Tuesday’s Debate vom 19.04.2016

2016-02-02 20.13.52Mit der heutigen Veranstaltung starteten wir offiziell in das Semester und begrüßten eine ganze Horde neuer debattierwilliger Studierende in unseren Reihen. Während in der Uni zahlreiche andere Veranstaltung stattfanden, haben wir es dennoch geschafft, ganze 27 Debattanten zusammenzutrommeln. Davon waren neun neue Gesichter mit dabei – ein super Schnitt!

Die Welcome Weeks begannen dabei wie gewohnt. Der Vorstandsvorsitzende unseres Clubs, Maximilian Erdmann, begrüßte alle Neuankömmlinge und Alteingesessenen. Daraufhin folgte eine grobe Einordnung unseres Clubs – wer sind wir? Was machen wir? In diesem Zuge stellte Max auch die neue Organisationsstruktur des Clubs vor.

Diese stellt eine Unterteilung in die beiden großen Bereiche ‚Debaters Club‘ und ‚Social Club‘ dar. Ersterer umfasst ab sofort alle Veranstaltungen, die direkt mit dem Debattieren, der Ausbildung unserer Debattenten und ähnlichem zu tun haben. Der Social Club hingegen soll auch für Studierende, die nicht am Debattieren selbst interessiert sind, eine Möglichkeit schaffen, sich ehrenamtlich im Club zu engagieren. Ob im Marketing, der Eventplanung oder der internen Organisation – viele Stellen bieten sich an, um sich im Ehrenamt für die DSP selbst weiterzuentwickeln.

Im Anschluss an diese Erklärung folgten die Updates, bevor sich die Neulinge aufteilen konnten; entweder im Raum bleiben und damit mehr über die DSP allgemein und Möglichkeiten der Mitarbeit erfahren, oder aber in einen unserer anderen Räume gehen, um dort in ersten kleinen Übungen die Scheu vor dem Debattieren zu verlieren. Die Urgestein-Debattanten gesellten sich indes in einem zusätzlichen Raum zusammen, um dort die heutige Tuesday’s Debate abzuhalten, von der auch der folgende Bericht handelt.

Bedeutungsschwer war hier die Motion, die für diesen Dienstag gewählt wurde: „Dieses Haus als EU will die Kurden militärisch unterstützen.“ Dabei boten sich die Regierung und die Opposition einen erbitterten Kampf in leicht gekürzter 5-Minuten-Form der einzelnen Reden.

In der Regierung herrschte die Meinung vor, dass man Minderheiten stets unterstützen müsste und gerade die EU in einer moralischen Verpflichtung stehe. Es sei daher unumgänglich, sich aktiv für eine der Parteien, hier die Kurden, einzusetzen. Diese Gruppe sei gerade deshalb zu unterstützen, da sie ebenfalls den sogenannten Islamischen Staat bekämpfe, der auch das Alltagsleben vieler Europäer bedrohe; ob nun in Paris, in Belgien oder durch einen der zahlreichen geplanten und verhinderten Anschläge. Wichtig sei dabei, dass es kein Angriffskrieg zur Unterstützung der Kurden geben solle, sondern sich die Hilfe vor allem auf humanitäre Unterstützung durch Blauhelmtruppen beschränken solle. Prägnant blieb so ein Statement Thorbens im Raum, der beschwor: „Ohne unsere Unterstützung wird es noch mehr Tote und Unterdrückte geben, deren Blut an unseren Händen klebt.“

Die Opposition wehrte sich vehement gegen diese Argumentation, bemerkte Linda doch im Folgenden: „Klebt denn wirklich Blut an unseren Händen? Wenn wir militärisch eingreifen, wird auch Blut an unseren Händen kleben!“ Eine einseitige Unterstützung bringe laut den Ausführungen der Opposition keinen Frieden, sondern würde nur den Hass auf Europa weiter schüren. Der Nahe Osten müsse seine Probleme eigenständig in Angriff nehmen, da eine Einmischung seitens des Westens bisher immer für mehr Krieg gesorgt habe. Auch blieb der Opposition die Frage offen, in welcher Form den Kurden geholfen werden solle, wenn nicht offensiv-militärisch. Reine Unterstützungsmaßnahmen in Sachen Infrastruktur brächten nicht unbedingt entscheidende Vorteile. Auch die Problematik, dass das Territorium riesig sei, es nicht einmal wirklich „die eine Gruppe Kurden“ gäbe, mache die Sache deutlich schwieriger, als sie sich anhöre. Ein weiterer Kritikpunkt bestand in der Kooperation mit der Türkei, dem wohl wichtigsten Partnerland der EU im Nahen Osten. Diese stabile Säule könnte Schaden nehmen, setzte man sich über die Türkei hinweg und unterstütze die Kurden außerhalb aber auch innerhalb der türkischen Staatsgrenzen.

Nach einer sehr hitzigen und anspruchsvollen Debatte schaffte sich die Opposition letztlich in der Debatte durchzusetzen. Damit unterstützt Europa die Kurden vorerst nicht militärisch – und hofft darauf, dass sich die Situation im Nahen Osten eigenständig beruhigt.

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