Tuesday’s Debate vom 05.07.2016

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Vor Beginn der Debatte erklärte Benedikt nochmal die grundlegenden Regeln.

Verschiedene Farben, verschiedene Formen. Ob grau, rot, blau, braun, grün, gelb oder lila, ob weich oder hart. Ach nein, Moment. Lila nicht mehr. Aber der Rest! Nur… wie lange noch? Na, schon erraten, worum sich die dieswöchige Debatte drehen könnte? Noch ein kleiner Tipp: diese ganze Vielfalt könnte bald generell von einem Stück Plastik mit Magnetstreifen abgelöst werden. Na? Richtig. Es geht ums geliebte Bargeld! Nachdem im Mai dieses Jahres beschlossen wurde, dass es ab 2018 keine 500€-Scheine mehr geben soll, geht Angst in der Bevölkerung um. Werden wir bald in unserem Kaufverhalten noch gläserner? Kann man bald kein Trinkgeld mehr geben und sich mit Schwarzarbeit heimlich am Staat vorbei bereichern? Die Regierung beharrte diese Woche auf dem Standpunkt, dass das Bargeld abgeschafft werden sollte.

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Die Regierung während der Vorbereitung, um mit ihren Reden das Bargeld abzuschaffen.

Einfach, schnell und sicher – mit diesem Slogan stieg die Regierung in die Debatte ein. Schon heute nutze man sehr häufig entweder eine Kredit­karte oder sogar Online-Dien­ste wie PayPal. Wieso also sollte man am Barg­eld fest­halten? Durch das Abschaffen des Bargeldes bringe man die Bürger viel einfacher dazu, auf digitales Geld umzu­steigen und damit ihr Leben zu ver­ein­fachen – nur die Gewohn­heit halte sie noch am Bar­geld. Wir leben im Zeit­alter der In­for­ma­tions­ge­sell­schaft, so die Regierung, und sollten uns daher endlich auch im Sektor des Geldes weiterentwickeln und uns unserer technischen Möglichkeiten öffnen. Ohne Bargeld spare man Zeit, wenn an der Kasse nicht mehr mühselig das Kleingeld aus dem Portemonnaie gesucht werden müsse. Auch die Umwelt gewinne hinzu, denn Wege zur Sparkasse mit Bankautomaten würden mit digitalem Geld wegfallen. Zusätzliche Sicherheit entstehe zudem dadurch, dass Terroristen keine unentdeckten Transaktionen mehr durchführen könnten und auch die Fälschung von Geld werde mit digitalem Geld schwer bis unmöglich. Insgesamt könne man somit nicht nur das Leben des Einzelnen erheblich vereinfachen, sondern auch Zeit in sämtlichen Lebensbereichen sparen und sei sicher vor Geldwäsche und illegalen Transaktionen, die Terrorismus fördern könnten.

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Oppositions-Redner Fatih geht während einer Gegenrede offenbar ein Licht auf.

Die Opposition setzte mit drei Schlag­worten dagegen: Anony­mität, Sicher­heit und Wert­haf­tig­keit von Bar­geld. Zunächst setzte die Op­po­si­tion gegen das Argument der Zeit an der Kasse, dass Transaktionen mit einer Kreditkarte nicht schneller abgewickelt werden würden. Die Kartenabfrage und die PIN-Eingabe würden nämlich deut­lich mehr Zeit in An­spruch nehmen, als ein voraus­schau­en­der Mensch mit Bar­geld bereits im Vo­raus zu­recht­legen könnte. Auch vor Terrorismus könne bargeldloses Bezahlen nicht schützen, da es durchaus auch Dienste im Internet gäbe, die anonyme Transaktionen ermöglichten – so unter anderem die digitale Währung BitCoin. Bargeld schaffe außerdem zum einen Unabhängigkeit von Ban­ken­sys­te­men und damit auch von Zinsen und dem direkten Zugriff des Staates; der Bürger behalte somit die Möglichkeit, auch zuhause Geld zu lagern und es vor staatlichem Zugriff oder Zugriff von Banken zu sichern. Zum anderen sei auch der psychologische Aspekt haptischen Geldes wichtig. Dieses sorge bewiesenermaßen dafür, dass Menschen weniger Geld ausgeben – digitales Geld sei in seinem Wert nämlich nicht begreifbar. Letztlich spiele auch die Anonymität des Einzelnen noch eine wichtige Rolle, denn nicht immer sollte nachzuverfolgen sein, wann jemand etwas wo und mit wie viel Geld bezahlt.

Man merkte dieser Debatte deutlich an, dass es um einen existenziellen Aspekt unseres Alltags ging – so schreckte die Opposition nicht einmal davor zurück, selbst das Portemonnaie zu zücken und die wahre Schönheit des Geldes zu demonstrieren. Doch auch dies half ihr nicht, die Jury auf ihre Seite zu ziehen. Den Sieg konnte die Regierung einfahren, womit uns wohl das Ende des Bargeldes bevorsteht. Verabschiedet euch also von euren bunten Begleitern!

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