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SILOGESPRÄCHE - Sommersemester 2012
Materialdiskurse
Kunst, Kunstpädagogik, Kunstwissenschaft, kuratorische und mediale Praxis
Künstlerisches Handeln wird angeregt durch die Auseinandersetzung mit spezifischer Materialität. Die kulturelle Bedeutung und Symbolik von Materialien stellen den Bezugspunkt vieler Kunstwerke dar, ephemere, instabile, arme, triviale, alltägliche stehen neben traditionellen, ewigen, edlen, klassischen Materialien. Die Arbeit am Material entspricht einem Prozess, der selbst Werkcharakter erlangen kann. Experimenteller Umgang mit verschiedenen Werkstoffen führt zu verschiedenartigen künstlerischen Formfindungsprozessen. Diese lassen sich zugleich auf ihr didaktisches Potential hin befragen. Wie läuft ein materialgebundener künstlerischer Schaffensprozess ab, wie unterscheidet sich dieser von künstlerisch-gestalterischen Prozessen von Kindern und Jugendlichen, auf welche Weise entzünden sich künstlerische Prozesse am Material und Materialexperiment, wie lassen sich künstlerische Prozesse im Kunstunterricht anregen?
Diese künstlerische Orientierung am und auf das Material und die damit verbundene Frage, wie Materialien die Wirkung und Bedeutung eines Kunstwerks generieren, hat auch Impulse für neue Forschungsansätze in der Kunstwissenschaft ergeben. Repräsentativ dafür ist die Materialikonographie. Sie leistet einen zentralen Beitrag dafür, welche Aufgaben Materialien in konkreten historischen Zusammenhängen übernehmen und welche signifikanten Veränderungen für den Kunstbegriff und die künstlerische Arbeit daraus resultieren. Auch in der Medienästhetik ist das Material eine zentrale Kategorie. Insbesondere im Kontext der Digitalisierung haben sich neue Materialdiskurse ergeben, die sich mit Kategorien der Materialästhetik digitaler Produktionen auseinandersetzen und zu einer Neubewertung einer analogen Materialästhetik führen. Die spezifische Materialität medialer künstlerischer Produktionen stellt auch eine besondere Herausforderung für die Konservierung und die kuratorische Praxis dar.
Wir werden in den Silogesprächen der nächsten zwei Semester mit Gästen aus Kunst, Kunstpädagogik und Kunstwissenschaft, kuratorischer und medialer Praxis diskutieren, welche Rolle das Material und der Materialprozess, Materialität und Immaterialität in der zeitgenössischen Kunst spielen.
Verantwortlich: Prof. Dr. Sabiene Autsch, Prof. Dr. Sara Hornäk, Prof. Dr. Inga Lemke
Programm Sommersemester 2012
Termine
02.05.2012 |
Andreas Voigt (Berlin): "Mr. Behrmann. Leben Traum Tod" Leben als Material 18 - 20 Uhr Weitere Informationen |
08.05.2012 |
Julia Kröpelin (Düsseldorf): Zwischen zweiter, dritter und vierter Dimension schraubt sich Form in den Raum Skulpturales Handeln - Das Ding, sein Abbild und seine Vorstellung 18 - 20 Uhr Weitere Informationen/ Videoaufzeichnung |
15.05.2012 |
Philipp Fürnkäs (Düsseldorf): Kuratieren von Experimentalfilmen Zeitgenössische Präsentation im Umgang mit "historischem Material" 18 - 20 Uhr Weitere Informationen/ Videoaufzeichnung |
19.06.2012 |
Petra Kathke (Bielefeld): "Bevor ich es nicht berührt habe, weiß ich nichts..." Material als Impuls für ästhetisches Lernen 18 - 20 Uhr Weitere Informationen |
26.06.2012 |
Johanna Schwarz (Essen): RAUMIMRAUMIMRAUM Mobile Raumerkundung mit einfachen Mitteln 11 - 16 Uhr Weitere Informationen/ Videoaufzeichnung |
»Was machst du gerade?«
Oder:
Bilder aus dem Atelier in Zeiten von social distancing
Zum Online-Projekt
Instagram: @silogespraeche
NEUERSCHEINUNG
Sabiene Autsch / Sara Hornäk:
MATERIAL UND KÜNSTLERISCHES HANDELN
Positionen und Perspektiven in der Gegenwartskunst
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