Prof. Dr. Lisa Gotto
Schnee-Spuren. Zur Eislandschaft des Bergfilms
Einführung: Prof. Dr. Sabiene Autsch
03. Dezember 2013
18-20 Uhr
Atelier des Kunstsilos
Mitteilung Fach Kunst Silogespräche Wintersemester 2013/14, 29.11.13
Dienstag, 03.12.2013, 18 Uhr
Prof. Dr. Lisa Gotto:
Schnee-Spuren. Zur Eislandschaft des Bergfilms
Der Vortrag von Lisa Gotto, Professorin an der Internationalen
Filmschule Köln, ist eingebunden in die Reihe „Materialdiskurse IV“
der Silogespräche, in der in diesem Semester die narrative und
materielle Qualität von Spuren in Kunstkontexten in den Blick genommen
wird. Zugleich knüpft der Vortrag an das Seminar von Prof. Dr. Claudia
Öhlschläger und Prof. Dr. Sabiene Autsch an, die sich mit dem Thema
„Eis und Schnee. Kälte als ästhetisches Motiv in Kunst und Literatur“
beschäftigen. Aus dieser Perspektive ist es neben dem Material Schnee
insbesondere das Weiß, die Leere, das Kristalline oder die Passage,
die als strukturelle und zugleich symbolische Bedeutungsträger
aufscheinen. Wenn sich der Film ins Weiß begibt, dann beschäftigt er
sich auch mit seiner eigenen Medialität. Das Bild der Schneelandschaft
gleicht einer planen Fläche und weist auf sie zurück. Es wirft den
Blick von der Leinwand auf die Leinwand. Und es macht deutlich: Hier
stehen die Erscheinungsbedingungen von Objekt und Bewegung zur
Disposition.
Der Vortrag von Lisa Gotto betrachtet das filmische Schneebild als
eine kinematographische Reflexionsform, in der sich Gestaltbildung und
Gestaltauflösung verschränken. Grundlegend ist dafür ein
Wechselverhältnis, das im Weiß selbst angelegt ist: das Oszillieren
zwischen Aufbau und Abbau, zwischen Präsenz und Absenz, zwischen
Musterbildung und Musterverlust. Dieses Wechselverhältnis kann der
Film durch die Inszenierung der Eislandschaft nicht nur assoziativ
aufrufen. Er kann durch den Rückgriff auf seine materiellen Grundlagen
auch die Beweglichkeit seiner eigenen Bildgebung in den Blick nehmen
und als ästhetische Wandlungsprozesse vorführen.
Lisa Gotto studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft,
Germanistik und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum, der Warwick
University in Großbritannien und der Universität zu Köln. Von 2001 bis
2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
Bauhaus-Universität Weimar im Bereich Medienphilosophie, von 2005 bis
2006 Assistentin an der Hochschule für Fernsehen und Film in München
im Bereich Medienwissenschaft. 2006 erfolgte die Promotion. Von 2007
bis 2008 war Lisa Gotto wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
Universität Mannheim, von 2008 bis 2010 Akademische Rätin an der
Universität Regensburg. 2009 und 2010 vertrat sie eine Professur für
Medienwissenschaft an der Universität Mannheim. Zwischen 2011 und 2012
war sie Gastprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg am
Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien. Lisa Gotto ist
Professorin für Filmgeschichte und Filmanalyse an der ifs
Internationale Filmschule Köln.
Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind: Filmgeschichte, Medien-
und Kulturtheorie, Bildästhetik, digitale Medienkultur. Ausgewählte
Buch-Publikationen: Traum und Trauma in Schwarz-Weiß. Ethnische
Grenzgänge im amerikanischen Film (Konstanz 2006); Eisenstein-Reader.
Die wichtigsten Schriften zum Film (Hrsg., Leipzig 2011); Bildwerte.
Visualität in der digitalen Medienkultur (Mithrsg., Bielefeld 2012),
Serious Games, Exergames, Exerlearning. Zur Transmedialisierung und
Gamification des Wissenstransfers (Mithrsg., Bielefeld 2013).
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Dienstag, 3.12. 2013, 18 - 20 Uhr, Atelier im Silo des Faches Kunst,
Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, Prof. Dr. Sabiene Autsch (Kunst,
Kunstgeschichte und ihre Didaktik)
»Was machst du gerade?«
Oder:
Bilder aus dem Atelier in Zeiten von social distancing
Zum Online-Projekt
Instagram: @silogespraeche
NEUERSCHEINUNG
Sabiene Autsch / Sara Hornäk:
MATERIAL UND KÜNSTLERISCHES HANDELN
Positionen und Perspektiven in der Gegenwartskunst
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