Tuesday’s Debate vom 28.06.2016

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Die Besetzung unserer Debatte – wie gewohnt hochkarätige Denker*innen!

Wer trägt Röcke, spielt gerne Dudelsack und würde momentan nur wenig lieber tun, als seine unabhängig zu erklären? Richtig. Der gemeine Schotte! Im Zuge des jüngsten Referendums der Briten, die darüber abstimmten, ob sie in der EU bleiben wollen oder nicht und dem knappen, aber doch mehrheitlichen Ergebnis, steht Großbritannien Kopf. Ehemalige Brexit-Befürworter rudern zurück, Cameron, der das Referendum ins Leben rief, legt sein Amt nieder. Das Land ist gespalten – Jung und Alt teilen nicht die gleichen Zukunftsvisionen, der Norden ist Europa-affiner als der Süden. Schottland geht sogar so weit, ein weiteres Referendum anzupeilen, um sich selbst vom Vereinigten Königreich zu lösen und der EU zuzuwenden. Doch ist das wirklich eine Alternative? Die Regierung heute war der Meinung, dass Schottland sich von England ab- und der EU zuwenden sollte.

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Die freie Rednerin Caro stellt sich auf die Seite der Regierung.

Das Referendum habe deutlich gezeigt, dass die Schotten die EU nicht verlassen wollen würden. Dabei sei diese Form der Meinungseinholung aus dem Volk gleichzeitig auch eine der höchsten Formen der direkten Demokratie, gegen die man sich nun nicht stellen könne. Das Argument, dass viele Briten nicht gewusst hätten, was genau sie mit dem Brexit bewirken würden, ließ die Regierung dabei nicht durchgehen. Die Engländer hätten deutlich gezeigt, dass sie eine andere Vision der Zukunft Großbritanniens als die Schotten im Auge hätten. Dementsprechend sei die einzig sinnvolle Lösung für die momentane Situation, sich von den Engländern zu lösen und eine eigene Republik zu gründen, die sich dann um einen Beitritt in die EU bemühen solle. Hierdurch versprach sich die Regierung nicht zuletzt auch wirtschaftliche Vorteile und Sicherheiten – der Brexit habe sich an der Börse bereits deutlich bemerkbar gemacht und auch eine Union von Schottland und England könne sich der Wirtschaftskraft Europas oder Amerikas nicht entgegenstellen. Mit den eigenen Ölreserven – so die Regierung – könne Schottland sich auf dem Weltmarkt etablieren und behaupten, in Fonds investieren und damit auch auf Dauer abgesichert sein. Diese Sicherheit sei bei einem Verbleib im Vereinten Königreich jedoch nicht gegeben.

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Clubvorsitzender Max ist sich sicher: Schottland darf sich nicht abkapseln!

Diese wirtschaftlichen Argumente ließ die Opposition nicht gelten; bereits jetzt leide Schottland unter den Auflagen der EU. Als Beispiel führte sie die Fischer an, die durch die Fangquoten der EU zum Teil bereits in den finanziellen Ruin getrieben worden seien. Eine übereilte Unabhängigkeit Schottlands bringe jedoch keinem Beteiligten etwas. Zunächst solle Ruhe einkehren, um die Lage genau betrachten zu können – denn ein Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich würde gleichzeitig bedeuten, dass sich Schottland in die komplette wirtschaftliche Unsicherheit begäbe. Keine EU, kein England – eine frische und in der Neugründung befindliche Republik, die keine Stützen mehr besitze. Statt nun also übereilt auch den letzten Bund aufzukündigen, solle sich Schottland vielmehr darüber Gedanken machen, wie man als Vereintes Königreich eine gemeinsame Lösung finden könne. England und Schottland würden eine lange, gemeinsame Geschichte teilen und einfach zusammengehören, so die Opposition.

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Angestrengt guckend halten unsere Jurierenden die Leistungen fest.

In dieser sehr spannenden und aktuellen Debatte schaffte es letztlich die Opposition, die Juroren von sich zu überzeugen. Damit bleiben Schottland und England wohl verheiratet und suchen einen gemeinsamen Weg ohne die EU – die Fischer freuts, die Banken weinen.

Übrigens: Schon in einer Woche steht wieder ein größeres Event an. Im Society Club Tech Talk finden sich Experten zusammen, um über die Frage zu diskutieren, inwiefern uns künstliche Intelligenz gefährlich werden könnte. Solltet ihr, liebe Leserinnen und Leser, Interesse an der Veranstaltung haben, könnt ihr über die folgenden Links entweder direkt zur Facebook-Veranstaltung kommen, oder aber  auf unserer Homepage alle wichtigen Infos erhalten. Wir freuen uns auf euch!

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