Tuesday’s Debate vom 10.11.2015

1“Big brother is watching you” – unter diesem Zitat des Autoren Eric Arthur Blair, vor allem unter dem Pseudonym George Orwell bekannt, lassen sich zwei der am 10.11.2015 abgehaltenen Debatten zusammenfassen. Im Fokus: die Polizei und das stetige Thema des Datenschutzes in den sozialen Netzwerken.

Mit letzterem Thema befasste sich die englische Debatte. Unter der Motion „Dieses Haus glaubt, dass es gefährlich ist, dass soziale Netzwerke unsere Daten sammeln“ hatte die Regierung einen Antrag zu stellen. In diesem legten die Redner fest, dass es nur um die Nutzerverhaltenserhebung, nicht aber um die selbst angegebenen Daten gehen solle.

Hierbei unterschieden die Antragssteller grundlegend zwischen zwei Nutzertypen: so gäbe es Menschen, die ihre Daten nicht offenlegen wollen und die sich auch gegen die Erhebung von Nutzerverhalten aussprechen würden. Diesen Menschen, so der Antrag, solle die Möglichkeit geboten werden, dass keine ihrer Daten erhoben werden. Dem gegenüber stellte die Regierung als zweiten Typus den Nutzer, dem die Erhebung seiner Daten egal ist. Doch auch dieser solle seine Daten nicht vollkommen kostenfrei den Konzernen überlassen müssen, sondern zumindest zu einem kleinen Teil an den Gewinnen aus dem Verkauf der Daten beteiligt werden. Hieraus, so argumentierte die Regierung, ergäbe sich für die Gesellschaft und den einzelnen Nutzer ein Mehrwert aus Erhebung und
Verkauf der Daten.

3Die Opposition konterte mit zwei großen Argumenten: der Gefahr, die von Hackern ausgehe und damit, dass den CEOs und den Netzwerken die Lebensgrundlage genommen werde. Diese würden sich gerade aus dem Verkauf der Nutzerverhaltensdaten am Leben halten und ohne die Erhebung und den Verkauf könnten die Netzwerke nicht weiter existieren. Letztlich schaffte es die Regierung, die Juroren in dieser Debatte von ihrem Standpunkt zu überzeugen und gewann.

Die deutsche Debatte setzte sich mit der Frage auseinander, ob man Polizisten mit Körperkameras ausstatten sollte. Hierbei wurde im Antrag konkretisiert, dass dies vor allem bei Großveranstaltungen geschehen solle, die als potentiell gefährlich eingestuft würden. Damit, so die Antragssteller, lasse sich Gewalt verhindern und auch das Recht auf freie Meinungsäußerung würde – besonders in Bezug auf Demonstrationen – geschützt.

6Die Opposition stieg mit einem harten Angriff ein, indem der erste Redner scharf anmerkte: „Ich habe einen wahnsinnigen Antrag befürchtet, wurde aber nur mit kindlicher Naivität enttäuscht.“ Gekonnt griffen die Redner den Punkt der Gewaltfreiheit an. So entstehe aus der Ausstattung der Polizisten mit Kameras nicht automatisch eine Verringerung der Gewalt. Auch hob die Opposition hervor, dass dies
ein weiterer Schritt in Richtung des gläsernen Bürgers sei. Den Sieg konnte in dieser Debatte die Opposition für sich verbuchen, das eingangs erwähnte Zitat
George Orwells nutzend: „Big brother is watching you – wollen wir das wirklich?“

Auch diesen Dienstag fanden wieder neue und alte Redner in spannenden Debatten zusammen, um gesellig und mit viel Spaß über gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren. Wir freuen uns bereits auf die nächsten Debatten am kommenden Dienstag mit euch!

– Dennis Bienkowski

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