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Workshop X | Chair: Prof. Dr. Bardo Herzig

exemplarische Fragestellungen:

Worin liegen die Chancen und Grenzen der Kompetenzorientierung in der Lehrerbildung? Wie sind die Lern- und Entwicklungsverläufe von Lehrkräften zu gestalten, um eine Kompetenzentwicklung zu ermöglichen? Wie können die einzelnen Disziplinen bzw. Ausbildungsfächer der Lehrerbildung entsprechend den Handlungsanforderungen der Unterrichts-/Schulpraxis zusammengeführt werden? Welche Erkenntnisse gibt es über relevante personale und institutionelle Einflussfaktoren einer kompetenzförderlichen Lehrerbildung?

Gomez-Tutor, C.; Hornung, G. & Wiegerling, H.-J.

DIDAGMA – Vernetzung Allgemeiner Didaktik und Fachdidaktik im Studium

In der universitären Ausbildung von Lehramtsstudierenden können mit der Fachwissenschaft, der Fachdidaktik sowie insbesondere der Allgemeinen Didaktik als Teildisziplin der Bildungswissenschaften drei Säulen ausgemacht werden, die bislang eher unverbunden nebeneinander standen. Durch das mehrfache, nicht abgestimmte Anbieten von zentralen didaktischen Themen in den verschiedenen Fächern wird wenig anschlussfähiges Wissen geboten, mit dem die Studierenden eine professionelle reflexive Lehrpersönlichkeit entwickeln können. Dies führt dazu, dass Transfer oder Vernetzung von Wissensbestandteilen nur schwer zustande kommen und didaktische oder fachdidaktische Anteile des Studiums häufig als wenig relevant und zusammenhangslos betrachtet werden, was sich letztlich auch in der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung als Lernhindernis auswirkt und die Weiterentwicklung von Professionalität durch die fehlende Anknüpfung an die Vorarbeiten der Universität behindert.

Um die Nachhaltigkeit und Effektivität der gesamten Aus- und Fortbildung zu stärken werden im neuen Lehr-/Lernkonzept der TU Kaiserslautern die bisher parallel verlaufenden Ausbildungsstränge vernetzt. Ziel ist es Lernumgebungen lernförderlich zu gestalten und geeignete Instrumente bereitzustellen, die eine Kompetenzentwicklung unterstützen. Zum Einsatz gelangen hier eigens entwickelte Materialien (z.B. dynamisch-interaktive Seminarskripte mit Basistexten für die Allgemeine und die Fachdidaktik; ein interdisziplinär abgestimmtes Begriffsglossar zur Didaktik, interdisziplinär abgestimmte Basisfolien mit didaktischen Grundbegriffen) und übergreifende Basiselemente (z.B. Fallbeispiele, Videomaterialien, fächer- und phasenübergreifendes Portfolio). Weiteres Ziel ist, durch die Entwicklung innovativer didaktischer Ansätze zunächst in der Lehrerausbildung der ersten und zweiten Phase auf der Grundlage der Basismaterialien Lernarrangements zu gestalten, die Freiraum zur Erprobung und Reflexion von pädagogischem Handeln lassen, um die professionelle Handlungsfähigkeit im Lehrberuf zu erhöhen. Hierzu zählen beispielsweise interdisziplinäre (fach-)didaktische Lehrveranstaltungen, die Integration von Service-Learning oder E-Learning. Letztlich werden durch die Vernetzung der verschiedenen Phasen der Lehrerbildung Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Lehrerbildung geschaffen.

von Aufschnaiter; Ennemoser; Mayer et al.

Professionsorientierte Lehrerbildung – Horizontale und vertikale Vernetzung fachdidaktischer, pädagogisch-psychologischer und schulpraktischer Ausbildungsanteile zum Aufbau diagnostischer Kompetenzen

In der gegenwärtigen Debatte um die Lehrerbildung herrscht breiter Konsens darüber, dass insbesondere der Entwicklung von Diagnose- und Förderkompetenzen eine zentrale Rolle zukommt (u.a. Terhart, 2000). Die Fähigkeit zur Einschätzung jeweils aktuell vorliegender Lernvoraussetzungen, Lernchancen und -defizite bildet dabei das Fundament angemessener, d.h. auf die situativen Fähigkeiten der Lernenden abgestimmter Instruktionen. Die Entwicklung entsprechender Kompetenzen bei Lehrkräften setzt auf der einen Seite voraus, dass hinreichend viele Befunde vorliegen, aus denen typische fachspezifische Fähigkeiten und Vorstellungen von Schülern sowie die fachspezifischen Verläufe der Lernentwicklung bekannt sind und somit zum Gegenstand der Lehrerausbildung gemacht werden können. Auf der anderen Seite müssen im Rahmen der Lehrerausbildung ebenfalls diagnostische Verfahren eingesetzt werden, deren Ergebnisse zu Vorstellungen und Lernwegen von Studierenden wiederum genutzt werden müssen, um für die Studierenden passende Lernangebote machen zu können.

Unser Projekt macht genau diese „Doppeldeckerfunktion“ einer kompetenzorientierten Lehrerausbildung zum Gegenstand von Entwicklungs- und Forschungsbemühungen. Auf der inhaltlichen Ebene soll in der Abstimmung von mathematisch-naturwissenschaftlicher Fachdidaktik, Pädagogischer Psychologie und schulpraktischen Anteilen ein Ausbildungskonzept entstehen, das sowohl über die Fächergrenzen hinweg („horizontal“) als auch innerhalb der einzelnen Teildisziplinen („vertikal“) Diagnose- und Förderkompetenzen als eine zentrale (vernetzte) Säule der Lehrerbildung etabliert. Es kann dazu auf einen breiten Forschungsstand zu Schülerlernprozessen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern zurückgegriffen werden (u.a. Duit, 2007). Auf der Ebene der didaktisch-methodischen Strukturierung von Veranstaltungen sollen Veranstaltungskonzepte entwickelt und erprobt werden, die diagnostische Ansätze enthalten und explizit auf Verläufe der Lernentwicklung von Studierenden des Lehramtes abgestimmt sind (u.a. v. Aufschnaiter, 2004; 2007). Die Evaluationen der veränderten Ausbildungsbemühungen sollen sich nicht nur auf die erreichten Lernergebnisse und das emotional-motivationale Erleben der Studierenden richten, sondern auch individuelle Lernprozesse mithilfe videogestützter Verfahren erfassen. Ziel eines solchen Vorgehens ist zu untersuchen, wie die Lernenden horizontale und vertikale Vernetzungen selbst herstellen, welche Lernangebote dabei wirksam und welche unwirksam sind und auf welchen Wegen sich der Aufbau von Diagnose- und Förderkompetenzen vollzieht. Im Vortrag sollen die Ausgangsannahmen sowie die Anlage des Projektes vorgestellt werden.

(Das Projekt wurde im Schwerpunkt Hochschulforschung des bmbf beantragt und befindet sich gegenwärtig nach positiver Begutachtung der Projektskizze in der abschließenden Begutachtung. Als Beginn des Projektes ist der 01.10.2008 vorgesehen mit einer Laufzeit von 4 Jahren.)

Komorek, Michael & Parchmann, Ilka

Prozesse fachdidaktischer Strukturierung in Schulpraxis und Lehrerbildung - das Programm ProfaS

Das Oldenburger Programm ProfaS untersucht Prozesse der fachdidaktischen Strukturierung von Unterricht bei (angehenden) Lehrerinnen und Lehrern in unterschiedlichen Fachdomänen und in verschiedenen Phasen der Lehrerbildung und Professionalisierung. Das Programm führt damit Forschungsstränge zusammen, die bislang weitgehend unverbunden nebeneinander stehen, u. a. Forschungen zu Subjektiven Theorien, zu Pedagogical Content Knowledge PCK, zu Modellen der Unterrichtsgestaltung und zur Bedeutung von Lernerperspektiven im Unterricht. Durch seine strukturelle Umsetzung in einem Netzwerk aus Experten aller Phasen der Lehrerbildung ermöglicht ProfaS die unmittelbare "Übersetzung" von Forschungserkenntnissen in die Praxis des Unterrichts und in die Lehrerbildung. Eine Internationalisierung der Forschung zur Lehrerbildung wird bei ProfaS strukturell verankert.

Prozesse der didaktischen Strukturierung spielen in allen Phasen der Lehrerprofessionalisierung eine zentrale Rolle und werden bei ProfaS domänen- und phasenübergreifend und unter Nutzung eines spezifischen Methodenspektrums untersucht. In thematisch abgestimmten Projekten werden domänenspezifische Unterschiede didaktischer Strukturierungen und generalisierbare Strukturierungselemente differenziert charakterisiert. Auf Basis der empirischen und analytischen Ergebnisse werden Leitlinien für die Lehrerbildung formuliert und in Interventionsstudien evaluiert. Als Untersuchungsrahmen wird das in Oldenburg erfolgreich etablierte Rahmenmodell der Didaktischen Rekonstruktion für die Lehrerbildungsforschung adaptiert.

ProfaS ist eng verknüpft mit praxis-integrierenden Projekten zur Lehrerprofessionalisierung wie u.a. "Physik im Kontext" (piko), bei dem insbesondere Planungs- und Reflexionsprozesse von Gruppen und von einzelnen erfahrenen Physiklehrkräften untersucht und unterstützt werden. Bei piko-OL entwickeln und erproben derzeit 25 Lehrkräfte kontextorientierten Physikunterricht für die Bereiche HRS und GYM, z.B. zum Themenfeld (erneuerbare) Energie. Die ablaufenden Prozesse werden formativ evaluiert, auch mit dem Ziel, Leitlinien für die Aus- und Weiterbildung von Physiklehrkräften zu formulieren.

Gröschner, Alexander & Schmidt, Cordula

Kompetenzentwicklung und Lernerfahrungen im Praktikum (KLiP) – Ansatz, Instrumente und erste Befunde einer Längsschnittstudie

Im Rahmen der Reform der Lehrerbildung an der Universität Jena wird zum WS 09/10 erstmals ein Praxissemester in der Verantwortung der Universität, aber in Kooperation mit den Studienseminaren und Schulen durchgeführt. Die Erhöhung der berufspraktischen Anteile ist seit langem Bestandteil der Forderungen und Expertisen zur Reform der Lehrerausbildung (zuletzt Baumert et al., 2007). Die Einrichtung und Durchführung eines Praxissemesters verspricht nicht nur einen Zuwachs an prozeduralem Handlungswissen von Studierenden, sondern bedarf insbesondere einer intensiven Betreuung sowie Vor- und Nachbereitung (Hascher, 2006; Abs, 2006).
Im Forschungsvorhaben KLiP werden die Kompetenzentwicklung und die Lernerfahrungen von Studierenden im Praxissemester auf der Grundlage von selbstentwickelten Kompetenzskalen in Anlehnung an die Lehrerbildungsstandards der KMK (2004) untersucht. Dazu wird die erste Kohorte der Studierenden nach dem neuen Jenaer Modell der Lehrerbildung (N=342) längsschnittlich zu drei Messzeitpunkten empirisch begleitet. Neben Befragungen der Studierenden werden die in das Praxissemester eingebundenen schulischen Mentoren (fachbegleitende Lehrer) und Hochschuldozenten in das Untersuchungsdesign integriert. Darüber hinaus finden Videoanalysen statt, die auf die Selbst- bzw. Fremdeinschätzungen bezogen werden sollen. Das Forschungsprojekt KLiP wird mit ähnlichen, an Theorie-Praxis-Phasen interessierten Projekten an den Universitäten Hamburg, Braunschweig, Koblenz-Landau und Potsdam vernetzt. Damit liefert der Forschungsverbund umfangreiche empirische Erkenntnisse zur Kompetenzentwicklung von Studierenden in Praxisphasen.
Im Vortrag werden das Untersuchungsdesign, die Erhebungsinstrumente sowie erste empirische Befunde zur Fragebogenuntersuchung (Messzeitpunkt 1) der Längsschnittstudie KLiP vorgestellt.

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