Pub- & Tuesday’s Debate vom 10.05.2016

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Die öffentliche Show-Debatte fand einmal mehr im Grill|Café statt!

Liebe! Romantisch, innig und nur zu zweit bis in die Ewigkeit. Ein Konzept, das sich in westlichen Kulturkreisen unter anderem durch den Bund der Ehe über Jahrhunderte hinweg gefestigt und gehalten hat. Doch das war nicht immer so. Für Normannen und Germanen existierte dieses Konzept noch nicht und auch wenn die alten Griechen schon die Monogamie kannten, hatten sie doch häufig auch noch Frauen neben ihrer Gattin. Ist denn heute in Zeiten von ungebundenen Partnerschaften und Scheidungen überhaupt noch Platz für ein Konzept wie die Monogamie?

Mit dieser Frage setzten sich sechs unserer Debattanten in der öffentlichen Pubdebatte auseinander. Wie bei den öffentlichen Debatten üblich, stand das Thema bereits deutlich früher fest, anders als in den Tuesday’s Debates konnten sich die Debattierenden so bereits im Vorfeld auf ihre Position vorbereiten. Für die Regierung und damit gegen die Monogamie argumentierten unter den wachsamen Augen der Pubbesucher Julius, Linda und Myles. Als Verfechter der Monogamie stiegen Sokol, Yasemin und Max in den Ring.

Die Debatte verlief wie gewohnt hitzig. Die Regierung sah dabei vor allem das Konzept der Ehe als veraltet an und nahm dies als Vorwand, der Monogamie allgemein die Existenz absprechen zu können. Der Bund der Ehe sei laut Regierung ein romantisch aufgeladenes Konzept, das nicht funktioniere, da ein Mensch problemlos mehrere Menschen lieben könne. Dadurch entstünden in Beziehungen Spannungen, die dieser auf Dauer schaden und sie zerstören könnten. Es ergebe demnach viel mehr Sinn, Beziehungen allgemein zu öffnen, um einzelnen Beziehungen auch für die Zukunft eine Möglichkeit des Fortbestehens zu garantieren. Zudem müsse die Ehe auch als eine Wirtschaftsgemeinschaft abseits der Romantik gesehen werden. Zwei Ehepartner allein seien häufig großen finanziellen Lasten ausgesetzt, welche sich durch eine erweiterte Ehe auf mehr Ehepartner aufteilen lassen könnte.

Dieser Argumentation konnte und wollte sich die Opposition in keinem Punkt anschließen. Vielmehr sah sie mehr Probleme als Nutzen in einer möglichen Vielehe. Auf der einen Seite würden so die Kinder unter zu vielen Ehepartnern und damit Eltern leiden. Ihnen würde durch die Mehrehe eine konkrete Bezugsperson fehlen, was sich negativ auf ihre Entwicklung auswirken könne. Somit könne die Fürsorge nicht genügend geleistet werden. Auch blickte die Opposition pessimistisch in die Zukunft einer möglichen Mehrehe, in der sich doch einer der Ehepartner*innen aus dem Bund befreien möchte. Eine Scheidung würde so unglaublich kompliziert werden und erschwerend zu den Problemen der Kindererziehung hinzukommen.

Am Ende der Debatte konnte wie gewohnt das Pub-Publikum abstimmen, welche Seite gewonnen hat – und ganz konservativ-traditionell schaffte es die Opposition, ihr Konzept der Monogamie zu verteidigen. Somit bleibt es vorerst bei einer Ehe zwischen zwei Menschen!

Im Anschluss an die Pubdebatte fand noch eine weitere kleine Debatte statt, eine Mini-Debatte mit 6 Mitgliedern unseres Clubs, die wieder intern durchgeführt wurde. Hier ging es um die Frage, ob die 5%-Hürde abgeschafft werden sollte.

Für die Regierung bestand die Problematik der Hürde vor allem darin, dass man sich fast schon zwingend traditionellen Parteien anschließen müsste, um in der Politik mitzuwirken. Hierdurch fehle der frische Wind in der Politik und durch die breite Fächerung der großen Parteien hätten kleinere, spezialisierte Parteien keine Chance, sich in der Politik zu etablieren. Hieraus entstehe fast schon zwingend die Politikverdrossenheit der Bürger, die stets kritisiert wird.

Die Opposition kämpfte hingegen für den Erhalt der Hürde. Nur diese halte das Parlament in der Lage, Entscheidungen treffen zu können. Gerade bei akuten und ernsten Fragen könnte dies sogar die Sicherheit des Staates gefährden – beispielsweise im Kriegsfall, wie die Opposition anführte. Durch die Zusammenfassung großer Parteien sei es zudem für Spezialisten der jeweiligen Partei einfacher, sich durchsetzen zu können, da die nicht-spezialisierten Parteimitglieder sich der Meinung blind anschließen würden. Bei vielen spezialisierten Kleinparteien sei es hingegen viel wahrscheinlicher, dass sich diese gegenseitig blockieren würden.

Am Ende schaffte es die Opposition knapp, sich gegen die Regierung durchzusetzen und damit den Fortbestand der 5%-Hürde zu sichern. Splitterparteien haben damit auch in Zukunft ein schweres Los, sich im Parlament zu etablieren.

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