Semester Opening Debate am 20.10.2015

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Prüfungsleistungen – jeder Student hat mit ihnen zu kämpfen. Ob Hausarbeiten, mündliche Prüfungen oder ellenlange Klausuren. Es gibt viele verschiedene Arten von Prüfungsleistungen und viele individuelle Anforderungen, die an die Studenten gestellt werden. Sollte man dieses Konzept überarbeiten? Sollte mehr Gleichheit in die Prüfungen gebracht werden?

Dieser Frage wurde im Rahmen der Tuesdays Debate vom 20.10.2015 anhand einer radikalen Forderung nachgegangen: Dieses Haus will, dass universitäre Prüfungsleistungen nur noch als Multiple Choice-Klausuren abgehalten werden. In einer deutschsprachigen und einer englischsprachigen Debatte wurde im British Parliament Style eifrig diskutiert – teils von alteingesessenen Debattanten, teils von neuen, debattierwilligen Gesichtern, die den offiziellen Start für Neulinge nicht abwarten konnten, der ab nächster Woche mit den Welcome Weeks beginnt.

So waren sich in der deutschen Debatte beide Regierungsparteien einig: M20151020-7X5A7331ultiple Choice-Klausuren wären eine Bereicherung für die Universität. Erst durch einen klar festgelegten zeitlichen und inhaltlichen Rahmen aller Prüfungsleistungen könne gewährleistet werden, dass Studenten fair und gleich bewertet würden. Außerdem seien Multiple Choice-Klausuren zählbar und objektiv, wodurch Sympathien und persönliche Differenzen nicht in die Benotung einfließen könnten. Auch in Bezug auf Lehre und Wissenschaft ergäben sich hieraus Vorteile: nicht nur, dass die Studenten während der Vorlesungszeit lernen und die vorlesungsfreie Zeit für Praktika nutzen könnten – auch die Dozenten könnten die durch Multiple Choice-Klausuren gesparte Zeit mehr in die Vor- und Nachbereitung der Lehre investieren und gleichermaßen selbst mehr Zeit in die Forschung investieren.

Doch all diese Argumente reichten nicht aus, um sich gegen die Opposition durchzusetzen. Diese schaffte es, mit dem tagesbesten Debattanten Benedikt Rüther und zahlreichen Gegenargumenten den Tagessieg der deutschen Debatte einzufahren.

20151020-7X5A7331So führe die Form der Multiple Choice-Klausuren laut der Oppositions-Parteien nicht nur dazu, dass Studenten schlicht an das Auswendiglernen gewöhnt würden, sondern auch dazu, dass die Wissenschaft in das Denken von Schwarz-Weiß und Ja-Nein gerückt werde. Doch gerade das zwischen den Zeilen Lesen, das Denken und das Diskutieren seien es, was die Wissenschaft antreibe. Auch das erhöhte Schummel- und Glückstreffer-Potenzial sowie die Unmöglichkeit, alle Fächer und Fachrichtungen derart aneinander anzugleichen, wurden hierbei angemerkt.

Insgesamt bewiesen alle Debattenteilnehmer viel Spaß, Interesse und Können und gerade die Neulinge überraschten mit sehr überzeugendem Auftreten und guten Argumenten. So scheint das neue Semester bereits zu Beginn vielversprechende Studenten in unsere Gemeinschaft zu bringen, über deren Teilnahme wir uns sehr freuen und die wir an dieser Stelle herzlich willkommen heißen möchten.

-Dennis Bienkowski

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