Tuesday’s Debate vom 14.06.2016

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Bei laufender Debatte schaute auch ein Kamera-Team vorbei vorbei – spannend!

49 Tote. 53 Verletzte. Eine ganze Stadt trauert, das Internet mit ihr. Ein Attentat in Orlando, geschehen im Club „Pulse“, ließ die Welt einmal mehr nicht nur den Atem anhalten, sondern Angehörige und Menschen auf der ganzen Welt näher zusammenrücken. Laut Tagesschaubericht scheint noch nicht endgültig geklärt, ob der 29-jährige US-Bürger Omar Mateen Verbindungen zum IS hatte – kla  r ist hingegen, mit was er diese Tat begangen hat. Einmal mehr wurden viel zu viele Menschen Opfer eines Anschlags, der mit einer Schusswaffe begangen wurde. Ohne Registrierung oder Überprüfung werden Schusswaffen in Florida an Menschen abgegeben – lediglich eine Lizenz ist laut Factsheet zur Debatte vonnöten. Genau diese liberale Waffengesetzgebung bereute die Regierung in der dieswöchigen Debatte.

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Kurz vor der Debatte trifft die Regierung noch letzte Absprachen.

So stand für die Regierung fest, dass man mit weniger liberalen Waffengesetzen derartige Taten verhindern könnte. Erst durch den viel zu leichten Zugang zu Waffen – hier bezog sich die Regierung explizit auf Klein- und Großkaliber, also auf Schusswaffen –, die ohne besondere Barrieren an jeden Käufer abgegeben würden, sei es möglich, so viele Menschen zu töten. Laut Regierung wären niemals so viele Menschen gestorben, hätte der Täter lediglich mit Fäusten oder einem Messer gekämpft. Hier spiele außerdem noch hinein, dass eine Schusswaffe den Mord über eine weite Distanz ermögliche, man also nicht einmal in direkten Körperkontakt zum Opfer treten müsse, was weitere emotionale Hürden umgehen würde. Waffen seien ferner das letzte Argument der Dummen, die sich über Diskussionen nicht weiter zu helfen wüssten und als ultima ratio der Gegenseite das Leben nähmen – daher sei gerade die Waffe auch ein ultimatives undemokratisches Symbol, das es einzuschränken gelte. Somit seien die Gesetze Floridas zu verschärfen und der Umgang mit Waffen solle strenger limitiert werden.

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Leo von der Opposition steht vor gleich zwei Nachfragen aus der Regierung.

Die Opposition hielt dagegen, dass keine Waffen Menschen töteten, sondern Menschen mit Waffen Menschen töten würden. Viel entscheidender als der einfache Besitz der Waffe sei die psychische Verfassung des Waffenträgers – denn nicht jeder amerikanische Bürger sei gleich ein Attentäter. Im Falle Orlando, so die Opposition, sei der Attentäter ein Schwulenhasser gewesen – hier müsse man vielmehr gegen den Hass ankämpfen, als reaktionär Waffengesetze zu verschärfen. Denn der Hass sei die Wurzel, deren Auswüchse sich auf die unterschiedlichsten Arten hätte entladen können. Hätte er den Anschlag ohne Schusswaffe begehen wollen und aufgrund schärferer Schusswaffengesetze auf andere Waffen zurückgreifen müssen, so wäre ihm der Anschlag auch mit einer Bombe möglich gewesen, die ähnlich viele Menschen mit in den Tod gerissen hätte. Zudem sah die Regierung Fehler bei der Security, die den Täter durch einfaches Abtasten am Eingang hätte vorzeitig stoppen können. Und – so weiter – selbst wenn der Täter mit der Waffe in den Club gekommen wäre, so wäre es für die Besucher sicherer gewesen, selbst eine Waffe zur Verteidigung mit sich zu führen, als schutzlos den Schüssen des Attentäters ausgeliefert zu sein.

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Auch auf den Zuschauerrängen wurde die Debatte gespannt verfolgt.

Wieder einmal lief die Debatte sehr emotional ab, gerade auch wegen der zeitlich doch sehr naheliegenden Geschehnisse. Auch die Juroren schwitzten einmal mehr über ihren Bewertungsbögen, doch letztlich schaffte es die Opposition ganz knapp, sich gegen die Regierung durchzusetzen. Also, liebe Floridaner und Floridanerinnen, ihr dürft eure Waffen behalten – drei Schüsse in die Luft!

In einigen Tagen wird es außerdem noch einen Bericht zur Russian Debate geben – die auch der Grund war, weshalb sich überhaupt ein Kamera-Team zu uns begeben hat. Also haltet die Augen offen, es wird sich lohnen!

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