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Workshop VII | Chair: Prof. Dr. H.-Hugo Kremer

exemplarische Fragestellungen:

Welche Kompetenzen benötigt ein(e) Lehrer/Lehrerin für guten Unterricht bzw. professionelles Handeln in der Schule? Wie lassen sich Kompetenzmodelle der Lehrerbildung entwickeln und welchen Anforderungen sollten die Modelle entsprechen? Wie lassen sich Kompetenzen von Lehrkräften valide diagnostizieren und welche Verfahrensformen sind dafür geeignet?

Seifried, Jürgen & Wuttke, Eveline

Diagnose von und Umgang mit Schülerfehlern als Facette der professionellen Kompetenz von Lehrkräften

Derzeit wird verstärkt darüber diskutiert, was eine „gute“ Lehrperson können bzw. welche Standards eine Lehrkraft erfüllen muss. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Lehreraus- und -weiterbildung, der Qualität des Lehrerhandelns und der Qualität des lernerseitig erzielbaren Outputs unterstellt, ohne dass diese durchaus plausible Ursache-Wirkungskette empirisch abgesichert wäre. In der Diskussion werden die für qualitativ hochwertiges Lehrerhandeln notwendigen Kompetenzen von Lehrpersonen zwar grob umrissen (das sehr breite Spektrum reicht von Inhaltswissen über Wissen über Lehren und Lernen bis hin zum Wissen über die eigene Person), die jeweiligen Facetten der Kompetenzen werden jedoch nicht im Detail bestimmt und operationalisiert. Dies gilt auch für die hier im Mittelpunkt stehende Kompetenz der Lehrkraft, Schülerfehler zu diagnostizieren und im Unterricht konstruktiv mit Fehlersituationen umzugehen (wir sprechen von professioneller Fehlerkompetenz, PFK). Unter Rückgriff auf das Expertenparadigma wird vermutet, dass sowohl Wissen über Sachverhalte und Handlungsstrategien als auch persönliche Überzeugungen für ein professionelles Lehrerhandeln von Relevanz sind und dass die PFK folgende Facetten umfasst: (1) Wissen über Schülerfehler in einer bestimmten Domäne, (2) Wissen über Handlungsstrategien in Fehlersituationen und (3) Sichtweisen bezüglich des Nutzens von Schülerfehlern im Unterricht.

Im vorliegenden Beitrag wird ein Forschungsprojekt vorgestellt, in dem die Modellierung und Beschreibung der angesprochenen Kompetenz im Zentrum steht. Das geplante Projekt zielt darauf ab, die Entwicklung der Professionalität in der Lehrerausbildung nachzuzeichnen und ist als kombiniertes Querschnitt-/Längsschnittstudie angelegt. Im Vortrag werden die Konzeption des Forschungsprojekts sowie empirische Befunde aus einer im Vorfeld durchgeführten Pilotstudie präsentiert (vgl. Wuttke, Seifried & Mindnich 2008; Mindnich, Wuttke & Seifried 2008).

Literatur:
Wuttke, E., Seifried J. & Mindnich, A. (2008): Umgang mit Fehlern und Ungewissheit im Unterricht. Entwicklung eines Beobachtungsinstruments und erste empirische Befunde. In: Gläser-Zikuda, M. & Seifried, J. (Hrsg.): Lehrerexpertise. Analyse und Bedeutung unterrichtlichen Handelns. Münster: Waxmann, 91-111.
Mindnich, A., Wuttke, E. & Seifried, J. (2008): Aus Fehlern wird man klug? Eine Pilotstudie zur Typisierung von Fehlern und Fehlersituationen. In: Lankes, E.-M. (Hrsg.): Pädagogische Professionalität als Gegenstand Empirischer Forschung. Münster: Waxmann, 153-163.

Leonhard, Tobias

Kompetenzmodellierung und –diagnose für die Reflexionskompetenz Studierender

Bei der Kennzeichnung von Kompetenzen für professionelles Handeln von Lehrkräften kommt der Reflexionskompetenz ein hoher Stellenwert zu: „Reflexivität als Bewusstheit über das eigene Tun wird (…) als Schlüsselkompetenz von Professionalität aufgefasst“ (Combe & Kolbe 2004, S.835). Doch was genau ist unter Reflexivität zu verstehen und wie lässt sich Reflexionskompetenz valide feststellen? Wie entwickelt sich diese Kompetenz und wie entsteht eine „reflexiver Habitus“ (Helsper 2001)?
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Schulpraktischen Studien an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden unterschiedliche Formate der Begleitung der Schulpraktika entwickelt, zu denen im Wintersemester 2008/2009 eine begleitende Evaluation stattfindet. Zielperspektive der Evaluation ist, inwieweit die Begleitveranstaltungen zu den Schulpraktika die Entwicklung der Reflexionskompetenz der Studierenden unterstützen.
Im Vortrag wird daher aufgezeigt, welches Reflexionsmodell die Grundlage des Evaluationsvorhabens bildet, wie Reflexionskompetenz dort definiert wird und mit welchem Instrument versucht wird, Status und Entwicklung der Reflexionskompetenz Studierender zu erfassen.

Gutknecht, Dorothee

Hochschulausbildung von Frühpädagoginnen und -pädagogen: Entwicklung Professioneller Responsivität als zentraler Handlungskompetenz von Fachpersonen in Bildung, Betreuung und Erziehung von unter Dreijährigen

Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse der PISA Studie (Deutsches PISA-Konsortium, 2002) sowie der 12 Empfehlungen des von Bund und Ländern getragenen Forum Bildung ist die Bedeutung von Bildungsprozessen in den frühen Jahren der kindlichen Entwicklung in den besonderen Fokus gerückt. Hoch emotionalisiert wird dabei die Debatte um die Pädagogik für Kinder unter drei Jahren sowie dem geplanten Krippenausbau geführt, wobei der Früh- und Elementarbereich hier nach wie vor als „umstrittenes Terrain“ (Fthenakis, 2008) in der öffentlichen Debatte um Bildungsauftrag und Entwicklungsperspektiven des Bildungssystems erscheint. In den letzten Jahren sind deutschlandweit an die 40 Studiengänge im Bereich der frühen Bildung an den Start gegangen (Bosch-Stiftung, 2008), in denen Frühpädagoginnen und -pädagogen auf ihr zukünftiges Handlungsfeld zum Beispiel in Kinderkrippen, Kindertageseinrichtungen, Bildungshäusern vorbereitet werden sollen. Einer dieser neuen Studiengänge ist der erst im Herbst 2007 gestartete BA Studiengang „Frühkindliche und Elementarbildung“ an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, der einen wesentlichen Schwerpunkt in der Ausbildung von Fachpersonen setzt, die mit Säuglingen und Kleinkindern unter drei Jahren arbeiten werden. Dieser Altersbereich fordert die künftigen Früh- und Elementarpädagoginnen und -pädagogen insbesondere in ihren ko-regulativen Kompetenzen. Unter Anschluss und Weiterentwicklung internationaler Konzeptionen, die sich in den letzten Jahren in der Frühpädagogik im Sinne einer „Responsive Care“ zu etablieren beginnen, soll daher im Studiengang Frühkindliche und Elementarbildung die Kernkompetenz einer Professionellen Responsivität bei den zukünftigen Früh- und Elementarpädagoginnen/-pädagogen aufgebaut werden. Im Vortrag werden die Anforderungsstruktur des Handlungsfeldes, das Ausbildungskonzept zur Entwicklung Professioneller Responsivität sowie die zugrundeliegenden Referenztheorien vorgestellt.

Nauerth, Annette

Kompetenzorientierte Prüfungsverfahren in der hochschulischen Lehrerbildung

Eine kontinuierliche kompetenzorientierte Lehrerbildung erfordert in gleichem Maß kompetenzorientierte Prüfungsverfahren, um den Studienverlauf für die Studierenden konsequent und stimmig zu gestalten. Dieser Thematik hat sich in den letzten Jahren zunehmend auch die Hochschuldidaktik geöffnet und neue Perspektiven für innovative Prüfungsverfahren entwickelt. Zentrale Fragen sind hierbei: Wie kann berufliche Handlungskompetenz in mündlichen und schriftlichen Prüfungen getestet und mit Noten bewertet werden? Mit welchen Methoden werden kommunikative und kooperative Fähigkeiten überprüft? Welche Bewertungsrichtlinien können zur Notengebung herangezogen werden? Wie kann die Kompetenzentwicklung im Rahmen einer Prüfung erfasst und bewertet werden? Wie können Rückmeldegespräche mit den Studierenden gestaltet werden?
Zu diesen Fragestellungen werden in dem Beitrag konkrete Ergebnisse eines Forschungsprojektes der Fachhochschule Bielefeld im Rahmen der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung vorgestellt und einzelne Prüfungsverfahren (z.B. OSCE, Performanzprüfung) anhand konkreter Beispiele verdeutlicht. Auch hier werden abschließend Folgerungen für hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote entworfen.

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