Akute Entzündungen im Bildspeicher

Friedrich Hokamp


Aus dem Meer der ständig präsenten Druckerzeugnisse tauchen unvermittelt immer wieder Bilder, Bildelemente und Texte auf, die wir spontan festhalten und in einem Ideenspeicher sammeln und archivieren möchten. Als Fragmente konkreter oder abstrakter Herkunft können sie so den Wert von Inspirationsquellen für Bilderfindungen erhalten. Durch ihre Organisation in Buchform können die Fundstücke zu einem eigenen, wachsenden Netz von Gestaltungsmöglichkeiten und Kontexten werden – jenseits der Bildsammlungen von „Google“. Im Workshop sollen verschiedene Formen von Ideenspeichern vorgestellt werden, wobei herkömmliche Fotoalben mit Spinnenpapier am Anfang stehen, gefolgt von komplexen und thematisch orientierten Buchcollagen (siehe Peter Beard) und experimentellen Bucharchiven. Dabei können sich z.B. Fundstücke aus dem Container des Supermarktes verbinden mit Hochglanzprodukten, Skizzen und privaten Reisefotos. Das „wilde Denken“ hat Vorrang vor ästhetischen Konventionen. Die Teilnehmer/-innen erhalten anschließend die Gelegenheit, aus einem vorhandenen Materialangebot nach selbst gewählten Prinzipien Seiten für ein Archiv zu gestalten. Die Möglichkeiten der Nutzung von „Ideenspeichern“ im Rahmen eines längerfristig angelegten Unterrichtsprojekts sollen abschließend diskutiert werden. Die Teilnehmer/-innen werden gebeten, einen Tacker, Klebstoff, eine Schere und (falls vorhanden) eine Zackenschere mitzubringen.

Raum: H7.140