Medienkulturen des Kleinen: Kafkas "Verwandlung"




Katharina Kreuzhage (Paderborn)

Einführung: Prof. Dr. Sabiene Autsch
05.05.2015
18-20 Uhr
S1.100 im Kunstsilo



Kafkas „Verwandlung" an den Paderborner Kammerspielen. Ein Gespräch mit Katharina Kreuzhage (Intendantin), Max Rohland (Schauspieler) und Ilka Zänger (Regie-Assistentin)

Kafkas "Verwandlung"

Kafkas berühmte Erzählung "Die Verwandlung" berichtet von einem Ausnahmezustand und Alptraum: Ein Mensch sieht sich über Nacht in ein "ungeheures Ungeziefer" verwandelt, in eine kleine Kreatur, einen Käfer, der auch eine Bettwanze oder eine Schabe sein könnte. Vergeblich ringt das gepanzerte Insekt, das sich fast lustvoll seiner neuen leiblichen Existenz hingibt, um Zuwendung und Anerkennung, am Ende wird es verenden. Der Szenarist Eric Corbeyran und der Zeichner Richard Horne haben Kafkas Erzählung adaptiert und in eine Graphic Novel umgewandelt, die wiederum den Impuls gegeben hat für eine Neuinszenierung von Kafkas "Verwandlung" an den Paderborner Kammerspielen durch Katharina Kreuzhage. Der Comic, der sich zwar an Kafkas Erzählung anlehnt, jedoch durch viele Großaufnahmen, durch eine spezifische Ikonografie und Gestaltung des Erzählflusses eine ganz eigene Dynamik entwickelt, bildet in der Paderborner Inszenierung die Kulisse für das Handlungsgeschehen, das von einem einzigen Schauspieler, der mehrere Rollen in sich vereint, dargestellt wird.

In Anbindung an das interdisziplinäre Seminar von Prof. Dr. Sabiene Autsch (Kunst) und Prof. Dr. Claudia Öhlschläger (Komparatistik) zum Thema „Medienkulturen des Kleinen“, in dem die Aktualität und Relevanz kleiner Formen in unterschiedlichen kulturellen Formaten und Schauanordnungen analysiert wird, konnte die Paderborner Intendantin Katharina Kreuzhage im Sommersemester für die Silogespräche gewonnen werden. Gemeinsam mit dem Schauspieler Max Rohland und der Regie-Assistentin Ilka Zänger gibt sie Einblicke in die Konzeption und Durchführung der Paderborner Inszenierung, die auf Konzentrierung, Reduktion, Verdichtung und Minimalisierung setzt.

Der Vortrag ist öffentlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!


Dienstag, 5. Mai 2015, 18 – 20 Uhr, Silo des Faches Kunst, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn
Kontakt: Prof. Dr. Sabiene Autsch, sabiene.autsch@upb.de

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