Workshop II | Chair: Prof. Dr. Niclas Schaper

exemplarische Fragestellungen: Wie kann man Lernumgebungen bzw. Lernarrangements in der Lehrerbildung kompetenzförderlich gestalten? Welche Instrumente (z. B. Portfolios) unterstützen eine Kompetenzentwicklung in der Lehrerbildung und in welcher Form?


Walkenhorst, Ursula

Kompetenzorientierte hochschuldidaktische Instrumente und Interventionen

Die Ausbildungen an Berufsfachschulen im Gesundheitswesen werden zunehmend kompetenzorientiert durchgeführt und durch entsprechende Ausbildungsrichtlinien dabei unterstützt. Die Lehrerbildung für die Berufsfachschulen bedarf u.a. deshalb einer konsequenten Vorbereitung auf diese Ausbildungsintentionen. Der Bildungs- und Entwicklungsverlauf einer angehenden Lehrenden setzt dabei den Einsatz kompetenzorientierter hochschuldidaktischer Interventionen und Instrumente voraus, die eine reflektierte Vorbereitung, Durchführung und Evaluation mit und durch Lehrende und Lernende beinhalten.

Im Rahmen des Beitrages wird eine Übersicht über mögliche kompetenzorientierte hochschuldidaktische Instrumente und Interventionen gegeben, die an der Fachhochschule Bielefeld bereits im Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit erprobt sind oder derzeit konzeptionell entwickelt werden. Diese werden in den folgenden Beiträgen differenziert und exemplarisch einzeln wieder aufgegriffen und erläutert. Die Übersicht soll insbesondere die Anforderungen herausstellen, die diese für die Lehrenden und Lernenden darstellen und sich auf einer curricularen und organisatorischen Ebene widerspiegeln. Ergänzend werden Konsequenzen für Weiterbildungsnotwendigkeiten innerhalb hochschuldidaktischer Angebote entwickelt.


Gebbe, Marcel

Lernbegleitende Selbst- und Fremdeinschätzung -
Ein webbasiertes Instrument zur Unterstützung der individuellen Kompetenzentwicklung zukünftiger Lehrkräfte


Wie kann studien- resp. lernbegleitend eine gezielte Kompetenzentwicklung zukünftiger Lehrkräfte unterstützt werden? Diese Frage ist Gegenstand eines Forschungsstudiums in der Lehrerausbildung. Durch eine enge Verzahnung von Forschungsgegenstand und universitären Lehrkontexten sollen fundierte Erkenntnisse zu Möglichkeiten und Grenzen des Forschungsvorhabens erlangt werden.
Als Lösungsansatz wird ein in der Entwicklung befindliches Konzept vorgestellt, das auf Selbst- und Fremdeinschätzungen der Lernenden untereinander aufbaut. Die zentrale Innovation liegt in einer webbasierten und den Lernprozess begleitenden Unterstützung von Lehramtsstudierenden. Hierbei werden individuelle (Kompetenz-)Zielsetzungen unterstützt (wie auch eingefordert), was zugleich eine breite Einsetzbarkeit in unterschiedlichsten Lernkontexten ermöglicht. Die Selbst- und Fremdeinschätzungen werden über ein Rückmeldesystem für die Lernenden aufbereitet und entsprechend (grafisch) dargestellt.
Die Einsetzbarkeit des webbasierten Tools ist weitestgehend orts- und zeitunabhängig. Gleichzeitig werden kooperative Lernumgebungen berücksichtigt, welche für die Entwicklung von Sozialkompetenzen förderlich sind. Des Weiteren unterstützt das Konzept die elektronische Archivierung von individuellen Einschätzungsergebnissen, welche in weitere kompetenzförderliche Maßnahmen implementiert werden können (z.B. ePortfolios). Auch die Lehrenden können von dem webbasierten Tool profitieren, indem sie lernerspezifische Zielsetzungen und Einzel- sowie Gruppenauswertungen abrufen können. Diese können wiederum als Basis für die Planung didaktischer Maßnahmen und von Fördergesprächen herangezogen werden.Mit dem Wechsel vom Lehramtsstudenten zum Lehrer eröffnen sich zugleich Möglichkeiten, dieses Instrument auch für die eigene Unterrichtsgestaltung zu verwenden.


Shestakova, Maria

Selbstgesteuerte Kompetenzentwicklung der Lehramtsstudierenden in der konsekutiven Lehrerausbildung

Die Umstrukturierung der Lehrerausbildung führte zum neuen Verständnis des Lernprozesses. Durch die Modularisierung wird der Lernprozess als Prozess der schrittweisen Herausbildung von definierten Kompetenzen betrachtet. Jedes Modul muss zu einer genau benannten Kompetenz führen. Dabei wird aber selten beachtet, dass der Erwerb um die Entwicklung von Kompetenzen eine individuelle Leistung ist und im Kontext der Bewältigung praktischer Anforderungen geschieht. Der Prozess der Kompetenzentwicklung soll unter Berücksichtigung individueller Besonderheiten der Studierenden beobachtet, analysiert und bewertet werden. Die Studierenden sollen im Rahmen der Umstrukturierung der Lehrerausbildung stärker zu eigenverantwortlichen Subjekten ihres Lernprozesses werden und sich aktiv am Lernprozess beteiligen. Dabei ergibt sich die Frage, ob Studenten ihr Lernen und die Entwicklung ihrer Kompetenzen selbst steuern können. Bei der Arbeit an dem Dissertationsprojekt wird versucht, Kompetenzentwicklung bzw. Reflexionskompetenz der Studierenden zu beobachten und zu beurteilen, zu reflektieren und zu dokumentieren. Dafür werden folgende Methoden ausprobiert:

- Methode der Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung

- Videographie

- Vignettentest.

Die Entwicklung der Kompetenzen wird im Portfolio mit Elementen eines Lerntagebuches dokumentiert. Es wird erwartet, dass diese Methoden erfolgreich werden können und den Studierenden helfen können, die Lernfortschritte zu sehen, kompetenter zu werden und sich besser auf den beruflichen Weg vorzubereiten.


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