem Essen im Lokal „Santorini“ beschrieben wird. Beide Protagonisten scheinen sich sehr vertraut zu sein und es war der 20. Geburtstag des Ich-Erzählers, weswegen „Sie“ ihm die Schallplatte „Pavane For A Dead Princess“ von Maurice Raval mitbrachte. Dieses Lokal war sehr unüblich eingerichtet für eines in Südkorea denn es hingen überall Bilder von den Alpen, viele Antiquitäten aus der westlichen Welt schmückten den Speissaal und der Name repräsentiert einen Kurort in Griechenland. Nach einem wunderschönen Abend in dem Lokal gingen beide zu der Bushaltestelle wo sie sich trafen, verabschiedeten sich flüchtig unter Tränen und der Ich-Erzähler stieg in einen Bus. Abgeschlossen wurde das erste Kapitel mit dem gedanklichen Zitat: „We didn´t get to say a proper goodbye. That was the last time I saw her.”

Die nächste Szene beginnt mit genau diesem Zitat, schwelgend in Erinnerung denn dieses Treffen schien viele Jahre zurückzuliegen. „Ich“ fand sich in einer Szene wieder in der er eine Kurzgeschichte an seinem PC schrieb. In Erinnerungen verloren, versuchte er das Treffen zu rekonstruieren doch ihm fehlten viele Details und an was er sich am meisten erinnern konnte war, dass er sie liebte und sie noch immer liebt. Diese beiden ersten Szenen waren, wie es sich zum Ende rausstellen sollte, ein Flashback in alten Zeiten und im Folgenden sollte die ganze Geschichte von Beginn an erzählt werden.

Die folgenden Eindrücke beruhen auf dem Jahre 1985, indem sich viel in Südkorea verändert worauf im folgenden Verlauf immer wieder draufeingegangen wird. Künstler und Schönheiten, wie z.B. Madonna, waren omnipräsent auf Plakaten und Zeitungen in Seoul. „Ich“ berichtet über eine Bewegung hin zu einem westlichen Schönheitsideals und jeder brauchte jemanden „to go wild for“. Frauen wurden stark nach ihrem Aussehen bewertet und evaluiert wer gut genug sein könnte für eine Ehe. „Ich“ war ein gebildeter als auch sehr gut aussehender junger Mann aus gutem Elternhause. Der Vater versuchte jahrelang den Durchbruch als Filmstar ehe er ihn einige Zeit später wirklich schaffte und kurze Zeit darauf die Familie für eine jüngere, schönere Frau verließ. Dieses versetzte die Mutter in eine schwere Situation in der sie versuchte sich das Leben zu nehmen. Um sich zu erholen blieb die Mutter für einige Zeit bei der Tante in Gangneung, einer Küstenregion im Osten des Landes. Da der Ich-Erzähler gerade dabei war sich auf die Zulassungsprüfungen für die Universität vorzubereiten, schritt er mit seinem Leben voran und blieb in Seoul um sich dort weiter darauf zu konzentrieren. Im Laufe der ganzen Geschichte bleibt dieser alleinwohnend in diesem Haus, welches in Südkorea sehr untypisch für Studenten ist.

Der Protagonist, allein gelassen im großen Haus und gelangweilt von den endlosen Stunden, begann im nahegelegenen Parkhaus einer Shopping-Mall halbtags auszuhelfen. An seinem ersten Arbeitstag lernte er Yohan kennen, seinen besten Freund im Laufe der Geschichte, mit dem er jeden Abend nach der Arbeit im Lokal „Kentucky Chicken“ bei einigen Bieren zusammensaß und über das Leben philosophierte. Yohan war ein aufgeweckter, intelligenter Mann der stets sagte was er dachte, doch im tiefsten inneren eine Dunkelheit aufwies. Am gleichen Tag lernte er ebenfalls „Sie“ kennen, welche als „the ugliest women I´ve ever seen“ beschrieben worden ist. Trotz der Hässlichkeit dieses schüchternen Mädchens entwickelte der Protagonist eine Sympathie für diese und versucht näher in Kontakt mit ihr zu treten, welches sie strikt ablehnte da sie sich aufgrund ihres äußeren Erscheinens keinem offenbaren konnte bzw. wollte. Nach sämtlichen gescheiterten Versuchen schaffte es „Ich“ mit Yohan´s Hilfe, dass „Sie“ nach der Arbeit mit zu Kentucky Chicken kam. Diese anfängliche Begegnung entwickelte sich zu regelmäßigen Treffen der drei Protagonisten. Auf Basis dessen haben sich die beiden im Verlauf immer besser verstanden, ehe sie sich allmählich ineinander verliebten.

Der Roman schilderte detailreich die langsame als auch schmerzhafte Entwicklung dieser Beziehung und wirft immer wieder Fragen auf, warum das Paar trotz so vieler Gemeinsamkeiten nicht für einander bestimmt sein kann (Andeutung auf die Zwei-Klassen-Gesellschaft und den Schönheitswahn in Korea). Hier verweist der Autor ein weiteres Mal auf den Druck der auf den Schultern der Jugendlichen lastet einen guten Partner zu finden, viel Geld zu verdienen und auf die beste Universität zu gehen. Dieses zeigt den voranschreitenden Prozess des Kapitalismus an als auch die Annäherung an die westlichen Staaten auf.

Nach ungefähr einem halben Jahr in dem Job kündigte „Ich“ seinen Job und wollte sein Studium weiterführen, doch diese Entwicklung sollte sich in die falsche Richtung entwickeln. Die drei Freunde telefonierten zwar noch regelmäßig doch entfernten sich nach und nach voneinander. Nach einiger Zeit erreichte „Ich“ die Nachricht, dass Yohan versuchte Suizid zu begehen aufgrund seiner nicht erfüllenden Situation im Leben und fiel anschließend für lange Zeit ins Koma. Daraufhin beschloss auch „Sie“ kurze Zeit später den Job im Parkhaus zu kündigen und ihrer Familie in der Heimat zu helfen für den schwererkrankten Vater zu sorgen. Sie verschwand spurlos, ohne jegliche Nachricht über ihr Vorhaben.

Niedergeschlagen erreichte den Ich-Erzähler ein Brief von ihr in dem „Sie“ in größtem Detail schilderte weswegen sie gezwungen war zu gehen, wie sie sich bei ihrer gemeinsamen Zeit fühlte mit dem Abschluss – „I love you and always will to“. Gründe waren, dass sie nicht verstehen könnte warum ein schöner Mann wie er mit einer hässlichen Frau wie ihr zusammen sein wollte. Um ihm gesellschaftlich nicht zu schaden musste sie gehen, da er was Besseres im Leben verdient habe als „Sie“.

Um ein wenig Ablenkung zu bekommen, begann „Ich“ wieder im Parkhaus zu arbeiten und lernte eine wunderschöne als auch gebildete junge Dame kennen, die auch sehr angetan von ihm war. Gemeinsam gingen die beiden einige Male nach der Arbeit zu Kentucky Chicken, doch hier redete er nur von „Ihr“. Diese verhalf ihm, aufgrund ihrer guten Beziehung zum Chef, an die Kontaktdaten seines Herzblattes zu kommen. „Ich“ brauchte zwei Wochen um einen Brief zu verfassen indem er all seinen Mut zusammenfasste um sie zu kontaktieren. Er schrieb wie er sie vermisst, dass er es nicht verstehen könnte warum sie ging und machte ein Treffen an seinem Geburtstag in dem Lokal „Santorini“ aus. Er wusste nicht ob „Sie“ kommen würde oder ob er vergebens in der kalten Winternacht dort stehen würde.

Wie schon im ersten Kapitel beschrieben verbrachten beiden einen wunderschönen Abend, doch als er in den Bus eingestiegen ist ohne wirklich Goodbye zu sagen, veränderte sich Alles! Aufgrund des schlechten Wetters und der vereisten Straßen verunglückte der Bus und stürzte mehrere Meter in die Tiefe. Der Ich-Erzähler überlebte zwar, doch fiel er 3 Jahren ins Koma. Nach weiteren 7 Jahre langer Suche erreichte den Ich-Erzähler die Nachricht, dass eine beauftragte Agentur „Sie“ in Deutschland gefunden hat. Nach 10 langen Jahren kommt nun der Zeitpunkt an dem die beiden wieder glücklich sein könnten. Bei dem gemeinsamen Treffen in einem Frankfurter Restaurant redeten die beiden über die Vergangenheit und erst dann erfuhr „Sie“, dass „Ich“ damals in einem Unfall verwickelt war und dieses der Grund dafür war warum sie nichts mehr von ihm hörte. Sie unterhielten sich gut, verstanden sich prächtig und machten Ausflüge zu Orten die sie auf den Gemälden im Santorini gesehen haben. Alles machte den Eindruck eines Happy Ends, doch dann passierte……

Ab hier kann ich leider nicht mehr weitererzählen, da es den Schluss vorwegnehmen würde und ich euch diese Entscheidung dieses Buch zu lesen gerne selbst überlassen würde ;)

Fazit und Kritik:

Insgesamt betrachtet kann ich sagen, dass dieser Roman sehr lesenswert ist und die Probleme des Schönheitswahn, Kapitalismus und Zwei-Klassen-Gesellschaft in Südkorea sehr gut dargelegt werden. Mit der Darstellung der zwei Klassen (Ugly Girl – arme Schicht und Handsome Boy – reiche Schicht) rebelliert der Autor gegen den derzeitigen Kapitalismus in Südkorea und warnt davor durch die Adaptation an den Westen die eigenen Grundwerte zu verlieren. Durch diese Eindrücke aus der Erzählperspektive ist es dem Autor möglich, Gedanken, Sorgen und Gefühle der Jugendlichen in Korea dem Leser nahezubringen die jedoch in sehr düsterer Art beschrieben sind. Durch einen sehr metaphorische Schreibstil und viele verwirrende Gedankensprünge ist das Buch jedoch sprachlich als eher anspruchsvoll einzustufen. Als weiteren Kritikpunkt dieses Buch sehe ich, dass der Autor den Leser schon in eine sehr voreingenommen Richtung gegenüber der koreanischen Entwicklung lenkt und diese in einem sehr negativen Licht darstellt. Ebenfalls sehr kritisch zu betrachten ist, dass durch den Aufbau und Rückblicke immer wieder der Leser verwirrt stehen gelassen wird, da man oft nicht weiß ob es sich nun um den chronologischen Verlauf handelt oder wiedermal um einen Flashback. Alles im allem, würde ich das Buch für diejenigen weiterempfehlen die an der jüngsten koreanischen Entwicklung interessiert sind und diese lieber in Form einer Geschichte als einem Sachbuch erleben möchten.

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3 Responses to Pavane For A Dead Princess – Park Min-Gyu

  1. HoisSylvia says:

    Lieber Slawa,

    vielen Dank für deine gelungene Rezension.
    Das Buch das du dir ausgesucht hast, wirkt auf den ersten Blick sehr melancholisch, was für koreanische Romane typisch zu sein scheint. Die Hauptfigur ist in ein Mädchen verliebt, kann aber nicht mit ihr zusammen sein. Die Gründe hierfür sind für mich sehr merkwürdig und fremd. Es scheint an der Zwei-Klassen Gesellschaft zu liegen, in der der hübsche Junge und das hässliche Mädchen nicht zusammen sein dürfen, da dies die Gesellschaft ablehnt.
    Des Weiteren werden bedrückende Themen wie Suizid angesprochen. Diese Inhalte scheinen mehrfach in koreanischen Büchern aufzutauchen. Diese Themen sind demnach möglicherweise wirkliche Probleme im asiatischen Raum zu sein, welche für uns eher befremdlich sind. Bezug zur westlichen Welt gibt es in dem Roman trotzdem. Die Hauptfiguren essen in westlichen Restaurants, trinken Bier und hören westliche Popmusik.
    Ich persönlich würde das Buch nicht gerne lesen wollen. Es wirkt, wie bereits anfangs erwähnt, sehr melancholisch und befremdlich. Obwohl es auch spannend sein kann, in eine andere Kultur einzutauschen, um diese vielleicht etwas besser verstehen zu können. Mich würde aber interessieren, wie das Buch endet. Kommt die Hauptfigur letztendlich mit seiner großen Liebe zusammen und findet sein Glück oder beugen sie sich der Gesellschaft?

  2. SchumannAngelika says:

    Lieber Slawa,

    danke erst einmal für deine hervorragende Rezension. Deine Motivation “Pavane for a Dead Princess” zu lesen ist absolut nachvollziehbar. Auch für mich ist es besonders spannend diese Rezension zu evaluieren, da ich auch nach Südkorea gehen werde.

    Interessant ist es, dass das Buch von einem Einheimischen verfasst wurde und man somit als Leser einen unverfälschten Einblick in die koreanische Kultur bekommen kann. Zusätzlich wird die Geschichte komplett in der Ich-Perspektive erzählt, wobei der Charakter namenlos bleibt und man selbst von der großen Liebe des Protagonisten den Namen nicht erfährt. Das ist für mich zunächst irritierend, da ich es gewohnt bin mit den Namen konfrontiert zu werden, diese Namenlosigkeit schafft meiner Meinung nach eine gewisse Distanz zu den zwei Hauptfiguren, aber vielleicht ist das sogar vom Autor beabsichtigt.
    Die Geschichte beginnt 1985, einer sehr wichtigen und spannenden Zeit in Südkorea, da sich der Staat in dieser Zeit zu einem der wichtigsten und innovativsten Industriestaaten entwickelt und somit eine große Wandlung durchlebt. Der Protagonist ist ein gutaussehender, junger Koreaner, der aus einer sehr wohlhabenden Familie stammt. Dieser hat einen erfolgreichen, reichen und auch sehr attraktiven Vater, der seine Mutter für eine jüngere und hübschere Frau verlässt. Dennoch verliebt sich der Protagonist in eine nicht so hübsche Koreanerin. Diese wird sogar als “ugliest woman I’ve ever seen” bezeichnet. Das wirkt zunächst sehr widersprüchlich, da man sich als Leser nicht vorstellen kann, warum sich der Protagonist in so eine Person verlieben kann. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Geschichte in Südkorea spielt – dieses Land ist bekannt für seinen Schönheitswahn und des weiteren stammt der Korea aus einer attraktiven Familie, die Wert auf das Äußere legen. Die zwei Figuren spiegeln außerdem die Zwei-Klassen-Gesellschaft Südkoreas wider, die hässliche Koreanerin steht für die Armen und der attraktive Koreaner für die Reichen. Es ist wirklich interessant zu lesen und zu erfahren, wie die Liebesgeschichte mit den beiden anfängt und ob sie überhaupt eine Zukunft hat.
    Auch scheint die Geschichte sehr melancholisch und tragisch zu sein, da der Protagonist einen Busunfall erlebt, als er sich auf dem Weg befindet, sich mit seiner großen Liebe zu treffen und er fällt zusätzlich in einen Koma. Es passieren auf jeden Fall viele Dinge, die das Glück der beiden zu bedrohen scheinen.
    Insgesamt scheinen die verschiedenen Themen und auch Problem Südkoreas sehr gut in dem Buch dargestellt zu werden und ich kann absolut nachvollziehen, warum du dieses Buch als besonders lesenswert bewertest.

  3. spaetkaroline says:

    Hallo lieber Slawa,
    zuerst einmal vielen Dank für deine Rezension!
    Deine Motivation dieses Buch zu lesen ist sehr gut nachvollziehbar. Süd-Korea und Deutschland als zwei Industriestaaten mit ähnlichen Problemen, die jedoch riesige kulturelle Unterschiede aufweisen, die auch in deinem ausgewählten Roman teilweise thematisiert werden.
    Zum einen finde ich die Erzählweise des Autors sehr interessant. Die Flashbacks und unterschiedlichen Zeitebenen lassen zwar einige Fragen aufkommen, machen das Lesen aber dennoch umso spannender.
    Der Protagonist des Romans scheint eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu haben. Dies wird unter anderem daran deutlich, dass er obwohl er „Sie“ nicht besonders attraktiv findet eine Sympathie aufgebaut wird, die nach und nach zu einer Liebe führt. Auch ist im Bezug auf seinen Charakter auffällig, dass er extrem hartnäckig bleibt was dieses Mädchen betrifft. Er bittet sie solange um ein Treffen bis es ihm gelingt sie zu überzeugen. Des Weiteren lässt er auch nach ihrer Rückkehr in die Heimat nicht locker, bis er sie zu einem Date ausführen konnte. Dieses Verhalten lässt sich auch nach seinem Unfall beobachten.
    Besonders spannend ist hier, dass die koreanische Gesellschaft der Grund dafür zu sein scheint, dass das Paar keine Beziehung führen kann, obwohl sie sehr gut zusammen passen. Traurig sit hier, dass „Sie“ sich selbst als minderwertig ansieht. Dies wird an der Stelle deutlich, an der Sie ihm in dem Brief schildert, dass er wohl was Besseres verdient habe als sie.
    Insgesamt scheint es so, dass das von dir gewählte Buch gut die Probleme des Schönheitswahns und der Zwei-Klassen-Gesellschaft in Süd-Korea anhand einer Liebesgeschichte sehr gut reflektiert.

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