Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater

Manu Luksch (London)

Einführung: Prof. Dr. Inga Lemke
28.10.2012
14-16 Uhr: Workshop
18-20 Uhr: Filmpräsentation und Diskussion
E2.339 und E2.122

Presseinformation Fach Kunst,

Footprints in the Snow of Noise. Vokabular für ein Stück Sicherheits-Theater (The Spy School #9)
Workshop mit Manu Luksch

Donnerstag 28.10. 14-16 Uhr, E2.339
Filmpräsentation und -diskussion von 'Faceless', 18-20 Uhr in E2.122

Alltäglich treffen wir dutzende Entscheidungen, die auf unserer Einschätzung beruhen, "in Sicherheit" zu handeln. Oftmals finden wir uns auch ungefragt in Situationen, die wir als Maßnahmen zur erhöhten Sicherheit verstehen. Und kein Tag vergeht ohne neuen medialen Jargon zu diesem Thema.

Doch wie funktioniert Sicherheit wirklich? Wie schützen PIN-Codes, Log-ins, Videoüberwachung, Gepäckscanner, Straßenbeleuchtung, Ausweise, elektronische Wahlkabinen vor Betrug und Kriminalität oder erzeugen die damit einhergehenden Rituale bloß eine Illusion von Sicherheit (und bedienen einen lukrativen Markt)? Und was passiert mit den unzähligen elektronischen Spuren, die wir dabei hinterlassen – stellen diese nicht in sich selbst ein "Risiko" dar?

Der Workshop basiert auf dem Begriff des "Security Theatre"/ Sicherheit-Theaters, der von Bruce Schneier geprägt wurde, einem der respektiertesten Experten zum Thema Kryptographie und Sicherheit. Es bezeichnet die Sicherheitskontrollen und -infrastruktur, die bloß Placebo-Wirkung haben, die als nutzlose Show eingeführt werden, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Im Workshop wird eine spontane Datenbank an Maßnahmen und Verhalten, das mit Sicherheit assoziiert wird, erarbeitet. Jeder Eintrag funktioniert in Folge als Vokabular und künstlerisches Material, das neu kombiniert und komprimiert – zu einer Performance, einem Alphabet, einer Symphonie – den showhaften Charakter entblößt und Fragen zu dessen Mechanismus aufwirft.

Vorbereitende Lektüre: Schneier, Bruce: Beyond Fear. New York 2003 (www.schneier.com)

Manu Luksch, interdisziplinäre Künstlerin und Filmemacherin, arbeitet und lebt in London und Wien. In ihren Arbeiten thematisiert sie die in unserer technologisierten Umwelt immanenten Macht- und Kontrollstrukturen, die sich von unseren alltäglichen Datenspuren ernähren. www.ambientTV.NET

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